Herren: Deutschland – Schweiz 3:1 Zum Abschluss kommen die deutschen Herren zu einem sicheren 3:1 Sieg über die Schweiz und ‚retten‘ mit 9:9 Punkten immerhin noch die ‚50%‘ – dennoch Platz 20 als amtierender Europameister ist doch arg enttäuschend – ein Arkadij Naiditsch mit ausgezeichneten 5,5 aus 7 ist nunmal nicht genug.
Dramatik um den Titel! Die stets führenden Franzosen unterliegen Russland mit 1,5:2,5 und müssen dem neuen Europameister Aserbeidschan doch noch den Vortritt lassen.
Hier die Abschlusstabelle (38 teilnehmende Mannschaften):
Damen: Deutschland – Rumänien 2,5:1,5 Ein gutes Endergebnis erzielen hingegen ‚unsere‘ Damen. Da in der Schlussrunde Rumänien knapp aber verdient mit 2,5:1,5 niedergerungen wird, klettert die Mannschaft noch bis auf Platz 7 in der Tabelle nach oben! 🙂
Herausforderer Magnus Carlsen legt nach und gewinnt auch die sechste Partie!
Puh, armer Vishy, zwei Niederlagen nacheinander – das hätte ich wirklich nicht für möglich gehalten (oder besser – für möglich halten wollen) – und ich denke jetzt ist eher eine ‚Schar Psychologen‘ gefragt, als irgendeine spezielle Eröffnungsvariante, denn ob er nach diesem ‚Doppelschlag‘ noch einmal zurückkommen kann? Die Zweifel sind groß…
Die Partie verläuft aus seiner Sicht wirklich unersprießlich, denn aus der Eröffnung holt der Weltmeister rein gar nichts heraus und alsbald gewinnt man den Eindruck, Anand verliert die Lust: „Jetzt nur noch schnell Remis machen und den Ruhetag nutzen…“ – und dies versucht er sogar mittels eines Bauernopfers zu forcieren. Doch genau das ist das Problem… – während wohl nicht wenige das Remis mit Schwarz dankend ‚mitgenommen‘ hätten, ja da fängt Carlsen erst an zu spielen.
Und darin ist Carlsen wirklich genial – klar, weiß auch er, dass das Endspiel ein ‚Remispotential‘ von 99% hat, aber er versteht es die ‚Dinge‘ immer wieder zu verkomplizieren und stets neue ‚kleine Hürden‘ aufzustellen und – in der Tat, Anand ’strauchelt‘ (60.Ta4?) und ‚versemmelt‘ wieder das Turmendspiel.
Tja, worauf kann der Weltmeister jetzt noch hoffen? Vielleicht, dass Carlsen an seiner eigenen Selbstsicherheit scheitert, vielleicht doch mal eine Partie überzieht, vielleicht auf eine nun ‚abfallende‘ Konzentration? Ganz schön viele ‚vielleichts‘, aber wie war das noch mit dem ‚Hoffen und dem Sterben’…?
Herren: Deutschland – Polen Future 2:2 Nun ja, die ganz große Motivation kann man bei den Herren wohl nicht mehr erwarten und einige werden sicherlich froh sein, wenn es morgen dann endlich vorbei ist. Gegen eine durchaus starke polnische ‚2500er-Nachwuchsmannschaft‘, gelingt immerhin ein 2:2.
Bei anderen Teams herrscht dagegen Hochspannung – die ‚bärenstark‘ aufspielenden Franzosen greifen morgen nach dem Titel, gegen – Russland! Was für ein ‚Showdown‘!
Damen: Deutschland – Serbien 2,5:1,5 Im Gegensatz zu den Herren, können unsere Damen nach ihrem knappen und vielleicht ein wenig glücklichen Sieg gegen Serbien noch auf einen Top-Ten Platz hoffen – wir drücken die Daumen!
Hier steht übrigens der Sieger bereits fest – neuer Europameister der Damen wird die Ukraine – Gratulation!
Erste Entscheidung – Herausforderer Carlsen besiegt den Weltmeister in der fünften Partie!
Lange Zeit deutet vieles auf eine erneute Punkteteilung hin, gleicht Anand doch den leichten Eröffnungsvorteil Carlsens rasch aus und greift sogar selbst nach der Initiative.
