Tag 329 – Sao Paulo (IV – V)

Nach dem Ausflug in die ‚Niederungen‘, in die wir uns alsbald auch wieder begeben werden, kommt hier zunächst der Abschlußbericht des Grand Slams aus Sao Paulo.

Der erste Teil des Turniers ist nun also beendet – die Protagonisten haben ihre ‚Zelte‘ in Sao Paulo abgebrochen und werden sie ab dem 8. Oktober in Bilbao wieder errichten.

4.Runde:

Karjakin – Anand remis
Zwar besitzt Karjakin stets die Initiative, er kann den Weltmeister aber nie in Bedrängnis bringen – somit remis nach 31 Zügen.

Carlsen – Aronian remis
Auch in dieser Partie neutralisieren sich die Nummer eins und zwei der Welt weitestgehend und die Partie wäre wohl auch nicht weiter erwähnenswert – ja, wenn da nicht der fatale 27. Zug Carlsens gewesen wäre, der sicherlich als ‚Schachblindheit auf höchstem Niveau‘ um die Welt gehen wird. Wie tröstlich für uns Amateure… 😉

Caruana – Vallejo 1-0
Eine spannende Partie, die nach groben Fehler Vallejos leider zur Kurzpartie wird.

5.Runde:

Letzte Runde in Sao Paulo und schaut man ‚flüchtig‘ auf die drei Remisen, könnte der Eindruck entstehen, dass die Kontrahenten den ersten Teil des Turniers ein wenig ‚ausklingen‘ lassen. Weit gefehlt! Drei ‚Kampfremisen‘ und die Runde der ‚vertanen Möglichkeiten‘!

Anand – Carlsen remis
Unnachgiebig beharken sich der Weltmeister und der Weltranglistenerste, doch die Waagschale neigt sich nie wirklich klar in eine Richtung – remis nach 58 Zügen.

Vallejo – Karjakin remis
Wieder ‚wackelt‘ Francisco Vallejo Pons bedenklich, aber diesmal ‚fällt‘ er nicht. In einem komplizierten Turmendspiel ist Sergei Karjakin zwar stets am ‚Drücker‘, kann sich aber trotz ‚optischer‘ Überlegenheit nicht durchsetzen.

Aronian – Caruana remis
Zweifelsohne – ‚die‘ Partie des Tages! Heute kann sich Fabiano Caruana getrost den Beinamen ‚Felix‘ geben, denn Levon Aronian vergibt ‚gefühlte 2-3 ‚Elfmeter‘ zum Sieg…

Hier noch der Zwischenstand nach 5 Runden:

Tag 322 – Sao Paulo (III)

Da in London ein Ruhetag eingelegt wurde, geht’s direkt nach Sao Paulo zur dritten Runde des Grand Slams.

3.Runde:

Aronian – Vallejo remis
Eine starke Leistung des Spaniers Francisco Vallejo! Nicht nur, dass der klare Außenseiter im Teilnehmerfeld den Anzugsvorteil Aronians schnell neutralisiert – nein, er entwickelt sogar eine leichte Initiative, die letztlich aber nicht zum Sieg ausreicht.

Carlsen – Karjakin remis
Die Parallelen zur ersten Begegnung Magnus Carlsens, seiner unglücklichen Niederlage gegen Caruana, sind unverkennbar. Wieder müht sich Carlsen eine ‚halbe Ewigkeit‘, um aus einer Remisstellung irgend etwas herauszuquetschen – ohne Erfolg. Ja, am Ende wäre es beinahe erneut schief gegangen…

Caruana – Anand remis
Fabiano Caruana präsentiert sich weiter in bestechender Form und setzt dem Weltmeister mächtig zu. Am Rande der  Niederlage ’schwebend‘, hilft Anand letztlich nur ‚ein kleines Wunder‘, um doch noch ins Remis zu entschlüpfen.

 

Tag 321 – Von London (V) nach Sao Paulo (II)

Weiter geht’s mit dem’Tandem der Superturniere‘ – zunächst wieder nach London und zur fünften Runde des FIDE Grand Prix – wobei der heutige Ruhetag  deutlich seine Schatten vorauswirft, denn die Partien enden allesamt remis. 😉

5.Runde:

Adams – Giri remis
Hm, man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, ob hier nicht ‚Zwei‘ einen verlängerten ‚Ruhetag‘ einlegen möchten 😉  – Kahlschlag bis zum ‚unausweichlichen‘ Remisschluß.

