‚Vishy‘ Anand kann heute seinen Anzugsvorteil in keinster Weise nutzen und da ein sichtlich gelangweilter Magnus Carlsen ebenfalls keinerlei Ambitionen hegt, endet die 8.Partie ohne Höhepunkt nach 41 Zügen mit einem Remis.
Hm, etwas enttäuschend, denn so langsam gehen dem Herausforderer die ‚Weiß-Chancen‘ aus – da waren es nur noch zwei… – come on Vishy, ‚hau‘ noch einen raus!‘ 😉 Tag 1099 – WM-Rematch (VIII) weiterlesen
Puh, das war knapp! Vishy Anands ‚Berliner Mauer‘ hält in einem 122-zügigen Marathonmatch! 🙂
Aber das Remis hängt lange Zeit am ’seidenen Faden‘, nachdem sich der Herausforderer zu einem ebenso kreativen, wie auch mutigen Figurenopfer entscheidet.
Magnus Carlsen drückt und drückt und ist ganz dicht vor dem wohl entscheidenden Sieg, aber Anand entwischt mit guter Verteidigung.
Warum sich der Weltmeister dann allerdings dazu hinreißen lässt das ‚tote‘ Remisendspiel Turm und Springer gegen Turm gut 40 Züge lang weiterzuspielen, bleibt ein großes Rätsel. Wollte er mit dieser plumpen Respektlosigkeit Anand irgendwie aus dem inneren Gleichgewicht bringen? Peinlich und völlig unnötig! Und macht ihn nicht gerade sympathischer…
Umso fester werden Vishy für Morgen die Daumen gedrückt – vielleicht gelingt es ja doch noch mal Carlsen in eine Heimanalyse zu locken… 😉 Tag 1098 – WM-Rematch (VII) weiterlesen
Der Weltmeister geht wieder in Führung – ist das schon eine Vorentscheidung…?
Ja, das muss man einfach konstatieren, wenn Magnus Carlsen einmal die Kontrolle über eine Stellung gewonnen hat, dann gibt es für den Gegner kaum noch ein Entrinnen.
Unnachahmlich wie er in seiner leicht besseren Position einen ‚Nadelstich‘ nach dem anderen setzt. Vielleicht wäre das Spiel seitens Anand mit weiterer ‚gnadenlos, disziplinierter‘ Verteidigungsarbeit zu halten gewesen, aber das widerspricht einfach der ‚menschlichen Natur‘ – irgendwann ist’s genug, irgendwann will man selber handeln…
Es kommt zum ‚Ungleichgewicht‘ und Carlsen setzt sich durch, obwohl – da war doch was…? 26.Kd2? Nicht nur auf ‚weltmeisterlicher Ebene‘ ein grober Fehler! Aber der Herausforderer nutzt diesen bisher ‚einmaligen Aussetzer‘ Carlsens nicht. Im Nachhinein ein weiterer ‚harter, psychologischer Nackenschlag‘ für Anand – wird er sich davon nach einmal erholen können…? Tag 1096 – WM-Rematch (VI) weiterlesen
Na ja, so richtig ist das ‚Weißkonzept‘ von ‚Vishy‘ Anand heute nicht aufgegangen. Nach einer wahren Abtauschorgie in der Eröffnung war die Stellung doch ziemlich schnell ‚platt‘.
Zwar versucht er anschließend mit einem Bauernopfer für Initiative seinem Spiel noch einmal ein wenig ‚Leben einzuhauchen‘, aber nach der baldigen Rückgabe des Bauerns hat Magnus Carlsen keinerlei Probleme mehr und die Partie endet mit einem ‚klaren‘ Remis nach 39 Zügen.
So – die große Frage ist nun, ob der Herausforderer, aufgrund des Farbwechsels zur Halbzeit des Matches die beiden folgenden Schwarzpartien gut übersteht – hope so… 😉 Tag 1095 – WM-Rematch (V) weiterlesen
2:2 – der Herausforderer hält die 4.Partie mit Schwarz remis!
Einmal mehr wendet Weltmeister Magnus Carlsen seine gewohnte Strategie an – ein Minimum an Spannung, ein Minimum an Dynamik und mit einem klitzekleinen positionellen Vorteil (hier der ‚d-Isolani‘ Anands) beginnt er seine stundenlange ‚Massage‘.
Das löst bei uns Zuschauern sicherlich keine Begeisterungsstürme aus, aber im ersten WM-Match war genau dies das Erfolgsrezept – Anand wurde mürbe und müde gespielt und beging in der 5.Stunde die entscheidenden Fehler.
Jawoll – aufatmen bei allen ‚Vishy-Fans‘. Der ‚Tiger von Madras‘ zeigt seine Krallen und erzwingt postwendet den Ausgleich! 🙂
Was muss das für ein Gefühl sein, nach zuvor insgesamt 12 WM-Partien nun endlich Carlsens ‚Nimbus der Unbesiegbarkeit‘ durchbrochen zu haben!