Im Endspiel entscheidet sich Anand für ein Bauernopfer, durchaus zurecht, kompensiert sein aktives Figurenspiel dies doch prächtig. Aber dann zeigt sich Schach mal wieder von seiner grausamsten Seite – ein ‚klitzekleines‘, unbedachtes Schachgebot (45…Tc1+?) macht die stundenlangen vorherigen Mühen zunichte. Die Stellung gerät aus dem Gleichgewicht und Anand schlittert in ein verlorenes Turmendspiel, das sich Carlsen natürlich nicht mehr nehmen lässt und nun mit 3:2 in Führung geht.
In den kommenden zwei Partien hat Anand nun Weiß und wird wohl alles daran setzen, um auszugleichen – wird er es schaffen?
Carlsens ‚Führungstreffer‘ ‚überstrahlt‘ an diesem Tag natürlich sämtliche sonstigen Schachereignisse – hm, und mal ehrlich, beiden deutschen Mannschaft kann dies heute eigentlich nur recht sein, denn sie erleben ein regelrechtes ‚Waterloo‘ ! Deshalb nur schnell die Ergebnisse und Schweigen…
Ruhetag bei der WM in Chennai, somit heute ’nur‘ die Europameisterschaft. 😉
Herren: Deutschland – Litauen 3:1 Nach vier Runden ohne Sieg, endlich wieder ein Erfolgserlebnis für unsere Herren – ein ‚ordentliches‘ 3:1 gegen klar schwächere Litauer. Eine sehr schöne Partie gelingt dabei, einmal mehr, Arkadij Naiditsch. Wie aus dem Nichts zaubert er einen vernichtenden Königsangriff. Tag 732 – EM (6) weiterlesen
Weltmeisterschaft 2013 Chennai Viswanathan Anand – Magnus Carlsen 1,5:1,5
Partie 3: Magnus Carlsen – Viswanathan Anand remis
Die dritte Partie im Weltmeisterschaftskampf endet zwar erneut mit einem Remis, aber – ja doch – endlich wird gekämpft und siehe da Magnus Carlsen ‚wackelt‘ bedenklich, kommt gar in Zeitnot und ist zwischenzeitlich mit zwei Bauern in Rückstand – und das mit Weiß!
Doch der Herausforderer hält stand und erkämpft sich das Unentschieden – eines zeigt diese Partie dennoch, einen von einigen prognostizierten ‚Durchmarsch‘ Carlsens wird es definitiv nicht geben! Und das ist auch gut so… 😉
Hier die dritte Partie – der entscheidende Zug ist höchstwahrscheinlich 37…Td8?! – hätte Anand mit einem Turmpaar auf dem Brett mehr erreichen können…?
4.Runde:
Zwar kann Deutschland erneut nicht gewinnen, aber ein 2:2 gegen starke Spanier ist sicherlich ein gutes Ergebnis.
Die deutschen Frauen sind hingegen weiter im Aufwind – zwar äußerst glücklich, aber nicht unverdient wird Litauen mit 2,5:1,5 niedergerungen.
5.Runde:
Heute also zwei ‚Knallerpaarungen‘ für ‚unsere‘ Teams
(Die jeweiligen Paarungen im Fußball wären mir ja lieber, aber schaun mer mal… ;-))
Update…
Herren: Deutschland – England 1,5:2,5 Oh je, jetzt wird’s doch bitter – gegen die leicht favorisierteenglische Mannschaft, muss sich Daniel Fridman nach großem Kampf leider David Howell geschlagen geben – schade…
Damen: Deutschland – Russland 2:2 He, die deutschen Damen sind weiter richtig ‚gut drauf‘ und trotzen Topfavorit Russland tatsächlich einen Punkt ab – weiter so! 🙂
Weltmeisterschaft 2013 Chennai Viswanathan Anand – Magnus Carlsen 1:1
Partie 2: Viswanathan Anand – Magnus Carlsen remis
Die zweite Partie bei der WM ist bereits schon wieder beendet – diesmal nach 25 Zügen mit einem eher belanglosen Remis.
Wenn ich das richtig gesehen habe, hatte Carlsen gerade einmal 30 Minuten Bedenkzeit verbraucht – hm, vollkommen verausgabt hat sich Anand aber sicherlich auch nicht. 😉
Ok,ok es geht um sehr viel, aber wir Zuschauer hoffen natürlich auf ein wenig mehr Spannung. Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass Carlsen den ganzen ‚Rummel‘ um diesen Wettkampf ein wenig unterschätzt hat, ebenso vielleicht auch die psychologische Komponente, die solch ein Zweikampf in sich birgt und er versucht sich noch zu orientieren.
Und Anand? Welche Taktik verfolgt er? Vielleicht Carlsen durch ‚langweiliges‘ Lavieren zu provozieren – ihn zu einer riskanteren Spielweise zu verführen und zu kontern?
