Norway Chess 2015
(Stavanger – 15.06.-26.06.2015)
…und plötzlich traten alle anderen noch so interessanten Partien völlig in den Hintergrund, denn in der ersten Runde des Norway Open in Stavanger wurde soeben unter der Rubrik ‚Kuriositäten‘ Schachgeschichte geschrieben.
Was war geschehen?
In der Partie Magnus Carlsen gegen Veselin Topalov erreichten die Kontrahenten folgende Stellung:
Ja, ‚er‘ hatte es wieder geschafft! Mit seinem ureigensten Stil in akribischer Kleinstarbeit biegt der Weltmeister ein ‚praktisch ungewinnbares‘ Endspiel noch in eine Gewinnstellung um – einmal mehr – Chapeau!
Gewiss, die Stellung ist kompliziert und Carlsen besitzt hier nur noch eine Minute Bedenkzeit – aber die 60 Züge sind ja erreicht und mit dem 15 Minuten Zeitbonus im ‚Gepäck‘ wird er die siegbringende Schachabfolge sicherlich aufspüren. Und so fläzt sich der Weltmeister tief konzentriert in seinem Sessel – die Uhr tickt und… – rinnt gen Null.
Plötzlich Unruhe – die Schiedsrichter eilen ans Brett und teilen mit: „Sorry Mr. Carlsen, you lost on time, no extra-time at move 60!“ Zunächst ungläubig, dann ziemlich fassungslos, muss Carlsen das ‚Urteil‘ akzeptieren – au Backe!
Und so wird nun die Meldung: „Weltmeister verliert Gewinnstellung in Unkenntnis der Zeitregeln!“ wohl um den Schachglobus tickern… – und das auch noch im Heimatturnier – wie peinlich ist das denn…? 😉
Dennoch eines können wir gewiss sein, was zum Beispiel einen Vassily Iwantchuk nun völlig aus der Bahn werfen und ihn womöglich ‚durchnullen‘ lassen würde, haut einen Magnus Carlsen mit Sicherheit nicht um! Morgen sitzt er wieder völlig unbeeindruckt am Brett und wird – so mein Wettangebot – dennoch das Turnier gewinnen. Wer hält dagegen…? 😉
1.Runde:
