Tag 792 – Wijk (3)

wijk-logo
76th Tata Steel Chess Tournament in Wijk aan Zee
Runde 3

Eine etwas ruhigere 3.Runde heute – zwei Entscheidungen.
Ja und auch Arkadij Naiditsch spielt gegen Wesley So ein ‚unaufgeregtes‘ Remis – vielleicht auch gut so…

Ansonsten – feine ‚technische‘ Siege für Fabiano Caruana und Pentala Harikrishna, aber so richtig spannend waren die ‚verpassten Chancen‘ von Boris Gelfand und Loek Van Wely – Taktik pur… Tag 792 – Wijk (3) weiterlesen

Tag 791 – Wijk (2)

wijk-logo
76th Tata Steel Chess Tournament in Wijk aan Zee
Runde 2

Wieder drei Entscheidungen in Runde 2 – doch oh je, ‚klassischer Fehlstart‘ für Arkadij Naiditsch – leider unterliegt er erneut, heute gegen Anish Giri. Zwei Schwarzpartien zu Beginn eines solchen Turniers spielen zu müssen, ist aber auch mehr als undankbar… Tag 791 – Wijk (2) weiterlesen

Tag 336 – Von London (XI) nach Bilbao (VII)


So – hier also der Abschlussbericht vom FIDE Grand Prix in London.

 

Das Remis von Shakhriyar Mamedyarov nutzen Boris Gelfand und Veselin Topalov mit ihren Siegen, um zu ihm aufzuschließen und sich ebenfalls in die Siegerliste einzutragen.

Endstand nach 11 Runden

11.Runde:

Grischuk – Nakamura remis
Da kommt nur ganz kurz Spannung auf, nachdem die Spieler ‚entgegengesetzt‘ rochieren. Aber ein ‚echtes Angriffsszenario‘ findet nicht statt und so einigt man sich friedlich im 31.Zug. Vorallem Nakamura dürfte froh sein, es endlich ‚überstanden‘ zu haben…

Adams – Dominguez remis
Hier hätte wohl auch kaum einer gegen ein Remis gewettet, oder!? 😉
Die Kontrahenten tun sich nicht wirklich ‚weh‘ und lassen das Turnier ‚gemächlich ausklingen‘.

Ivanchuk – Wang remis
Dahingegen unternimmt Ivanchuk noch einen Gewinnversuch gegen Wang, stößt jedoch auf hartnäckigen Widerstand und findet sich schließlich mit einem Dauerschach ab.

Mamedyarov – Leko remis
Einen solchen Gewinnversuch lässt Spitzenreiter Mamedyarov wiederum vermissen und begnügt sich mit dem ‚Spatzen‘.

Gelfand – Kasimdzhanov 1-0
Zum Abschluss noch einmal eine richtig starke Vorstellung des Vizeweltmeisters:

Giri – Topalov 0-1
Veselin Topalov nutzt den Umstand, dass Anish Giri zum Ende des Turniers ein wenig die ‚Puste ausgeht‘ und gewinnt ein ‚remisliches‘ Endspiel:

 

Und nun Konzentration auf die siebte Runde des Grand Slams in Bilbao.

 

7.Runde:

Aronian – Anand remis
Wie schon in ihrer ersten Begegnung, ist die Partie überwiegend von ‚respektvollem Miteinander‘ geprägt – Remis nach 33 Zügen.

Caruana – Karjakin remis
Einmal mehr erweist sich die ‚Berliner Mauer‘ als unüberwindbar – Remis nach 40 Zügen.

Carlsen – Vallejo 1-0
Mit seinem ‚Doppelschlag‘ schließt Magnus Carlsen zu Fabiano Caruana auf – gegen Francisco Vallejo hilft dieses Mal jedoch eine ‚Prise Glück‘.

Tag 335 – Von London (X) nach Bilbao (VI)


Zehnte Runde beim FIDE Grand Prix in London und nach der aufregenden letzten Runde, scheinen sich die ‚Gemüter‘ wieder abzukühlen – lediglich eine entschiedende Partie und das ausgerechnet durch Hikaru Nakamura – zur ‚Abwechselung‘ mal keine Niederlage… 😉

10.Runde:

Dominguez – Ivanchuk remis
Ein ‚blutleeres‘ Remis – keiner von beiden macht so richtig ‚Anstalten‘ auf Gewinn zu spielen – Remis nach 40 Zügen.