Und Anand schafft dies mit einer strategischen Meisterleistung – schon aus der Eröffnung heraus ‚pflanzt ‚ er einen imposanten Freibauern auf der vorletzten Reihe ein.
Magnus Carlsen brütet teils endlos nach Möglichkeiten, um dieses unangenehmen Gesellen habhaft zu werden, aber er schafft es nicht und gerät zunehmend in Zeitnot. Hier lässt die Genauigkeit des Weltmeisters nach und Anand verdichtet gnadenlos seinen Vorteil zum Sieg. Bravo!
Oh je – da ist es schon passiert! Bereits in der zweiten Partie holt Weltmeister Magnus Carlsen den ersten Sieg.
Nachdem Carlsen die von Anand ‚angedeutete Berliner Variante‘ mit 4.d3 aus dem Weg geht, scheint der Herausforderer ganz gut aus der Eröffnung gekommen zu sein. Doch es folgt eine typische Carlsen-Partie. Schrittchen für Schrittchen häuft der Weltmeister immer mehr positionelle Pluspunkte an, die in einer überragenden Initiative in Form einer Vertrippelung seiner Schwerfiguren mündet.
Anand verteidigt sich lange Zeit sehr umsichtig, aber in Zeitnot hält er dem Dauerdruck nicht stand und nach einem groben Fehler ist die Partie unverzüglich beendet.
Doch – ein durchaus ansprechender WM-Auftakt. Nichts mit abtasten und Remis nach 20 Zügen – nein, es wurde hart gekämpft. Der Herausforderer überrascht den Weltmeister in der Eröffnung – ein psycholgoischer Pluspunkt für Anand?
Leider hält seine herausgespielte Initiative nicht lange und so muss sich Anand doch noch einiger ‚Knetversuche‘ seitens Carlsen erwehren – mit Erfolg – Dauerschach nach 48 Zügen. Tag 1089 – WM-Rematch (I) weiterlesen
Noch 2 Tage… – die Schachwelt fiebert dem WM-Rematch zwischen Weltmeister Magnus Carlsen und seinem Herausforderer und Vorgänger Viswanathan Anand im russischen Sotchi entgegen!
Nach dem doch etwas enttäuschenden WM-Kampf letzten Jahres in Chennai, den Anand ohne eine Partie gewinnen zu können, deutlich mit 3,5:6,5 verlor, stellt sich eigentlich nur eine Frage: Wird der ‚Tiger von Madras‘ dieses Mal eine Chance haben…?
Alles spricht für Carlsen – seine überragenden Fähigkeiten, sein Alter und auch sein unerschütterliches Selbstvertrauen – wie nur soll Anand dagegen ankommen…?
Nichtsdestotrotz sind meine Sympathiebekundungen eindeutig: „Go Vishy go!“ 😉
Den offiziellen Link zum Wettkampf gibt es bei der FIDE, die Spiele beginnen jeweils um 13.00 Uhr (MEZ).
Die Schachwelt ist geschockt – mit sofortiger Wirkung hat Weltmeister Magnus Carlsen seinen Titel niedergelegt und möchte sich zudem aus dem Schachsport zurückziehen!
In einem Exclusivinterview mit dem US-amerikanischen Sport- und Kultursender ‚Fox TV ‚ äußerte sich Carlsen zu seinen Beweggründen. Er habe im Schach alles erreicht und es mangele ihm an Motivation, da er auf absehbarer Zeit keinen ernstzunehmenden Konkurrenten sehe. Er suche deshalb einfach nach neuen Herausforderungen.
So beschäftigt sich Carlsen seit einigen Monaten intensiv mit dem Strategiespiel ‚Go‘ und hat sogar einige Trainerlektionen von keinem geringeren als den südkoreanischen Weltklassespieler Cho Hun-hyeon erhalten, der Carlsen neben großen Talentes auch ein enormes Potential bescheinigte. „Wenn Carlsen in diesem Tempo weiterarbeitet, wird er in gut einem Jahr in die Weltspitze vordringen und um den ‚Kisei‘, einen der höchsten Titel im Go, mitspielen können“, so Cho Hun-hyeon.
Die Nachricht traf auch den vorherigen Weltmeister und legitimen Herausforderer Viswanathan Anand völlig unerwartet. In einer ersten Stellungnahme bekundet Anand sein Bedauern: “ Natürlich respektiere ich diesen Schritt Carlsens, aber für den Schachsport ist dies ein kaum zu beziffernder Verlust. Auch wenn meine Chancen eher gering einzuschätzen gewesen wären, war die Vorfreude auf unseren bevorstehenden ‚Revanche-Weltmeisterschaftskampf‘ ungeheuer groß – schade.“
So jedoch erhält Anand den Weltmeistertitel als Sieger des Kandidatenturniers kampflos zurück.
Diese traurige Nachricht schlug natürlich auch in der Schachszene wie eine Bombe ein und hat zu einer lebhaften, teils sehr hitzigen Debatte geführt – die von vollem Verständnis über unerträgliche Arroganz bis hin zu Feigheit vor einem wiedererstarkten Anand reicht.
