Tag 209 – Großmeister am Kanthaken


Vom 04.06.-12.06. findet zur Zeit das 1st Grand Europe Open im bulgarischen ‚Golden Sands‘ (Nähe Varna) statt.

 

Bei dem enormen Preisfond von 50.000 Euro (!)  ist das Turnier mit knapp 50 (!) Großmeistern, angeführt von GM Vladimir Akopian (ARM / 2697), entsprechend stark besetzt und – mit dabei ‚unser Personal Trainer‘ FM (bald IM) Valeri Lilov (mit ELO 2430 als ‚Setzlisten-60.'(!)).

Es ist doch mal interessant ihm bei der ‚Arbeit‘ über die ‚Schulter‘ zu schauen. 😉

Nach einem relativen leichten Auftaktsieg gegen einen ‚2000er‘, musste er in der zweiten Runde direkt gegen die ‚Nummer 5‘ Tigran L Petrosian (ARM /2657) ran und – hatte den scheinbar übermächtigen Großmeister bereits am ‚Kanthaken‘. Leider, leider ließ er ihn noch einmal entfleuchen und verlor.

Tag 206 – Oberberg goes Oberhof – Deutsche Jugendeinzelmeisterschaft


Vom 26.05. – 03.06. fand in Oberhof (Thüringen) die diesjährige Deutsche Jugendeinzelmeisterschaft statt – und mit dabei, man glaubt es kaum, zwei Oberbergische Vertreter in der Königsklasse U18!

Martin Riederer und Johannes Karthäuser (beide SV Morsbach) wagten das Abenteuer, denn 9 Runden in 7 Tage – also zwei Doppelrunden mit Rundenbeginn von 8.30 Uhr (!!), sind wahrlich kein ‚Zuckerschlecken‘.

Zudem ein 28-köpfiges ‚bärenstarkes‘ Teilnehmerfeld angeführt von zwei FMs , die bereits in ‚2300er Regionen‘ weilen und der frischgebackenen Vize-Weltmeisterin  Hanna Marie Klek. Tja, und so mussten ‚unsere beiden‘ Vertreter mit den Setzlistenplätzen 18 bzw. 26 vorliebnehmen.

Mit jeweils 3,5 Punkten gingen Martin Riederer als 21. und Johannes Karthäuser als 22. beinahe einträchtig durchs Ziel (ja, sie mussten sich in Runde 5 gar ‚duellieren‘, was mit einem Remis nach 72 (!) Zügen endete) – großen Respekt! Die aus meiner Sicht besten Partien habe ich unten einmal angefügt.

Doch eines dennoch vorweg – im Sinne des ‚Oberbergischen Schachsportes‘, möchte ich an dieser Stelle mal den ‚Vater des Erfolgs‘ würdigen: Thomas Franke.

Mit seinem unermüdlichen Engagement führte er nicht nur ‚die Beiden‘ zur Deutschen Meisterschaft, nein auch den SV Morsbach aus der, sorry, ’sportlichen Bedeutungslosigkeit‘ bis in die Verbandsliga und die Jugend bis in die Jugendbundesliga! Was für eine Bilanz – Chapeau!

Umso trauriger stimmen deshalb nun die Meldungen, dass ’sein Werk‘ aufgrund zahlreicher Abmeldungen in sich ‚zusammenfällt‘ und Morsbach nach den großartigen Höhenflügen nun wohl wieder – nochmal sorry – in den ‚Niederungen‘ des Bezirks ‚versinken‘ wird – schade, schade, schade…!

Hm, ist das jetzt unangemessen, wenn ich mal folgenden Versuch wage…? (Bei ‚Protest‘ wird’s auch wieder gelöscht… 😉 )
‚Wir‘, bei Bergneustadt/Derschlag, sind gerade dabei endlich wieder ‚Strukturen‘ im Jugendbereich zu schaffen… – also, falls doch noch einmal ‚der Hunger‘ wieder kommen sollte, einer solchen ‚professionellen Kapazität‘ stünde die Türe weit offen… – ok, das war jetzt ziemlich plump, aber ehrlich gemeint… 😉

Nun aber zu den Partien aus Oberhof…

Tag 204 – Die Heimkehr des verlorenen Sohnes (?)


Da stieß ich doch neulich auf folgende Meldung beim Deutschen Schachbund:

„…Die deutschen Teams für die vom 27. August bis 10. September 2012 in der türkischen Metropole Istanbul stattfindende Schacholympiade der Frauen und Männer stehen fest.

Die als amtierende Europameister an den Start gehende Männermannschaft besteht aus den Großmeistern Arkadij Naiditsch, Igor Khenkin, Daniel Fridman, Georg Meier und Jan Gustafsson. Die Nationalmannschaft der Männer startet mit einem Elo-Schnitt von 2657. Team Captain und Delegationsleiter ist Bundestrainer GM Uwe Bönsch…“ (Quelle: Deutscher Schachbund – Link…)

Und –  stockte beim Namen: Arkadij Naiditsch!

Moment mal – wir erinnern uns, da war doch was…? Ist Naiditsch nicht wegen seiner vielfachen verbalen Tiefschläge gegen Bundestrainer Uwe Bönsch („Teekocher Bönsch“ oder „Wir sind Europameister – und du nicht!“) im hohen Bogen aus der Nationalmannschaft geflogen? (Siehe auch: „Vom bösen Arkadij„)

Und nun – dieser plötzliche Sinneswandel…?
Eine kleine Recherche führte mich dann auf diese kurze Nachricht:

…Im Vorfeld des Hauptausschusses in Offenbach am Main (letztes Wochenende) trafen sich die Nationalspieler Georg Meier und Arkadij Naiditsch, sowie Vertreter des DSB jeweils zu einer intensiven Aussprache. Öffentliche Äußerungen der beiden Nationalspieler nach der EM 2011 wurden thematisiert. Ziel der Aussprache war es, auszuloten, ob und wie eine zukünftige Zusammenarbeit stattfinden könnte.

Der DSB und die Nationalspieler konnten nach den intensiven Gesprächen eine Basis für die zukünftige Kooperation finden. Sie stimmen darin überein, dass nur eine von Professionalität und wechselseitigem Respekt getragene Zusammenarbeit den gewünschten sportlichen Erfolg zukünftig sichern kann. Damit ist der Weg frei für die Nominierung der beiden Nationalspieler für die Schacholympiade in Istanbul. Der Bundestrainer wird in Kürze die Aufstellungen bekannt geben… (Quelle: Deutscher Schachbund – Link…)

Aha – es gab also ein ‚konspiratives‘ Treffen! Trat also unsere Nummer eins wirklich den Gang nach Canossa an? Hat er sich oder hat man ihm nun einen Maulkorb verpasst? Sollte tatsächlich die Vernunft gesiegt haben – oder aber war es doch die attraktive Sponsorenliste? Ein Schelm, wer böses dabei denkt… 😉

Also – Friede, Freude, Eierkuchen – ähm, wahrscheinlich bis kurz nach dem Turnier. 😉
Wie dem auch sei, uns Schachfans freut’s – tritt Deutschland nun doch mit fast all seinen Europameistern inklusive der Verstärkung Igor Khenkin an. Das lässt doch hoffen, oder..!?

In diesem Sinne… 😉