Tag 1216 – Das Zittern geht weiter…


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Verbandsmannschaftsmeisterschaft – 7.Runde:

SV Bergneustadt/Derschlag – SF Schwerte 4:4

Puh, was für ein nervenaufreibender, fast sechsstündiger Mannschaftskampf! Mal wieder die komplette ‚Gefühlswelt‘ durchlebt – das reichte locker von Vorfreude und Siegeswillen über Schock und Frust bis hin zu Hoffen und Bangen…

Am Ende heißt es dann 4:4 gegen starke Schwerter (was machen ‚die‘ eigentlich ‚da unten‘?) – aber lassen wir den Tag mal Revue passieren…

+++ gegen 13:30 Uhr Abfahrt +++
Schnell noch das ‚Sieger-Shirt‘ übergestreift und los geht’s! Eigentlich ganz passables Wetter, zwar kühl, aber trocken. Hauptsache die Pollen lassen mich noch in Ruhe… 🙂

+++ 13:35 Uhr Ankunft Eckenhagener Hof +++
Freudiges Wiedersehen mit Maciej! So einmal im Jahr verbindet ‚unser Ehemaliger‘ Verwandten-/Bekanntenbesuche mit einem Einsatz in der ersten Mannschaft – heute wertvoller denn je…

Und so verläuft unsere Fahrt nach Neuenothe sehr unterhaltsam, aber ups, kleiner Fauxpas, Maciej hat sich auf Schwarz eingestellt, weil das in Polen genau umgekehrt ist (Heimmannschaft 1.Brett = Weiß). Na ja, was soll’s, ‚andersherum‘ wär’s ‚schlimmer‘… 😉

+++ 13:45 Uhr Ankunft Neuenothe +++
Man merkt’s ganz deutlich – die Stimmung beider Mannschaften schwankt zwischen konzentrierter Anspannung und einer gewissen Ratlosigkeit…

Was ansonsten meist ein Spitzenspiel war, ist heute plötzlich ‚Abstiegskampf pur‘ der ‚3,5:4,5-Looser-Spezialisten‘ (4x Schwerte, 3x wir)! Hm, Rätselraten allenthalben… – oder werden wir doch langsam alt…? 😉

+++ 14:00 Uhr +++
Pünktlich fällt der Startschuss!

+++ gegen 17:30 Uhr – Zwischenstand 0,5:0,5 +++
Brett 3: Thomas Fleischhauer (1927) – Frank Fink (2050) remis
Na, das war zu erwarten – jedem ist die Bedeutung des Spiels bewusst und so dauert es bis nahe an die Zeitnotphase bis die erste Entscheidung fällt.

Schnell übernimmt Frank die Initiative! Ihm gelingt es, seinen Turm auf die zweite Reihe ‚einzupflanzen‘ und einen Bauern zu gewinnen – ja und ein Weiterer droht zu fallen. Aber Gegner Thomas Fleischhauer verteidigt sich aktiv, ‚beseitigt‘ den ‚Eindringling‘ und besetzt seinerseits die siebte Reihe mit seinem Turm. Tja und aus dieser Umklammerung kann sich Frank einfach nicht mehr befreien  – Remis nach 35 Zügen. Dennoch werd‘ ich das Gefühl nicht los, dass hier ein halber Punkt ‚abhanden‘ gekommen ist…

+++ gegen 17:40 Uhr – Zwischenstand 1:1 +++
Brett 2: Paul Stümer (2012) – Kai Tawakol (2054) remis
Sorry, ein wenig Sarkasmus muss sein… – nach dem ärgerlichen Ausrutscher gegen Iserlohn, kehrt Paul wieder in die ‚Remis-Spur‘ zurück. 😉

Ne, ernsthaft – Paul besitzt zwar stets die aktivere Stellung, aber gegen das ‚Mauerschach‘ von Kai Tawakol gibt es einfach kein Durchkommen – Shake-Hands im 29.Zug.

+++ gegen 17:50 Uhr – Zwischenstand 1:2 +++
Brett 5: Martin Dürwald (2055) – Ekkehart Kiparski (1887) 1-0
Dann ein echter Schock! Ekkehart spielt sein Gegenüber Martin Dürwald strategisch an die Wand und besitzt eine ‚glatte‘ Gewinnstellung, um sich dann doch noch durch einen allerletzten taktischen Trick reinlegen (um von dem Gebrauch eines wesentlich drastischeren Wortes abzusehen…) zu lassen.

