Tag 335 – Von London (X) nach Bilbao (VI)


Zehnte Runde beim FIDE Grand Prix in London und nach der aufregenden letzten Runde, scheinen sich die ‚Gemüter‘ wieder abzukühlen – lediglich eine entschiedende Partie und das ausgerechnet durch Hikaru Nakamura – zur ‚Abwechselung‘ mal keine Niederlage… 😉

10.Runde:

Dominguez – Ivanchuk remis
Ein ‚blutleeres‘ Remis – keiner von beiden macht so richtig ‚Anstalten‘ auf Gewinn zu spielen – Remis nach 40 Zügen.

Topalov – Adams remis
Nicht wesentlich aufregender geht’s in dieser Partie zu – zwar ist Topalov als Weißer stets bemüht, erreicht aber nicht den Hauch eines Vorteils.

Kasimdzhanov – Grischuk remis
Hier ist es Grischuk als Nachziehender, der zumindestens ein wenig riskiert – doch sein ‚zaghafter‘ Angriff wird mühelos abgewehrt.

Leko – Gelfand remis
Nach einem frühen Damentausch ist schnell die ‚Luft raus‘, zwar mühen sich die Kontrahenten noch knapp 40 Züge lang einen Vorteil zu erlangen, aber alles ‚verpufft‘ in einem ‚belanglosen‘ Turmendspiel.

Wang – Mamedyarov remis
Da haben die Herren Wang und Mamedyarov doch sichtlich mehr Spaß an ihrer Partie – ein taktisches ‚Hauen und Stechen‘, das ein jeder kommentarlos genießen kann. 😉

Nakamura – Giri 1-0
Hikaru Nakamura hat ’sein Tal der Tränen‘ durchschritten und meldet sich mit einem vorzüglichen Endspielsieg zurück:

 

So – weiter geht’s auch mit dem zweiten Teil des Grand Slams – nun aus Bilbao.

 

6.Runde:

Karjakin – Aronian remis
Bis zum unausweichlichen Remisschluß wird das Marshall-Gambit gnadenlos ‚runtergespult. Wie Sergei Karjakin als Weißer damit zum Erfolg kommen wollte, bleibt mir ein Rätsel – oder hat er das Turnier ‚innerlich‘ schon abgehakt…?

Vallejo – Anand remis
Erstaunlicherweise agiert Francisco Vallejo erneut auf Augenhöhe mit dem Weltmeister. Zwar muss er einen häßlichen Doppelbauern am Königsflügel in Kauf nehmen, dafür erhält er jedoch das Läuferpaar, das dies vollkommen aufwiegt – Remis nach 39 Zügen.

Carlsen – Caruana 1-0
Ja, das war zu erwarten! Magnus Carlsen setzt alles daran, sich für seine mehr als unglückliche ‚Hinspielpleite‘ zu revanchieren – und tatsächlich, er ‚quetscht‘ den vollen Punkt ‚raus – und das in sehr eindrucksvoller Manier:

Tag 334 – London (IX)


Neunte Runde beim FIDE Grand Prix in London und – ‚Tag der Entscheidungen‘ – vier Partien finden einen Sieger!

 

9.Runde:

Wang – Leko remis
Ein sehr schwungvolles Remis – mit einigen ‚Originalitäten‘ in der Eröffnung. Auch Mittel- und Endspiel sind sehenswert. Eine Analyse fällt jedoch der Fülle entschiedender Partien zum Opfer ;-).

Giri – Kasimdzhanov remis
Beide Spieler zeigen einen gewissen Sinn für Humor, denn sage und schreibe 48 Züge lang wird kein Bauer geschlagen! Nachfolgend ist Anish Giri stets um den vollen Punkt bemüht, hat aber nie wirklich eine reelle Gewinnchance – Remis nach 78 Zügen.

Adams – Nakamura 1-0
Im Duell ‚Not gegen Elend‘ (um es einmal äußerst ‚uncharmant‘ auszudrücken), ist es an Michael Adams, seine Negativserie zu beenden. Nakamura hingegen wird fürchterlich ‚verprügelt‘ und kassiert seine vierte (!) Niederlage in Folge.