Mamedyarov – Gelfand remis
Tja, die Kontrahenten scheinen den ‚Vorgenannten‘ nacheifern zu wollen – die 30 Züge werden soeben noch mit Material auf dem Brett erreicht und friedlich mit dem ‚Pausentee begossen‘. Ok, wenigstens ’streuen‘ sie zur ‚allgemeinen Belustigung‘ ein kleines, taktisches Intermezzo ein.  😉

Wang – Kasimdzhanov remis
Sorry, wenn ich mich wiederhole, denn auch hier wird ‚radikal abgeholzt‘ und die Partie endet in einem ‚toten‘ Damenendspiel.

Ivanchuk – Grischuk remis
Es kommt nur kurzfristig so etwas wie Spannung auf, als Grischuk ein Qualitätsopfer anbietet – dies schlägt Ivanchuk aus und forciert eine Stellungswiederholung.

Topalov – Leko remis
Deutlich kämpferischer präsentiert sich Veselin Topalov, der mit einem Opferangriff Peter Leko zu Leibe rückt. Doch Leko bestätigt einmal mehr seinen Ruf als Verteidigungskünstler (was las ich da zutreffend im Chat: Leko – ‚The Equalizer‘ 😉 ) und wehrt den Angriff ab. Anschließend muss sich Topalov mit einer Qualität weniger noch mächtig ’strecken‘, um das Remis zu sichern.

Dominguez – Nakamura remis
Eine ‚lange Sitzung‘ legen Dominguez und Nakamura ein, wobei Letzterer stets am Rande des Abgrundes wandelt, da er unvorsichtigerweise seinen Läufer einsperrt und somit praktisch 40 Züge lang mit einer Figur weniger spielt. Doch trotz aller Mühen, gelingt es Dominguez nicht diesen Umstand auszunutzen und willigt letztlich ins Remis ein.

Hier also der Zwischenstand nach 5 Runden:

 

Und nun zur zweiten Runde des Grand Slam von Sao Paulo und Bilbao.

 

2.Runde:

Anand – Aronian remis
Ein ‚blutleeres‘ Remis, das wohl dem großen, gegenseitigen Respekt geschuldet ist.

Vallejo – Carlsen 0-1
Das ist Magnus Carlsen! So manch einen hätte die deprimierende Vorrundenniederlage ‚gebrochen‘, nicht so aber Magnus Carlsen. Mit seinem unerschütterlichen Selbstvertrauen erringt er einen ‚leichtfüßigen‘ Schwarzsieg.

Karjakin – Caruana 0-1
Dahingegen ist Sergei Karjakin nach seinem gestrigen vernichtenden Verlust deutlich angeschlagen, bekommt auch gegen Fabiano Caruana kein Bein auf den Boden und kassiert seine zweite Niederlage. Aber man kann es auch anders ausdrücken – Caruana brennt ein regelrechtes ‚Feuerwerk‘ ab – also, zurücklehnen und genießen! 🙂

Tag 320 – Von London (IV) nach Sao Paulo (I)


So – jetzt hat auch der ‚Grand Slam von Sao Paulo und Bilbao‘ begonnen. Und das so richtig spektakulär, doch dazu später mehr.

 

Kommen wir zunächst aber zur vierten Runde des FIDE Grand Prix in London.

4.Runde:

Giri – Ivanchuk remis
Die Kontrahenten ‚toben‘ sich ‚kurz taktisch‘ in einem ‚Grünfeld-Inder‘ aus – nachdem sich die ‚Aufregung‘ gelegt hat, folgt alsbald der Friedensschluß durch Stellungswiederholung.

Leko – Adams remis
Ok, das ist jetzt vielleicht ein wenig gemein – aber wenn eine Partie remis ausgeht, dann doch gewiß diese, oder!? 😉 Zwar steht Adams durchweg ‚optisch‘ besser, aber etwas wirklich ‚Greifbares‘ kann er nie erreichen.

Nakamura – Topalov remis
Wer hier ein taktisches ‚Feuerwerk‘ erwartet hatte, wird leider enttäuscht – nicht weiter erwähnenswert.

