Tag 502 – King of Kings (XI)

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So – nur noch 4 Runden in London. Wird Carlsen noch straucheln? Kann Aronian wieder aufschließen? Oder mischt gar noch Kramnik mit? Hier erst einmal die Tipps des heutigen Tages:

 

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Update – 22:23 Uhr
Ups – Martin, das war wohl nichts 😉  – 3 aus 4 dagegen fĂŒr den Floh.  🙂

Ivanchuk – Gelfand remis
Nach den harten NackenschlĂ€gen vom Vortage, gönnen sich die beiden ‚Oldies des Turniers‘ eine Ruhepause – friedliches Remis nach 17 ZĂŒgen.

Grischuk – Carlsen remis
Der ‚Arbeitstag‘ von Alexander Grischuk und Magnus Carlsen dauert ĂŒberraschenderweise auch nicht viel lĂ€nger, ist jedoch von grĂ¶ĂŸerer ‚Relevanz‘.
FrĂŒhzeitig verblĂŒfft Grischuk Widersacher Carlsen mit dem mutigen 5.h4!? und bringt ihn gehörig ins GrĂŒbeln. Doch wie gewohnt fĂ€ngt sich der Weltranglistenerste schnell und beendet mit soliden ZĂŒgen die Entwicklung. Und so ist es alsbald Grischuk, der ins endlose ‚BrĂŒten‘ ob seines im Zentrum verbliebenen Königs gerĂ€t. Seine noch knapp 15 Minuten fĂŒr ungefĂ€hr 20 ZĂŒge lassen nichts Gutes erahnen, doch gelingt es Grischuk eine Zugwiederholung zu erzwingen, die Carlsen ansonsten einen Bauern kosten wĂŒrde – Remis nach 23 ZĂŒgen.

Vladimir Kramnik – Teimour Radjabov 1-0
Der große Gewinner des Tages heißt eindeutig Vladimir Kramnik, der sich mit seinem Sieg ĂŒber Teimour Radjabov bis auf einen halben Punkt an Magnus Carlsen heranschiebt – wer hĂ€tte das gedacht…?
Kramniks Partie verlĂ€uft irgendwie Ă€hnlich seiner Gestrigen – stets verfĂŒgt er ĂŒber einen kleinen, wenn auch nicht ĂŒbermĂ€ĂŸigen Vorteil. Das jeweils Entscheidende ist jedoch sein zĂŒgiges Spiel , ja, beinahe im Schnellschachstil absolviert er die ersten 20 ZĂŒge. So etwas ist fĂŒr einen ‚Zeitnotkandidaten‘ wie Radjabov natĂŒrlich Gift und die ‚logische Konsequenz‘ lĂ€sst nicht lange auf sich warten – nach knapp 20 ZĂŒgen besitzt Kramnik bereits eine geschlagene Stunde mehr auf der Uhr. Gnadenlos rinnt die Zeit Radjabovs dahin, so dass ihm fĂŒr 15 ZĂŒge noch knapp 2 Minuten verbleiben. Beinahe folgerichtig kommt der Fehler (28…Dxa2?), den Kramnik in einer sehenswerten fĂŒnfzĂŒgigen Kombination zur entscheidenden QualitĂ€tseroberung ausnutzt – 1:0 im 37.

Peter Svidler – Levon Aronian 1-0
Des einen Freud, des anderen Leid – der klare Verlierer des heutigen Spieltags ist Levon Aronian – statt mit einem Sieg wieder zu Carlsen aufzuschließen, fĂ€llt er auf Rang 3 zurĂŒck.
Schon in der Eröffnung will ihm ’sein Nimzo-Inder‘ nicht recht gelingen und er gerĂ€t gegen Peter Svidler in eine unangenehm zu spielende Stellung. Womit wir bei einem anderen Thema wĂ€ren –  aus Peter Svidler werde ich einfach nicht schlau – mal genĂŒgsam mit recht schnellen Remisen, dann gar Ă€ngstlich wie gegen Carlsen, doch dann plötzlich wieder bissig und aggressiv (wie gegen Radjabov, Grischuk und Aronian). Irgendwie wird man beim ihm nie das GefĂŒhl los, er könnte alles erreichen, wenn er nur wollte…
So wie heute – seine Initiative hĂ€lt er konsequent fest und setzt Aronian ordentlich unter Druck. Mit einem Male nimmt die Partie jedoch an Fahrt auf – durch das frĂŒhe Remis Carlsens wittert Aronian seine Chance und bringt das ‚ĂŒbermotivierte‘ 22…g5?!, um mit Gewalt die Initiative an sich zu reißen, doch Svidler kontert nicht minder ĂŒberraschend mit 23.c6!?. Mag sein, dass dies ‚objektiv‘ nicht das beste ist, aber wĂ€hrend der Partie kauft er damit Aronian ‚psychologisch‘ den Schneid ab. Aronian patzt und Svidler nutzt die Gunst der Stunde und holt mit einer Reihe starker ZĂŒge den vollen Punkt – 1:0 nach 41 ZĂŒgen.

Partienquelle: The Week in Chess

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