673 – Neues aus der Wundertüte

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Verbandsmannschaftsmeisterschaft – 1.Runde:
Kspr. Hagen/Wetter – SV Bergneustadt/Derschlag 3,0:5,0

Moin, moin – der Schachfloh ist aufgewacht! Pünktlich zum Saisonstart möchte er von gar wunderlichen Dingen berichten.

Also die Generalprobe für den gestrigen wichtigen Mannschaftskampf hat mit der  Bezirkseinzelmeisterschaftsteilnahme am Freitag ja schon ganz gut geklappt.

Bezirkseinzelmeisterschaft? Ja, ja ich weiß auch nicht, warum ich mir das wieder antue – nach der ersten Niederlage, werdet ihr wohl wieder mein Gejammer bezüglich freitäglicher Arbeitsübermüdung und ungewohnten Zeitmodus ertragen müssen – ihr habt ja recht! Aber nach der langen Pause war einfach etwas Spielpraxis vonnöten…

Und dann also die Verbandsligapremiere gestern in Hagen – und tja, auch wenn diese Bezeichnung für unsere erste Mannschaft schon reichlich abgedroschen klingt, aber die ‚Wundertüte‘ Bergneustadt/Derschlag hat wieder zugeschlagen – dieses  Mal im positiven Sinne!

Aber der Reihe nach…

+++ 12.45 Uhr +++
Treffen am Eckenhagener Hof – Mensch, Sonnenschein und 17 Grad – blöd, war doch gar nicht so gemeldet… 😉

Tja und geändert hat sich nicht viel – leider… – nicht nur, dass die Saison nach dem schmerzlichen Abgang von Thomas (viel Glück in Niederkassel 🙂 ) eh schon schwer genug werden wird, nein – zwei Stammkräfte haben abgesagt. Also müssen wir mal wieder mit zu mindestens einem Ersatzspieler antreten – ja, ja wenigstens eine Konstante, auf die man sich bei uns verlassen kann… 😉

+++ 13.45 Uhr +++
Nach rasanter Fahrt – Ankunft in Wetter. Also im Bürgerhaus spiele ich immer wieder gerne – angenehme Atmosphäre, gediegene Räumlichkeiten – perfekt (ups, klingt jetzt so ein bisschen nach ‚Holidaycheck‘, oder? 😉 ).

+++ 14.00 Uhr +++
Das Match beginnt – auweia, Hagen tritt auch noch komplett an! Hm, und wenn man einen reinen  DWZ-Vergleich anstellt, dürfte das heute so ungefähr 2:6 ausgehen…

+++ gegen 14.30 Uhr +++
Wie erwartet bekomme ich es mit Bertram Kind zu tun – dem Topscorer der letzten Saison. Unglaubliche 8,5 aus 9 an Brett 2 und 3!

Und trotz weißer Steine, hole ich so rein gar nichts aus der Eröffnung heraus, mehr noch liegen einige unangenehme Drohungen in der Luft…

+++ gegen 16.15 Uhr – Zwischenstand 1:0 +++
Brett 7: Ludwig Blab – Uwe Liley 1:0
1:0 ! Der couragierte Angriff von Ludwig wird belohnt! Zwar hege ich ob seiner Eröffnungswahl leichte Zweifel, aber nach ein paar verhaltenen Zügen seines Kontrahenten Uwe Liley, erstürmt er die gegnerische Rochadestellung im Nu und krönt seinen Angriff mit einem schönen Turmopfer.

+++ gegen 16.45 Uhr – Zwischenstand 1:1 +++
Brett 5: Friedhelm Michalik – Thomas Kebbekus 0:1
Kurze Zeit später müssen wir leider den Ausgleich hinnehmen. Was für ein spektakulärer Fight an Brett 5 zwischen Friedhelm und Thomas Kebbekus! So ‚rein strategisch‘ läuft’s bei Friedhelm nicht so gut und so ‚pfeffert‘ er chancenreich eine Qualität ‚rein und schaltet in den ‚Kampfmodus‘ um. Das Spiel wiegt hin und her – doch Friedhelm’s Zeit ist reichlich knapp für tiefgreifende Kombinationsberechnungen. Dennoch bekommt er tatsächlich kurz vor der Zeitkontrolle eine dicke Chance das Ruder noch zu seinen Gunsten herumzureißen, leider entgeht sie ihm und er muss sich der Niederlage fügen – schade…

+++ gegen 17.15 Uhr – Zwischenstand 2:1 +++
Brett 2: Georg Krug – Paul Stümer 0:1

Paul beschert uns die erneute Führung! Irgendwie hat er heute leichtes Spiel – sein Gegenüber Georg Krug ‚läuft‘ ihm direkt in eine seiner ‚Leib- und Magenvarianten‘ und während Paul locker die Theorie ‚runterspult, verbraucht Krug sehr viel Zeit, um die besten Züge zu finden. Letztlich entscheidet eine profane Bauerngabel mit Figurengewinn die Partie.

+++ gegen 17.30 Uhr – Zwischenstand 3:2 +++
Brett 3: Frank Fink – Holger Bubolz remis
Brett 6: Ralf Mellis – Ekkehart Kiparski remis

Die Premiere für Ekkehart als Stammkraft in der ersten Mannschaft gelingt – ein sehr sicheres Remis mit Schwarz, das passt. Einige bange Momente hat hingegen Frank an Brett 3 gegen Holger Bubolz zu überstehen. Plötzlich steht seine Dame eingeklemmt im Abseits, doch Bubolz vermag es nicht, sie zu fangen. In der Zeitnotphase befreit Frank seine Dame und besitzt mit einem Male gar eine Gewinnstellung, doch begnügt er sich bei knapper Zeit mit einer Zugwiederholung.

+++ gegen 17.45 Uhr – Zwischenstand 3,5:2,5 +++
Brett 8: Michael Bornemann – Thomas Schinkowski remis

Eine famose Leistung gelingt unserem Ersatzmann Thomas mit Schwarz gegen seinen gut 300-DWZ-Punkte ’schwereren‘ Gegner Michael Bornemann. Zwar muss Thomas in der Eröffnungsphase ein paar Zugeständnisse im Zentrum zulassen, aber seine Stellung wirkt sehr stabil. Völlig unerwartet unterläuft Bornemann dann ein folgenschwerer Fehler und er muss die Dame für Turm und Läufer geben.

Mit knapper Bedenkzeit findet Thomas leider nicht die besten Züge, mit denen er gar auf Gewinn hätte spielen können, und so erhält Bornemann genügend Kompensation für das verloren gegangene Material. Für einen Moment scheint die Lage für Thomas sogar noch kritisch zu werden, doch konsequent zieht er die ‚Notbremse‘, gibt die Qualität und entschärft somit den starken, gegnerischen Freibauern. Danach können beide Seiten praktisch keine Fortschritte mehr machen und die Partie endet folgerichtig mit einem Remis.

+++ gegen 18.15 Uhr – Zwischenstand 4,5:2,5 +++
Brett 1: Frank Chlechowitz – Bertram Kind 1:0

Tatsächlich hat sich die Lage in meiner Partie in der Zwischenzeit radikal geändert. Zunächst kann ich die leichte Initiative meines Gegners neutralisieren und es hat allen Anschein, dass Kind plötzlich sein Plan abhanden gekommen ist – so überlegt an seinem 16.Zug sage und schreibe 45 Minuten! Und als er meinem Damenflügelvorstoß nur halbherzig entgegentritt, erlange ich mit meinem wirbelnden Springerpaar eine überlegene Stellung, die letztlich in einem klar gewonnenen Doppelturmendspiel mündet.

Doch dann noch einmal ein Schreckmoment in Zeitnot, als ich praktisch einzügig einen wichtigen Bauern einstelle. Wer kennt sie nicht, diese bangen Sekunden, wenn man dasitzt, seinen Fehler bemerkt und innerlich hofft, dass der Gegner ihn nicht bestrafen möge – was für eine Qual!

Glücklicherweise sieht Kind den Zug nicht und die Partie ist endgültig entschieden – dennoch ärgere ich mich maßlos über diesen völlig unnötigen Aussetzer!

Sei’s drum – der Mannschaftskampf ist überraschend gewonnen, zwei wichtige Punkte im ‚Sack‘!

+++ gegen 19.00 Uhr – Endstand 5:3 +++
Brett 4: Achim Tymura – Sebastian Heitmann remis

Den Schlusspunkt setzt Sebastian, dessen Verteidigungskünste heute auf ‚Herz und Nieren‘ geprüft werden. Völlig in die Defensive gedrängt agiert er teilweise mit fünf oder sechs Figuren auf der Grundreihe.