Kasimdzhanov – Dominguez remis
Tja und auch diese Partie kann den Puls nicht beschleunigen – im Gegenteil, die Spieler ‚quälen‘ sich ‚elend lange‘ durch ein ‚totes Läuferendspiel‘.

Gelfand – Wang 1-0
Im Mittelspiel kann Gelfand einen Bauern ‚erwischen‘, den er bis ins Turmendspiel ‚durchbringt‘. Na ja, aber Turmendspiele sind ja bekanntlich immer remis 😉  – so wohl auch dieses… – als es plötzlich zur Katastrophe kommt…

Grischuk – Mamedyarov 1-0
Den zweiten vollen Punkt in dieser Runde verbucht Alexander Grischuk mit einem sehenswert herausgespielten Sieg:

Ok, dann werfen wir mal einen Blick über den ‚großen Teich‘ und kommen zum Grand Slam von Sao Paulo und Bilbao.

Der Weg zur Turnierseite ist reichlich verworren (für die Live-Übertragung ist eh der ‚Fritzserver‘ zu empfehlen), aber dieser Link könnte vielleicht weiterhelfen.

Was für ein Auftakt – zwei entschiedene Partien bei drei Begegnungen – auf diesem Niveau! Aber im Einzelnen…

1.Runde:

Anand – Vallejo remis
Respekt ‚Paco‘ – gegen den Weltmeister mit Schwarz ‚locker‘ Remis zu halten, das muss man erst einmal schaffen.

Aronian – Karjakin 1-0
Nun aber zum ersten ‚Knaller‘ – Levon Aronian ‚zerlegt‘ Sergei Karjakin – ja, man muss es so drastisch sagen… 😉

Caruana – Carlsen 1-0
Ein Drama in 90 Zügen! Der Weltranglistenerste Magnus Carlsen will den ganzen Punkt, um jeden Preis. Mit seinem unbändigen Siegeswillen versucht er ‚Stunde um Stunde‘, ‚Zug um Zug‘, aus einem sehr ‚remislichen Turm-, Läuferendspiel‘  irgendetwas ‚heraus zu quetschen‘. Ja, und in der Tat – es gelingt! Doch just in diesem Augenblick greift er fehl und wird ‚ausgekontert‘.

Tag 159 – Oster-Schach


Da war ja einiges los in ‚Sachen Schach‘ an und um Ostern herum – mal gucken, was sich da so an ‚Interessantem‘ zu Tage fördern lässt.

Hervorzuheben sind hier natürlich
– das Neckar-Open
– das Norderstedt-Open (leider kann ich hier keine Partien finden, aber einen sehr instruktiven Bericht gibt’s bei Niclas Huschenbeth)
– die Endphase der Schachbundesliga
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Tag 126 – Aeroflot Moskau (IV)


Mit den Runden 7-9 folgt nun der Abschlußbericht vom Siegeszug Mateusz Bartel beim Aeroflot Open in Moskau.

 

 

7.Runde:


Ein wahrer Paukenschlag gelingt Bartel in Runde 7  –
er ‚zerlegt‘ den italienischen ‚Super-Großmeister‘ Fabiano Caruana in nur 22 Zügen und übernimmt die Tabellenführung!

 

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Tag 96 – Hip Holland Hip – Wijk aan Zee (XIII)

Bevor wir uns hier demnächst wieder in die Niederungen begeben, also zum Mannschaftskampf gegen Siegen, schnell noch die letzte Runde von Wijk aan Zee. Ja, tatsächlich, es ist vollbracht… 😉


Levon Aronian heißt der alleinige Sieger des Tata Steel Chess Tournament 2012 – mit sieben Siegen und einem ganzen Punkt Vorsprung in einem Kategorie 21-Turnier absolut zu Recht – Gratulation! 🙂

 

 

13.Runde:

Gruppe A

Gerade einmal 12 Züge hält die Spannung am ‚Spitzenbrett‘ zwischen Levon Aronian und Teimour Radjabov und die Meister reichen sich friedlich die Hände. Verständlicherweise sichert sich Aronian damit den Turniersieg, aber – warum Radjabov nicht wenigstens einen Versuch unternimmt an Aronian’s Thron zu rütteln… – rätselhaft…

Tja, sein Vorrundensieg erweist sich für Veselin Topalov dann doch nur als ‚Strohfeuer‘ – er unterliegt Gata Kamsky und mit Platz 11 und gerade einmal 5 Pünktchen endet ein für Topalov’s Verhältnisse schauerliches Turnier.