Grischuk – Gelfand 1-0
Jetzt hat es auch ‚Primus‘ Boris Gelfand erwischt – aber ganz schön deftig…

Mamedyarov – Dominguez 1-0
‚Sharky‘ Mamedyarov nutzt die ‚Gunst der Stunde‘ und setzt sich an die Spitze, dabei ringt er in einer scheinbar nicht zu gewinnenden Partie Leinier Dominguez nieder.

Ivanchuk – Topalov 0-1
Eigentlich schlägt sich hier Vassily Ivanchuk mehr selbst, als dass Veselin Topalov gewinnt…

Tag 331 – London (VII)


Der FIDE Grand Prix in London ist zwar inzwischen beendet, aber lassen wir die verbliebenden Runden in Ruhe Revue passieren – und starten mit der siebten Runde.

 

7.Runde:

Ivanchuk – Kasimdzhanov remis
Na, na, na – das erste Kurzremis – nach 11 Zügen ist Schluß.

Dominguez – Leko remis
Ausser einem kleinen, taktischen Scharmützel im Mittelspiel ebenfalls nicht weiter aufregend – remis nach 40 Zügen.

Giri – Grischuk remis
Auch hier neutralisieren sich die Kontrahenten – nach allerlei ‚Tauschorgien‘ endet die Partie in einem ‚toten‘ Turmendspiel.

Wang – Topalov remis
Ein Remis der ‚interessanteren Art‘ – nach einer beidseitig, originellen Eröffnungsbehandlung errichtet Wang zunächst ein imposantes Bauernzentrum, jedoch auf Kosten der Königssicherheit. Und in der Tat – im weiteren Spielverlauf ‚bröselt‘ ihm dieses Zentrum mehr und mehr weg und Topalov erlangt einen starken Angriff gegen den nunmehr schutzlosen König. Doch Wangs Verteidigung hält und er entschlüpft noch ins Remis.

Adams – Gelfand 0-1
Nach einer nicht sonderlich gelungenen Eröffnung seitens Gelfand, kann der Vizeweltmeister jedoch ‚mit Hilfe‘ mehreren Ungenauigkeiten Adams die Partie noch ‚drehen‘ und gewinnen.

Mamedyarov – Nakamura 1-0
Oh je, Nakamura ist doch ziemlich von der Rolle und kassiert richtig ‚deftig‘ seine zweite Niederlage hintereinander.

Tag 323 – London (VI)


So – heute also anders herum – da in Sao Paulo ein Ruhetag eingelegt wurde, volle Konzentration auf die sechste Runde beim FIDE Grand Prix in London.

Die Protagonisten zeigen sich gut erholt und in Kampfeslaune – drei entschiedene Partien, das ist neuer Rekord! 😉

6.Runde:

Leko – Giri remis
Eigentlich fängt die Begegnung, wegen der ‚heterogenen Rochaden‘, ja recht spannend an – doch die ‚Kurve‘ flacht schnell wieder ab… – und nach dem Leko den gegnerischen Freibauern, Giri’s einzigen Trumpf, zuverlässig blockiert hat, reicht man sich friedlich die Hände.

Gelfand – Ivanchuk remis
Ungewöhnlich auf so hohem Niveau, denn bereits mit dem 7. Zug von Gelfand, einem interessanten Bauernopfer, begeben sich die Kontrahenten aufs ‚Neuland‘. Das erfordert eine Menge Energie und Zeit, die bereits nach 25 Zügen verbraucht ist – somit Remis durch Stellungswiederholung.

Grischuk – Adams remis
Etwas länger duellieren sich Grischuk und Adams. In einem zunächst ruhigen ‚Spanier‘ verschärft Adams plötzlich das Tempo, bringt ein Bauernopfer, erhält aber als Kompensation ein schönes Läuferpaar. Grischuks optisch ansehnlicher Freibauer wird stets sicher kontrolliert, so dass sich ‚alles‘ nach mehrfachen ‚Tauschaktionen‘ in ‚Wohlgefallen‘ auflöst.

Kasimdzhanov – Mamedyarov 0-1
Irgendwie ein ‚Spiel auf ein Tor‘ – nun man siehe selbst…

Nakamura – Wang 0-1
Ein ungewohnt passiv agierender Hikaru Nakamura, der nie einen rechten Zugang zu seiner Stellung zu bekommen scheint…

Topalov – Dominguez 1-0
‚Er‘ kann’s also doch noch! 😉
Mit einer ausgezeichneten Endspielleistung meldet sich Veselin Topalov eindrucksvoll zurück.