‚Gefühlsmäßig‘ dürfte die Partie zwischenzeitlich verloren gewesen sein, aber sein Gegenüber Achim Tymura findet den Knock-out nicht. Sebastians Zähigkeit beschert ihm letztlich ein verdientes Remis.

+++ gegen 19.20 Uhr +++
Rückfahrt – gutgelaunt und immer noch erstaunt…

So kann es natürlich weitergehen, aber wer weiß, was die Wundertüte im nächsten Mannschaftskampf gegen Siegen wieder zu bieten hat. 😉

Tag 83 – Back to Basic (VI)

Die letzte Partie unseres Mannschaftskampfes gegen Hagen/Wetter war gleichzeitig die Wichtigste – denn beim Stande vom 3,5:3,5 kam es zum ‚Showdown‘ zwischen Thomas Freundlieb und Uwe Liley!

Die Stellung gab durchaus Anlass zur Hoffnung, denn im Endspiel war Thomas mit seinem Läuferpaar gegenüber des Springerpaares seines Kontrahenten klar am Drücker, zu dem ‚gesellte‘ sich ein komfortabler Zeitvorteil dazu.

Aber alle ‚Kneterei‘ nutzte letztlich nichts, da Uwe Liley selbst im Blitzfinish die Nerven behielt und sich den halben Punkt somit redlich verdiente.

Tja, und was wir in der nachträglichen Betrachtung einfach nicht wahr haben wollten, bestätigte sich in einer gründlichen Analyse – zu keinem Zeitpunkt hatte Thomas einen Gewinnweg verpasst, es gab einfach keinen!

Oder doch? Also heute einmal anders herum – wer von euch tatsächlich einen Gewinnweg, und das über eine ‚Spanne‘ von 45(!) Zügen,  finden sollte, bekommt einen ‚Spezialpreis‘ von mir… – viel Spass! 😉

Tag 81 – Back to Basic (V)

Kommen wir nun zum 4.Brett und der Begegnung Friedhelm Michalik gegen Peter Pinnel, in der Friedhelm lange Zeit das  ‚Heft des Handelns‘ fest in Händen zu halten schien.

Doch nach zwei Fehlern verliert er die Qualität und gerät in eine Verluststellung – nichtsdestotrotz bekommt er eine letzte Remis-Chance, die im ‚Zeitnotgewusel‘ leider ungenutzt bleibt.

 

Tag 78 – Back to Basic (IV)

Da sich Christoph Hojka von Rolf Weber am siebten Brett mit einem Kurzremis trennte, ’schwenken‘ wir direkt hinüber ans sechste Brett zur Begegnung zwischen Sebastian Heitmann und Ralf Klinkmann – wo wahrlich ‚wundersame Dinge‘ geschahen…

 

Tag 76 – Back to Basic (III)

Kehren wir zurück zum Mannschaftskampf gegen Hagen/Wetter und machen einen Sprung ans achte Brett, wo Ludwig Blab zu einem relativ leichten Sieg über Michael Kurtz kam.

 

Tag 73 – Back to Basic (II)

Zurück zum Mannschaftskampf gegen Hagen/Wetter…

Da sich die Partie zwischen Paul Stümer und Bertram Kind an Brett 2 immer in einem positionellen Gleichgewicht befand und folgerichtig Remis endete, schreiten wir direkt zu Brett 3 und der Begegnung Achim Tymura gegen Frank Fink.

Hoffentlich bekomme ich jetzt keinen Ärger, dass hier eine Verlustpartie unsererseits gezeigt wird, aber die taktischen Motive sind wirklich sehenswert und – Kompliment an Achim Tymura für die gute Partie! Tag 73 – Back to Basic (II) weiterlesen

Tag 71 – Back to Basic

Gladbach haut die Bayern weg – ich glaub’s ja nicht… 😉

Jetzt aber mal wieder ein bißchen Schach…

Die Frage lautete: Zuerst in die Höhen nach Wijk oder in die Niederungen unseres letzten Mannschaftskampfes gegen Hagen/Wetter?

Hm, um die Spannung zu steigern, begeben wir uns zunächst in die Niederungen und – na klar, der Esel äh Floh zuerst. 😉 Tag 71 – Back to Basic weiterlesen