Topalov – Adams remis
Nicht wesentlich aufregender geht’s in dieser Partie zu – zwar ist Topalov als Weißer stets bemüht, erreicht aber nicht den Hauch eines Vorteils.

Kasimdzhanov – Grischuk remis
Hier ist es Grischuk als Nachziehender, der zumindestens ein wenig riskiert – doch sein ‚zaghafter‘ Angriff wird mühelos abgewehrt.

Leko – Gelfand remis
Nach einem frühen Damentausch ist schnell die ‚Luft raus‘, zwar mühen sich die Kontrahenten noch knapp 40 Züge lang einen Vorteil zu erlangen, aber alles ‚verpufft‘ in einem ‚belanglosen‘ Turmendspiel.

Wang – Mamedyarov remis
Da haben die Herren Wang und Mamedyarov doch sichtlich mehr Spaß an ihrer Partie – ein taktisches ‚Hauen und Stechen‘, das ein jeder kommentarlos genießen kann. 😉

Nakamura – Giri 1-0
Hikaru Nakamura hat ’sein Tal der Tränen‘ durchschritten und meldet sich mit einem vorzüglichen Endspielsieg zurück:

 

So – weiter geht’s auch mit dem zweiten Teil des Grand Slams – nun aus Bilbao.

 

6.Runde:

Karjakin – Aronian remis
Bis zum unausweichlichen Remisschluß wird das Marshall-Gambit gnadenlos ‚runtergespult. Wie Sergei Karjakin als Weißer damit zum Erfolg kommen wollte, bleibt mir ein Rätsel – oder hat er das Turnier ‚innerlich‘ schon abgehakt…?

Vallejo – Anand remis
Erstaunlicherweise agiert Francisco Vallejo erneut auf Augenhöhe mit dem Weltmeister. Zwar muss er einen häßlichen Doppelbauern am Königsflügel in Kauf nehmen, dafür erhält er jedoch das Läuferpaar, das dies vollkommen aufwiegt – Remis nach 39 Zügen.

Carlsen – Caruana 1-0
Ja, das war zu erwarten! Magnus Carlsen setzt alles daran, sich für seine mehr als unglückliche ‚Hinspielpleite‘ zu revanchieren – und tatsächlich, er ‚quetscht‘ den vollen Punkt ‚raus – und das in sehr eindrucksvoller Manier:

Tag 319 – London calling… – Round 1-3


So – drei Runden sind beim FIDE Grand Prix in London absolviert, wollen wir doch mal ein bißchen den Blick über die Partien schweifen lassen…

 

Hier erst einmal der Zwischenstand nach drei Runden:

 

Runde 1:

Kasimdzhanov – Leko remis
‚Eröffnungstheoretisch‘ verläuft die Partie recht interessant – die ‚Berliner Variante im Spanier‘ in ‚leicht abgewandelter Form‘.  Kasimdzhanov opfert einen Bauern für Initiative – Leko muss, um diese abzuschütteln, vorübergehend eine Figur geben. Doch alsbald wird das Materialgleichgewicht wieder hergestellt und das Remis vereinbart.

Topalov – Grischuk remis
Hier kommt erst in der Zeinotphase etwas Spannung auf, als Topalov eine ‚handvoll‘ Bauern opfert, um den deplatzierten Springer Grischuks zu erobern. Na ja, Grischuk erhält immerhin vier Bauern für die Figur – und so endet auch diese Partie remis, als Topalov mit einer ‚Druckstellung‘ gegen die schwarze Königsstellung dagegenhält.

Dominguez – Giri remis
Schnell geht die Partie in ein ’schwerblütiges‘ Schwerfigurenendspiel (eben ’schwer‘) über. Zunächst scheint Dominguez leicht die Oberhand zu haben, aber Giri ‚löst‘ sich und kann sogar einen Freibauern sein eigen nennen. Doch im Doppelturmendspiel blockiert Dominguez diesen aber zuverlässig – somit remis. Trotzdem – zum Warmwerden ein kleiner Spaß – warum nimmt der weiße König in der Schlußstellung eigentlich nicht den Bauern? 😉

Mamedyarov – Ivanchuk remis
Eine ‚Seeschlange‘ – ohne wirklich spannend zu sein. In der Zeitnotphase geht Ivanchuk irgendwie ein Bauer verlustig und die Kontrahenten landen alsbald in einem Springerendspiel. Hier ‚quält‘ Mamedyarov seinen Gegner 70 (!) Züge lang, um letztlich doch, wohl zähneknirschend, ins Remis einzuwilligen.