Seinen vierten Sieg verbucht Fabiano Caruana, der wirklich ein starkes Turnier gespielt hat und inzwischen im ‚Live-World-Ranking‘ einen Top Ten Platz einnimmt, gegen einen etwas indisponiert wirkenden Boris Gelfand. Ob Letzterer mitten in seiner WM-Vorbereitung steckt und ein bißchen blufft? Anderenfalls wird das aber nichts mit dem Weltmeistertitel! 😉

 

Gruppe B

Auch Pentala Harikrishna hält in der letzten Runde mit einem sicheren Remis gegen Dimitri Reinderman seinen ersten Platz. Es reicht gar zum alleinigen Turniersieg, da weder Alexander Motylev (Remis gegen Jan Timman) noch Erwin L’Ami (Niederlage gegen Vladimir Potkin)  noch aufschließen können.

Mit einem netten, taktischen Kniff gewinnt Lazaro Bruzon Batista gegen Sipke Ernst.

 

 

Gruppe C

Also dann hat Maxim Turov doch den ‚längeren Atem‘ und gewinnt das ‚Kopf-an-Kopf‘ Rennen gegen Hans Tikkanen.

Während Turov all seine Routine ausspielt und zu einem überzeugenden Endspielsieg gegen Etienne Goudriaan kommt, müht sich Tikkanen redlich, holt schließlich gegen Tania Sachdev aber nicht mehr als ein Remis heraus.

Gratulation auch an Elisabeth Pähtz! Mit ihrem starken Schlußrundensieg  gegen Lars Ootes, beendet sie das Turnier mit sehr guten 7 aus 13 und dem 7.Platz.

 

 

 

 

 

 

 

Tag 92 – No BEM und Hip Holland Hip – Wijk aan Zee (XI)

Bezirkseinzelmeisterschaft fällt für mich heute aus!
Eigentlich hätte ich ja gegen Klaus-Jürgen Bukowski spielen sollen, aber leider spielt er schon seit Jahren nicht mehr gegen mich – hm, warum eigentlich…?

Deshalb volle Konzentration auf die 11.Runde von Wijk aan Zee, denn was war das für eine Runde – in den Gruppen A und B werden von 12(!) von 14 Partien entschieden!

 

11.Runde:

Gruppe A

Die Überraschung des Tages – der bisherige ‚Überflieger‘ Levon Aronian strauchelt und dies ausgerechnet gegen Schlußlicht David Navara. Und da sowohl Magnus Carlsen (gegen Veselin Topalov) als auch Teimour Radjabov (gegen Vugar Gashimov) gewinnen, rückt die Spitze wieder enger zusammen. Sollte es um den Turniersieg doch noch einmal spannend werden…?

Die ‚Qual der Wahl‘ gibt’s dieses Mal bei der Partieauswahl. Ein Favorit ist sicherlich Carlsen’s Sieg über Topalov in einem wilden Handgemenge – wirklich aufregend nachzuspielen, aber ich gebe offen zu, nicht wirklich viel verstanden zu haben… 😉

Deshalb fällt die Wahl auf die ‚Power-Partie‘ von Fabiano Caruana gegen Anish Giri.

 

Gruppe B

Im wilden Überschwang hat es nun auch Pentala Harikrishna erwischt! Doch die Tragik hält sich in Grenzen – da die Verfolger Alexander Motylev und Erwin L’Ami im direktem Duell Remis spielen, verbleibt Harikrishna mit einem halben Zähler Vorsprung Tabellenführer.

Die ‚kleine Weisheit‘: „Wer anderen eine Grube gräbt…“ kommt in der Partie Illya Nyzhnyk gegen Lazaro Bruzon Batista zum Tragen.

Gruppe C

Hans Tikkanen lässt nicht locker, ‚metzelt‘ seinen Gegner Sahaj Grover regelrecht nieder und schließt somit wieder zu Maxim Turov auf, der im Duell mit Daan Brandenburg nicht über ein Remis hinauskommt.

Mit einem schönen Endspielsieg über Lisa Schut, holt sich Elisabeth Pähtz ihren dritten vollen Punkt und steht nun bei guten 50% – nebenbei ist sie nun beste Dame in Gruppe C!

