Tag 1163 – Wijk (10)

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Tata Steel Chess Tournament

Wijk aan Zee – Runde 10

 

Noch einmal Tapetenwechsel für die Schachelite – 10.Runde in Den Haag mit 3 Entscheidungen, aber keiner Veränderung an der Spitze.

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Na, das nenne ich doch mal konsequent ‚auf Remis gespielt‘! Vassily Ivanchuk tauscht alles weg, was ihm Magnus Carlsen ‚hinstellt‘ – Ergebnis: Shake-Hands nach 18 Zügen und 30 (!) Minuten Spielzeit – aus Spielersicht vielleicht verständlich, für uns Zuschauer eine ziemliche Enttäuschung… 😕

Aber noch zwei weitere Remispartien sind mir (negativ) aufgefallen…

Ja, ‚der Levon‘, der kennt ‚seinen Marshall‘! Levon Aronian blitzt gegen Teimour Radjabov gut 30 Züge lang das Marshall-Gambit herunter (generell überlegt er während der gesamten 56-zügigen Partie nur einmal mehr als 5 Minuten!) und steht dann dennoch mit einem Bauernminus da. Klar, er hält das Endspiel, aber irgendwie entlockt das doch ein ‚befremdliches Kopfschütteln‘.

Nicht minder eigenartig das Duell zwischen Ding Liren und Wesley So. Auch hier wird wahrscheinlich bis zum Schluss (24 Züge) eine Computervariante ‚durchgeprügelt‘, denn solch ‚kranke‘ Ideen wie 8…Lxh4 nebst g7-g5 können keinem halbwegs gesundem Menschenverstand entsprungen sein. 😉

Seht und urteilt selbst:

Na ja, ‚Moderne Zeiten‘ halt… 😉

Da ist es doch jammerschade, dass die Originalität des kreativen Feingeistes Baadur Jobava wieder einmal nicht belohnt wird. Er opfert gegen Fabiano Caruana gleich zwei Qualitäten, erhält beide nach starkem Spiel zurück, um letztlich unnötigerweise doch noch in ein Mattnetz zu geraten.

Ansonsten war es der ‚Tag der Holländer‘! Anish Giri greift sich zwei Bauern und hält dem Angriffsversuch Ivan Sarics stand und Loek van Wely kommt endlich zu seinem ersten Sieg und macht dabei mit Hou Yifan ‚kurzen Prozess‘.

Ein Gedanke zu „Tag 1163 – Wijk (10)“

  1. Als ich mir die Partien Aronian-Radjabov und Ding-So angesehen habe ging mir das ganz ähnlich. Ein sehr gelungenes Interview mit Carlsen erklärt einiges. Hier zu finden :
    https://chess24.com/en/read/news/carlsen-rampage-ends-with-a-brilliant-interview
    Mit welcher Selbstverständlichkeit Carlsen die Gegener, die Jahreszahlen und die Gelegenheiten nennt, bei denen bestimmte Varianten gespielt wurden, ist immer wieder erstaunlich.

    Insgesamt gefällt mir das Turnier bisher rel. gut. Viele Entscheidungen und schöne Partien.

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