Tag 2868 – Zu wenig…

NRW-Liga-Mannschaftsmeisterschaft – 1.Runde:

Brett Herford Bergneustadt/Derschlag 5,5:2,5
1 FM Nordsieck (2264) Köllner, A (2077) remis
2 Peist (2270) Köllner, C (2078) 1-0
3 Bentel (2134) Stümer (2023) 1-0
4 Beilfuß (2131) Chlechowitz (2138) remis
5 Loemker (2055) Wang (2004) 1-0
6 Hanisch (2012) Michalik (2007) remis
7 Stoimenov (1978) Linnenborn (1860) 1-0
8 Heuermann (1809) Heitmann (1957) 0-1


Puh, das war deutlich – zum Auftakt unseres ‚NRW-Liga-Abenteuers‘ kassieren wir gegen Herford eine klare 2,5:5,5 Niederlage.

Sicher sind wir nominell in jeder Begegnung der große Außenseiter, aber gegen den Mitaufsteiger hatten wir uns ein wenig mehr ausgerechnet – zumindest ein Match auf Augenhöhe… – aber der Reihe nach…

+++ gegen 08:25 Uhr – Fahrt zum Treffpunkt +++
Tja, Anstoßzeit in der NRW-Liga ist bereits um 11:00 Uhr – das hat so seine Vor- und Nachteile – gääähhhhnnnn… 😉

Och menno – was für ein herrlicher Spätsommertag mit angesagten 25 Grad! Folglich bekomme ich noch mit auf den Weg gegeben: „Bei so einem Wetter – 2 Stunden Hinfahrt, 4-5 Stunden in der Bude hocken und Püppchen schieben und 2 Stunden Rückfahrt – ihr Schachspieler seid doch echt bekloppt!“ Hm, wie oft habe ich mich das auch schon gefragt…? 😉

Und warum diese lange Anfahrt? Na ja, in der Lostrommel war mit Herford eben das absolut längste Auswärtsspiel und – wir ziehen den Hauptgewinn! Zur Einordnung: Herford liegt noch hinter Bielefeld am äußersten Zipfel von NRW…

+++ 8:35 Uhr – Treffpunkt Eckenhagener Hof +++
Sorry Jungs – 5 Minuten zu spät! Gelobe Besserung.
Da Paul und auch Christof mit Aaron selber fahren, reicht ein Auto und Andre erklärt sich bereit. Auf geht’s!

+++ Auf der Fahrt +++
Die Fahrt verläuft sehr ruhig und ziemlich schweigsam – ist wohl der morgendlichen Uhrzeit geschuldet, oder? 😉

+++ gegen 10:25 Uhr – Ankunft in Herford +++
Wow – gut durchgekommen, sogar noch vor Käpt’n Paul! Na ja, Andre ist ja teilweise auch ‚geflogen’… 😉

+++ 10:35 Uhr – das Königin-Mathilde-Gymnasium +++
Noch ein wenig das schöne Wetter genießen und dann hinter altem Gemäuer auf knarzenden Treppen hinauf in den 3.Stock – und Wikipedia bestätigt meine Vermutung: das Königin-Mathilde-Gymnasium wurde 1833 (!) gegründet. Wie hat eigentlich unser am Sprunggelenk gehandicapte Schiedsrichter mit Krücken diesen Aufstieg geschafft…?

+++ 11:00 Uhr +++
Los geht’s! Auch Herford gibt sich keine Blöße und tritt bis auf Brett 8 in Bestbesetzung an. Dennoch mit ein bisschen Glück, könnte doch…, müsste doch… – so unsere Hoffnung…

+++ 12:30 Uhr – Zwischenstand: 0-1 +++
Brett 5: Andre Wang (2004) – Michael Loemker (2055) 0-1
Oh je, was für ein leidvoller Auftakt – Andre versetzt uns einen Schock und patzt tatsächlich nach 18 Zügen in einer völlig ausgeglichenen Stellung eine Figur ein.

Die restlichen Partien sind hartumkämpft – allerdings neigen sich die Waagschalen mehr und mehr zugunsten Herfords, zudem werden durchweg unsere ‚Bedenkzeiten‘ alarmierend knapp. Das lässt nichts Gutes erahnen…

+++ gegen 14:30 Uhr – Zwischenstand: 0-2 +++
Brett 7: Guido Linnenborn (1860) – Ivan Stoimenov (1978) 0-1
Tja, lange hält Guido seine Partie im Gleichgewicht, doch dann lässt er in den Wirren der Zeitnot die Öffnung der h-Linie zu – sein Gegner nutzt dies mit seinen beiden Türmen und taucht gefährlich in Guidos Lager ein und kann zudem die Stellung weiter öffnen, was seinem Läuferpaar gänzlich die Kontrolle über das Brett beschert. Letztlich ist der gegnerische Druck zu stark und als kurz vor der Zeitkontrolle ein zweiter Bauer fällt, gibt Guido sich geschlagen.

+++ gegen 14:45 Uhr – Zwischenstand: 0,5-2,5 +++
Brett 6: Bernd Hanisch (2012) – Friedhelm Michalik (2007) remis
Ein erster Lichtblick bei Friedhelm, wenn auch ein sehr glücklicher…
Schnell mündet seine Partie im Endspiel und hier gibt es ein wildes beidseitiges Bauernfressen, was für Friedhelm leider nicht gut ausgeht – zwei Bauern minus! Hoffnung machen da nur die ungleichfarbigen Läufer. Und tatsächlich wird Friedhelms Kampfgeist belohnt und er hält Remis – ziemlich unglaublich…

+++ gegen 14:50 Uhr – Zwischenstand: 1-3 +++
Brett 1: Aaron Köllner (2077) – FM Thomas Nordsieck (2264) remis
Und auch Aaron springt noch einmal von der ‚Schippe!
Hier hatte es vor allem die Eröffnung in sich:

+++ gegen 14:55 Uhr – Zwischenstand: 2-3 +++
Brett 8: Heinz-Burkhard Heuermann (1809) – Sebastian Heitmann (1957) 0-1
Na, es geht doch! Sebastian holt für uns den ersten ganzen Punkt in der NRW-Liga – Glückwunsch!

