Gar wunderliche Ergebnisse bringt die 9.Runde des Kandidatenturniers hervor – Anand gewinnt und seine ärgsten Mitstreiter Aronian und Kramnik verlieren! Mit nunmehr einem vollen Zähler Vorsprung bei nur noch fünf ausstehenden Spielen, macht Anand einen gewaltigen Schritt in Richtung ‚WM-Revanche‘.
Und die ‚Weißspieler‘ erhöhen auf 13:3 (!) – ‚Black is not ok‘?! 😉
Wow, es geht zur Sache – drei Entscheidungen und Russland’s‘ Revanche (heute mit Weiß) gelingt mit 2,5:1,5, wenn auch sehr, sehr glücklich… – ja, und Levon Aronian schließt zu Spitzenreiter Viswanathan Anand auf.
Wer hätte das gedacht? Der Auftakt des Kandidatenturniers wartet mit einer ziemlichen Überraschung auf – Viswanathan Anand ringt in einer starken strategischen Partie Levon Aronian nieder!
Sicher – der gerade entthronte Weltmeister ist nicht irgendwer, doch wirkte er zuletzt ein wenig ‚angeschlagen‘. Ja, es wurde sogar gemutmaßt, dass er nach dem verlorenen Weltmeisterschaftskampf gegen Magnus Carlsen gar nicht zum Kandidatenturnier antreten würde.
Und jetzt der Sieg gegen Aronian, dem er noch in Zürich in allen drei ‚Gangarten‘ (Blitz, Rapid, Turnier) klar unterlag.
Ok, ‚tiefgründige Spekulationen‘ sind ein wenig verfrüht, aber nimmt Anand das ‚Unternehmen: Weltmeisterschaftsrückkampf‘ also doch ernst? Und – kommt Aronian etwa mit seiner Favoritenrolle nicht zurecht?
Hier die Ergebnisse der 1.Runde:
Die Partien im Einzelnen:
Andreikin – Kramnik remis Was in der Eröffnung mit allerlei taktischen Feinheiten gespickt spannend und furios beginnt, löst sich nach vielen Abtäuschen leider alsbald in wohlgefallen auf und endet in einem ‚toten‘ Turmendspiel.
Karjakin – Svidler remis Ein eröffnungstheoretisch interessanter Taimanow-Sizilianer mit heterogenen Rochaden. Doch just in dem Moment als die Kräfte im Begriff sind aufeinander zu prallen, wählen die Kontrahenten bei knapp werdener Bedenkzeit die sichere Variante und einigen sich nach einer Zugwiederholung auf Remis.
Mamedyarov – Topalov remis Auch hier kommt es zu einem schnellen Übergang ins Endspiel und lange Zeit scheint Mamedyarov einen leichten Vorteil zu besitzen, aber Topalov hält hartnäckig dagegen und als die Stellung für Mamedyarov so langsam ins Ungewisse abzudriften droht, opfert er tatsächlich einen kompletten Turm, um wenige Züge später per Dauerschach die Punkteteilung zu erzwingen.
Anand – Aronian 1-0 Ok, kommen wir also zum Höhepunkt des Tages:
Einen (fast) friedlichen Ausklang nimmt das ’stärkste Schachturnier aller Zeiten‘ in Zürich.
Und letztlich hat Weltmeister Magnus Carlsen sein Terrain dann doch klar abgesteckt – er gewinnt ungeschlagen und überlegen mit 4,0 aus 5 das Turnier – mit einer wieder einmal unglaublichen Performance von 3026! Wo soll das nur hinführen…? 😉 Tag 813 – Zürich (5) weiterlesen
Das ‚Stelldichein‘ der ‚absoluten‘ Weltklasse in Zürich ist eröffnet und dies direkt mit einem neuen Rekord – nie zuvor in der Schachgeschichte gab es ein Turnier mit einem ELO-Durchschnitt von über 2800 !!
Dementsprechend liest sich die Teilnehmerliste:
1. Magnus Carlsen (2872) – Weltmeister und 1. der Weltrangliste
2. Levon Aronian (2812) – 2. der Weltrangliste
3. Hikaru Nakamura (2789) – 3. der Weltrangliste
4. Fabiano Caruana (2782) – 6. der Weltrangliste
5. Boris Gelfand (2777) – 8. der Weltrangliste und Ex-Vizeweltmeister
6. Viswanathan Anand (2773) – 9. der Weltrangliste und Ex-Weltmeister
Das ist schon ziemlicher ‚Wahnsinn‘! 😉
Tja und wer dachte bei dieser extremen Leistungsdichte und in Anbetracht des alsbald bevorstehenden wichtigen Kanditatenturniers, wird dies vorallem in der ersten Runde wohl eher auf ein ‚Remisgeplänkel‘ hinauslaufen, sah sich getäuscht – 2 von 3 Partien wurden entschieden!
Die Einschätzung ist vielleicht noch etwas verfrüht, aber vollzieht sich hier gerade endgültig der ‚Generationswechsel‘? Denn die beiden ‚Oldies‘ im Feld Anand und Gelfand, gehörten zu den ‚Geschlagenen’…
Während Anands unternehmungslustiges, wohl aber etwas zu optimistische Läuferopfer gegen drei Bauern von Aronian mit großer Geduld und technischer Genauigkeit letztlich widerlegt wird, liefern sich Carlsen und Gelfand ein aufregendes taktisches Gefecht – ja, das ist auch ohne Damen durchaus möglich! Carlsen behält den ‚besseren Durchblick‘ und siegt sehr überzeugend.
Schade, meine eigene ‚Zeitnot‘ zwingt mich leider nur zu einer ‚Steno-Analyse’… 😉
Nach dem gestrigen ‚Powertag‘ ging es in der heutigen 6.Runde ein wenig gemächlicher zu – zwei Siege mit Weiß.
Und während Levon Aronian nach seinem neuerlichen Gewinn gegen Wesley So und nunmehr 5 aus 6 einem triumphalen Erfolg entgegensteuert, muss Arkadij Naiditsch den bitteren Kelch wohl bis zur Neige austrinken – nach seiner unglücklichen Niederlage gegen Sergey Karjakin übernimmt er nun leider alleine die ‚rote Laterne’… – aus Zeitmangel, heute die Partien ohne Kommentare… Tag 797 – Wijk (6) weiterlesen
Wow – was für ein Spieltag – nur 1 Remis bei 5 Entscheidungen, darunter 3 Schwarzsiege!
Mit seinem erneuten Erfolg, setzt sich Levon Aronian mit nunmehr unglaublichen 4 aus 5 souverän an die Spitze des Feldes – demzufolge Leidtragender ist Arkadij Naiditsch, der sich ‚dem Maestro‘ ein wenig unglücklich geschlagen geben muss… Tag 796 – Wijk (5) weiterlesen