Wang – Adams remis
Und auch hier kämpft Adams mit einem Bauern mehr in einem Turmendspiel vergeblich um den vollen Punkt. Was die Partie dennoch ‚veröffentlichwert‘ macht, ist die Verteidigungsidee Wangs, die man sich unbedingt merken sollte.

Nakamura – Gelfand 0-1
Einen ‚Big Point‘ setzt Vizeweltmeister Boris Gelfand mit seinem Schwarzsieg gegen Hikaru Nakamura – und das mit einer wirklich starken Endspielleistung:

2.Runde:

Giri – Wang remis
Nix los – abgehakt… 😉

Gelfand – Topalov remis
Auch hier will keine recht Spannung aufkommen…

Grischuk – Dominguez remis
Hier mühen sich die Kontrahenten doch weitaus mehr – ganze 74 Züge lang!
Zunächst opfert Grischuk für Druckspiel einen Bauern, den Dominguez alsbald wieder abgibt und eine ausgegelichene Stellung erhält. Grischuk zeigt sich kämpferisch, setzt nach und kann einen schönen Freibauern auf der siebten Reihe platzieren. Die Blockade von Dominguez erweist sich aber als undurchdringlich und nachfolgend begeht Grischuk einen schmalen Grat und scheint beinahe zu ‚überziehen‘. Letztlich ‚pendelt‘ sich die Partie in einem Turmendspiel mit Remis ein.

Adams – Mamedyarov remis
Einmal mehr bestätigt ‚Sharky‘ Mamedyarov seinen Ruf als ‚Spieler ohne Furcht und Tadel‘ und opfert im Mittelspiel völlig überraschend einen ‚ganzen‘ Turm, um den König von Adams auf gefährliches Terrain zu führen – nun, man sehe und staune…

Kasimdzhanov – Nakamura 0-1
Nakamura ‚rehabilitiert‘ sich für seine Vorrundenniederlage – in seiner ganz typischen Weise. Lange Zeit ist die Partie ‚objektiv‘ ausgeglichen, doch Nakamura entfacht einen derart verwirrenden Leichtfigurentanz, dass Kasimdzhanov die Übersicht verliert:

Leko – Ivanchuk 1-0
War das eben ein ‚typischer Nakamura‘, folgt nun ein ‚typischer Leko‘. Mit ‚kontrollierter Offensive‘ ins Endspiel – ein, zwei kleine Ungenauigkeiten des Gegners ausnutzend wird ein Bauern gewonnen, der zum Sieg verwertet wird.

3.Runde:

Dominguez – Gelfand remis
Der nächste ‚Kandidat‘, der Boris Gelfands Sveshnikov prüft – ohne Erfolg!

Ivanchuk – Adams remis
‚Abholzung‘ bis zum ‚toten‘ Doppelturmendspiel – gähn, ups… 😉

Wang – Grischuk remis
Nach zwei, drei Ungenauigkeiten Wangs erlangt Grischuk die Initiative, dennoch wäre die Partie wohl kaum weiter erwähnenswert gewesen, hätten nicht plötzlich die ‚Engines wie wild ausgeschlagen’…

Topalov – Kasimdzhanov remis
Eine sehenswerte Neuerung bringt Kasimdzhanov aufs Brett – und ein glänzendes Beispiel dafür in gedrückter Stellung statt quälender, passiver Verteidigung, mittels Opfer und aktivem Gegenspiel zu Ausgleich zu gelangen:

Nakamura – Leko remis
Schach ist schon manchmal sehr ungerecht… – Nakamura besitzt stets eine leichte Initiative und zwingt Leko in ein reichlich ungünstiges Turmendspiel. Sicher verteidigt sich Leko umsichtig, doch Nakamura kämpft und kämpft und – tatsächlich erreicht er eine ‚theoretische‘ Gewinnstellung! Tja, aber eben nur ‚theoretisch‘, denn er lässt Leko doch noch ins Remis entschlüpfen:

Mamedyarov – Giri 1-0
Die erste so richtig spektakuläre Partie – wie ein Tornardo fegt Mamedyarov über Giri hinweg – nach 21 Zügen ist Schluß!

Huch – ganz schön viel geworden… 😉