 

 

 

 

 

Tag 90 – DFB-Pokal und Hip Holland Hip – Wijk aan Zee (IX)

Auf, auf VfB – zieht den Bayern die Lederhosen aus!!
Ob’s geklappt hat, schaun mer mal…
23:07 Uhr – Mist, wieder nix…

Und für alle ‚Fußball-Desinteressierten‘ – Wijk Teil 9… 😉

 
Die Runde der großen Entscheidungen, denn nun hat es auch Magnus Carlsen erwischt – er unterliegt Sergey Karjakin! Levon Aronian nutzt seine Chance, schlägt Fabiano Caruana und enteilt der Konkurrenz mit einem ganzen Punkt.

 

 

9.Runde:

Gruppe A

Neben den spannenden Entscheidungen an der Tabellenspitze, kommt noch Vassily Ivanchuk zu einem schönen Bauernendspielsieg gegen Anish Giri.

Doch zweifelsohne bieten Aronian und Caruana die packendste Partie.

 

Gruppe B

Fünf Entscheidungen in Gruppe B!

Mit seinem überzeugenden Sieg (Thema: ‚Die Macht der Doppelturmkreissäge‘) über Illya Nyzhnyk kann Pentala Harikrishna seinen Vorsprung wieder auf einen vollen Zähler ausbauen.

Erfolgserlebnis für den in den Runden zuvor arg gebeutelten Daniele Vocaturo – mit seinem flotten Angriffspiel besiegt er Sipke Ernst.

Gruppe C

Maxim Turov ist aus seinem ‚Remis-Schlaf‘ erwacht und zieht das Tempo mit seinem ‚Arbeitssieg‘ gegen Tania Sachdev wieder an. Doch Hans Tikkanen bleibt hartnäckig, kommt zum Triumpf über Lars Ootes und verteidigt punktgleich die Tabellenführung.

Zu einem ‚Aussenseitererfolg‘ kommt Anne Haast gegen Sahaj Grover – wenn auch ein wenig glücklich.

 

 

 

Tag 68 – Bella Italia – Reggio Emilia (IV)


Ehe wir uns in die Höhen nach Wijk und die Niederungen unseres letzten Mannschaftskampfes begeben, hier noch der Abschluß zum Turnier in Reggio Emilia.

 

7.Runde

Die 7.Runde ist schnell zusammengefasst – nach drei aufregenden Runden sind die Helden  müde – es sei ihnen gegönnt. Und so kommt es zu zwei ‚blutleeren‘ Remis und einem Blackout.

Morozevich – Giri remis
Die Partie beginnt recht verheißungsvoll, da Morozevich wie ein ‚Derwisch‘ am Königsflügel mit seinen Bauern losstürmt – doch dann ist nach 17.Zügen plötzlich Schluß durch Zugwiederholung.

Caruana – Nakamura remis
Ganze 4 Züge länger dauert der ‚Paulsen-Sizilianer‘ zwischen Caruana und Nakamura  – gähn – äh sorry…

Vitiugov – Ivanchuk 1-0
Also mal ganz respektlos gesprochen trifft hier ‚Not auf Elend‘. Ein bis dato ‚durchgereichter‘ Vitiugov spielt gegen einen, nach seiner ‚Doppel-Null‘ völlig verunsicherten Ivanchuk. Bei dem angespannten Nervenkostüm, endet die Partie beinahe folgerichtig mit einem Blackout. Ivanchuk stellt einzügig eine Figur ein und schenkt Vitiugov somit seine ersten drei Punkte.

Und nein – das wird hier jetzt nicht gezeigt – wir sind hier nicht bei RTL! 😉

 

Stand nach der 7.Runde
Platz Name Punkte
1. Nakamura
15
2. Morozevich
11
3. Giri
9
4./5. Ivanchuk
8
4./5. Caruana 8
6. Vitiugov
5

 

8.Runde

Die Spieler sind wieder in Kampfeslaune und erneut werden alle drei Begegnungen entschieden. Durch einen Sieg Morozevichs im Spitzenduell gegen Nakamura rückt das Feld plötzlich wieder eng zusammen.

Giri – Vitiugov 1-0
Tja, von Giri gibt es für Vitiugov keine Geschenke – im Gegenteil, mit einer sehr kreativen Mittelspielleistung und ausgefeilter Endspieltechnik setzt Giri seine Aufholjagd weiter fort.