+++ gegen 15:10 Uhr – Zwischenstand: 2-4 +++
Brett 2: Jürgen Peist (2270) – Christof Köllner (2078) 1-0
Hm, da kann man nicht viel drumherum reden – das war doch ziemlich einseitig. Nach ca. 20 Zügen steht Christof in einer positionellen Ruine – sein Gegner Jürgen Peist beherrscht ‚Zeit und Raum‘, während Christof passiv, unterentwickelt und ohne jegliches Gegenspiel seinem Untergang fast tatenlos entgegen sehen muss. Peist münzt seinen großen Vorteil in einen Qualitätsgewinn um und bringt den Punkt sicher nach Hause.

+++ gegen 15:15 Uhr – Zwischenstand: 2-5 +++
Brett 3: Paul Stümer (2023) – Robin Bentel (2134) 0-1
Schade, eine unnötige Niederlage…
Schon frühzeitig schaltet Pauls Gegenüber Robin Bentel in den Angriffsmodus und attackiert Pauls Königsstellung. Paul verteidigt sich umsichtig und so greift Bentel zur Brechstange und investiert tollkühn zeitweise zwei Figuren, um Pauls Festung zu knacken. Es folgt ein taktisches Scharmützel und als sich langsam der Staub legt – oh siehe da – steht Paul urplötzlich mit zwei Figuren gegen Turm ‚klar besser bis auf Gewinn‘!  Doch die Uhr tickt erbarmungslos runter und –  just mit der Zeitkontrolle erwischt es ihn durch zwei schwache Züge doch noch. Mit Fehler 1 ist der Vorteil futsch und mit Fehler 2 sogar die ganze Partie – Mist – echt bitter….

+++ 15:25 Uhr – Endstand: 2,5-5,5 +++
Brett 4: Wilfried Beilfuß (2131) – Frank Chlechowitz (2138) remis
Der Mannschaftskampf ist gelaufen – da flechte ich mal schnell ein Remis ein – mein Gegner willigt ein – und nur einer kann froh darüber sein… 😉

2,5:5,5 also – tja, und wenn wir ehrlich sind, ist das Ergebnis noch reichlich schmeichelhaft – bei drei glücklichen Remis. Mag gar nicht daran denken, wenn die auch noch…

Folgt somit die typische ‚Boris-Büchler-Frage‘: „Woran hat’s gelegen…?“ War’s die Nervosität? War’s der Respekt vor der NRW-Liga? War’s die lange Anreise? Keine Ahnung, denn meines Erachtens sind wir weit unter unseren Möglichkeiten geblieben und im Hinblick auf die künftigen Kaliber, darf’s ruhig ein wenig mehr sein…

Ok, also einen Mutmacher zum Schluss:
Vielleicht sollten wir uns schon einmal entspannt an den ‚Olympischen Gedanken‘ gewöhnen: Dabei sein ist alles! Lasst uns die Spiele genießen! Und – mehr Mut bitte! 😉

So far… 😉

8 Gedanken zu „Tag 2868 – Zu wenig…“

  1. Tja da habt ihr euch von uns verprügeln lassen. Wenn ihr nochmal nach Herford kommt bringt doch mal ne gute truppe mit und nicht so einen Abstiegskandidat. Familie Köllner die alten Nasen und die Bummstruppe aus Berg Neustadt … Hahahhaha das ich nicht lache.

    1. Hm, das ist doch mal ein ziemlich unqualifizierter Kommentar – ja, eigentlich schon eine respektlose Beleidigung. Warum? Aber sicher nicht stellvertretend für eure sympathische und faire erste Mannschaft. Wir wünschen euch auf jeden Fall alles Gute für die kommenden Spiele. 🙂

      1. Hab nie gesagt das ich aus irgendeiner Mannschaft aus Herford komme. Bin nur stolz auf unsere Herforder. Tut mir leid wenn ich damit eure Gefühle verletzt habe. Viel Glück für euch in der Liga… Ist halt eine „School of Hard Knocks“ aber ein Training was sich lohnt!

          1. Huch, das sind sich wohl zwei nicht wohlgesonnen. 😉 Prinzipiell stimme ich zu, die Wortwahl könnte aber etwas Geschmeidiger sein. 😉

  2. Hallo Ich bin der Ingo. Großerr Fan des Schachflohs. Normal lese ich immer nur und kommentare nicht aber wo bleibt den der neue bericht? Würde mich ja sehr interesserieren wie eure bitter niederlage in der Runde Zwei zusammen gekommen ist. Oh ha! Ich drück euch die Däumchen. Liebe grüße Der Ingo

    1. Hallo Ingo,

      danke für das Lob! 🙂
      Wer bist Du und woher kennen wir uns?

      Stimmt, das 0,5:7,5 war echt bitter – und so brauche ich ein paar Tage, um das zu ‚verdauen‘. Der Bericht kommt aber in den nächsten Tagen…

      Schöne Grüße
      Der Schachfloh

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