Oh je, das war heut‘ nichts – Deutschland verliert ein wenig unglücklich 1,5:2,5 gegen Georgien und verabschiedet sich somit erst einmal aus den vorderen Regionen. Hm, wenn man jetzt ein wenig bösartig wäre, könnte man sagen, ohne Arkadij Naiditsch ist die deutsche Mannschaft halt eben nur Mittelmaß ;-). Immerhin gelang Daniel Fridman eine ’nette Kurzpartie‘ (siehe unten).
Klarer Sieg hingegen bei den Frauen – 3,5:0,5 gegen sichtlich überforderte Türkinnen.
Der Auftakt des so mit Spannung erwarteten Duells zwischen Titelverteidiger Viswanathan Anand und dem unangefochtenen Weltranglistenersten Magnus Carlsen verlief ein wenig ernüchternd – Remis nach gerade mal 16 Zügen.
Carlsen führte die weißen Steine, doch sein Eröffnungskonzept wollte so gar nicht gelingen – im Gegenteil Anand glich schnell aus und schien beinahe sogar Vorteil zu erlangen, begnügte sich aber mit einer Zugwiederholung. Tag 727 – WM (1), EM (2) und BEM (3) weiterlesen
Von Beginn an stets in der Spitzengruppe und fortwährend führend, ja zeitweilig gar mit einem Punkt Vorsprung, wäre Alexander Moissenko in der allerletzten Runde beinahe noch gestrauchelt. In einem atemberaubenden Fight unterliegt er Ian Nepomniachtchi – doch Moissenko besitzt das ‚Glück des Tüchtigen‘ und kann nach Wertung seinen Spitzenplatz behaupten. Auf dem ‚Treppchen‘ folgen Evgeny Alekseev (RUS) und Evgeny Romanov (RUS) ebenfalls mit 8 Punkten aus 11 Partien. Tag 553 – Review (1) – Europameisterschaft 2013 weiterlesen
Hier noch schnell zwei Schachtipps! Schade, leider werde ich in den kommenden Tagen wahrscheinlich wenig Zeit haben darüber zu berichten – mal schaun…
Europameisterschaft 2013
Vom 04.05. – 17.05. läuft die diesjährige Europameisterschaft im polnischen Legnica.
Nach bereits drei gespielten Runden, halten sich, in dem sehr stark besetzten Turnier (12 Spieler > 2700 ELO / 80(!) Spieler >= 2600 ELO) vorallem unser ‚Spitzenmann‘ Georg Meier mit 2,5 , aber auch ‚Schachprinz‘ Matthias Blübaum mit 2,0 Punkten sehr gut.
Eigentlich fällt mir ja nur ein Wort ein: SCHEIßE!
Was für ein rabenschwarzer Tag für unseren Bundestrainer Joachim Löw. Löw, der bis dato alles richtig gemacht hatte, übertreibt endgültig mit seiner ‚Rotiererei‘!
Klar ist man im Nachhinein bekanntlich immer schlauer, aber was war das für eine Anfangsaufstellung? Gomez für Klose, ok – erwischt Mario Gomez einen guten Tag, so kann er ein Spiel entscheiden, siehe Holland, also einverstanden.
Doch dann der erste grobe Schnitzer – Löw bringt den so formschwachen Lukas Podolski wieder ins Spiel, der dies leider erneut bestätigt – eine glatte Fehlentscheidung!
Aber einen ‚Riesenbock‘ leistet sich Löw mit dem Einsatz von Toni Kroos. Zweifelsohne ist Kroos ein hervorragender Spieler, aber wenn, dann bitteschön anstelle von Bastian Schweinsteiger und nicht mit ihm zusammen! Und dann auch noch mit der Aufgabe betraut einen ‚verkappten Manndecker‘ gegen Pirlo zu spielen und dafür komplett auf eine Offensivkraft am rechten Flügel zu verzichten, was für ein Blödsinn! Die Signalwirkung sich mehr gegen die gegnerische Spielweise stemmen zu müssen, anstatt auf die eigene zu vertrauen, war verheerend und das 0:2 die Folge.
Die so dringend notwendigen Korrekturen kamen zur zweiten Halbzeit, doch sie kamen zu spät, denn ich kann mich nicht erinnern, dass eine italienische Mannschaft sich je einen zwei Tore Vorsprung hat nehmen lassen.
Schade, schade, schade – ein große Chance wurde vertan und so bleibt zu hoffen, dass unsere Mannschaft mit ihrem ungeheuren Potential in zwei Jahren die endgültige Reife hat, um mehr zu erreichen…