Ivanchuk – Caruana 0-1
Oh je, armer ‚Chucky‘ – er muss den ‚Kelch bis zur bitteren Neige leeren‘ – die vierte Niederlage in Folge.

Nakamura – Morozevich 0-1
Jetzt hat es auch Nakamura erwischt! Er kann es einfach nicht lassen! Völlig unverständlich ‚zockt‘ er wie in ‚alten Tagen‘ und – verzockt sich – war es Übermut?

Morozevich muss gar nicht viel machen – er sammelt einfach zwei Bauern ein und gewinnt.
Die Partie gibt’s ohne Kommentare, denn entweder habe ich überhaupt keine Ahnung oder sie war wirklich auf einem sehr schwachen Niveau seitens Nakamuras. Ein jeder bilde sich sein eigenes Urteil…

 

Stand nach der 8.Runde
Platz Name Punkte
1. Nakamura
15
2. Morozevich
14
3. Giri
12
4. Caruana
11
5. Ivanchuk 8
6. Vitiugov
5

 

9.Runde

Dramatik pur in der vorletzten Runde – im Spitzenduell schlägt Giri Nakamura und da auch Caruana gewinnt, haben plötzlich vier Spieler noch Chancen auf den Turniersieg.

Morozevich – Ivanchuk remis
Morozevich erbarmt sich einem mehr als angeschlagenen Ivanchuk. Wiederum steht Ivanchuk leicht verdächtig, aber Morozevich gibt (schenkt?) ihm ein Remis nach 24.Zügen.

Caruana – Vitiugov 1-0
Ein schöner Angriffssieg Caruanas, der sich mit einem Male überraschend in der Spitzengruppe wiederfindet.

Nakamura – Giri 0-1
Was für eine Tragödie für Nakamura! Der Konkurrenz lange Zeit weit enteilt und den Turniersieg fast sicher vor Augen, strauchelt er nun erneut  – und urplötzlich ziehen sowohl Giri wie auch Morozevich gleich.

 

Stand nach der 9.Runde
Platz Name Punkte
1.-3. Nakamura
15
1.-3. Morozevich
15
1.-3. Giri
15
4. Caruana
14
5. Ivanchuk 9
6. Vitiugov
5

 

Runde 10

Alfred Hitchcock hätte es nicht spannender machen können – vier Spieler mit Chancen auf den Turniersieg! Und in der Tat spielen sich echte Dramen ab – die lange Zeit Führenden verlieren teils klar (Nakamura) und teils überaus unglücklich (Morozevich), so dass Giri mit seinem ‚bescheidenen‘ Remis als ‚lachender Dritter‘ plötzlich Turniersieger ist!

Ivanchuk – Nakamura 1-0
Mit seiner dritten Niederlage in Folge verspielt Nakamura tatsächlich noch den lange sicher geglaubten Turniersieg. Aber was hatte er sich auch bei seiner Eröffnungswahl gedacht?

Absolut rätselhaft greift er im ‚Spanier‘ zur ‚Berliner Verteidigung‘ – eine defensive Eröffnung, die meines Erachtens völlig seinem kämpferischen Naturell widerspricht. Und so nimmt das Unheil seinen Lauf – Ivanchuk spielt eine klasse ‚technische‘ Partie und Nakamura ist den ‚Defensiv-Feinheiten‘ nicht gewachsen.

Vitiugov – Morozevich 1-0
Ein noch größeres Drama spielt sich für Morozevich ab! In einer wahren Zeitnotschlacht wirft er eine glatte Gewinnstellung weg, verpasst anschließend noch eine kleine Remischance und verliert ebenfalls. Für Vitiugov wenigstens noch ein ‚kleines Trostpflaster‘.

Giri – Caruana remis
Tja, wenn Zwei sich streiten – freut sich der Dritte! Mit seinem ‚farblosen‘ Remis wird Anish Giri tatsächlich Sieger von Reggio Emilia – schon kurios…

Der Vollständigkeit halber die unkommentierte Partie.

 

Endstand nach der 10.Runde
Platz Name Punkte
1. Giri
16
2.-4. Morozevich
15
2.-4. Nakamura
15
2.-4. Caruana
15
5. Ivanchuk 12
6. Vitiugov
8