+++ gegen 18:40 Uhr – Zwischenstand 1:3 +++
Brett 6: Ludwig Blab (1984) – Wolfgang Klug (1968) 0-1
5 Partien gehen in die ‚Verlängerung‘! Oh je, dann auch noch das 1:3…

Mit seinem ‚5-Bauern-Angriff‘ möchte Ludwig seinem Gegner Wolfgang Klug schnell den Schneid abkaufen – ok, klar, bringt er ihn damit ins Schwitzen, was sich alsbald auch in einem großen Zeitvorteil ausdrückt, doch seine Stellung hinterlässt aber auch ‚bedenkliche Lücken‘.

Klug versteht es geschickt, sich immer wieder durch Abtausch zu entlasten, tja und plötzlich ist Ludwigs Angriff passe und er läuft einem Bauernverlust hinterher. All seine Verwicklungsversuche scheitern leider und so muss er sich letztlich geschlagen geben.

+++ gegen 19:15 Uhr – Zwischenstand 2:3 +++
Brett 8: Maciej Kaczmarek (2014) – Stefan Vorschütz (2013) 1-0
Die Aufholjagd beginnt und Joker Maciej sticht!

Lange wiegt die strategisch interessante Partie hin und her – vielleicht besitzt Kontrahent Stefan Vorschütz einen leichten Stellungsdruck. Maciej behält jedoch die Nerven und organisiert einen Gegenangriff am Königsflügel.

Das Zeitnotgeplänkel mündet schließlich in einem komplizierten Doppelturmendspiel, das Maciej dank Mattdrohungen und seines weitaus aktiveren Königs zu seinen Gunsten entscheidet.

+++ gegen 19:25 Uhr – Zwischenstand 3:3 +++
Brett 4: Christoph Hojka (1924) – Stephan Zarges (2058) 1-0
Ausgleich!
Auch hier eine spannende strategische Partie mit ungewöhnlichen Stellungsbildern (Stichwort: isolierte Zentrumsdoppelbauern). Mit einem schönen Manöver erobert Christoph einen Bauern am Damenflügel – Gegner Stephan Zarges sieht seine ‚Felle schwimmen‘ und stürzt sich mutig in einen Königsangriff. Christoph muss einige bange (Zeitnot-) Minuten überstehen, doch er behält die Übersicht und kontert stark – Sieg nach 52 Zügen.

+++ gegen 19:35 Uhr – Zwischenstand 3,5:3,5 +++
Brett 7: Klaus Naumann (1907) – Sebastian Heitmann (1922) remis
Wechselvolles Spiel bei Sebastian – bei ‚heterogenen‘ Rochaden muss er sich zunächst eines gefährlich ‚aufziehenden‘ Angriffs erwehren, kann diesen aber neutralisieren und übernimmt in Zeitnot auch ‚kurzfristig‘ die Initiative.

Doch ein zu ‚ambitionierter‘ Bauernzug und sein Gegenüber Klaus Naumann kann wieder ausgleichen. Nach der Zeitkontrolle ergibt sich jedoch ein schwieriges Doppelturmendspiel – Sebastian scheint in der Defensive, wehrt sich aber erfolgreich. Das Remis naht, als Naumann plötzlich ‚überzieht‘ und geradewegs in eine Verluststellung gerät. Leider, leider gelingt es Sebastian aber nicht die ‚technischen Hürden‘ zu meistern und die Partie endet doch mit einem – ok, letztlich gerechten – Remis.

+++ gegen 19:40 Uhr – Endstand 4:4 +++
Brett 1: Christian Vicktor (2040) – Frank Chlechowitz (2166) remis
Tja, man hat’s nicht leicht als ‚Letzter‘ beim Stande von 3,5:3,5… 😉

+++ bis 20:15 Uhr – nachträgliche Analyse +++
Leicht angesäuert, versuchen wir noch zu ergründen, wann und wo ich den Gewinn ausgelassen habe…

+++ bis 20:55 Uhr +++
Heimfahrt und anschließendes ‚im-Auto-sitzenbleiben-Gespräch‘ mit Maciej. In gut 40 Minuten gehen wir mal eben folgende spannende Themen durch: Schach, Wirtschaft, Politik, Polen, China, Russland, Viktoria Köln und wieder – Schach… 😉

Goodbye – hoffentlich bis zur nächsten Saison in der Verbandsliga – oder aber es ergibt sich  mal eine Arbeitsstelle in Köln oder so… 😉

Ok, also 4:4 – es bleibt zwar der fade Beigeschmack, den Sieg ‚irgendwo‘ verschenkt zu haben, aber sehen wir es positiv – ein Punktgewinn, der uns weiter auf einem ‚Nichtabstiegsplatz‘ verweilen lässt.

Es folgen noch zwei ‚Endspiele‘ in Kierspe und gegen Halver – beides ‚machbar‘ und wenn wir ‚da‘ nicht die nötigen Punkte ‚zusammenkratzen‘, haben wir es auch nicht verdient – basta!

So  far… 😉

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