Tag 1629 – Bronzemedaille verteidigt…

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Verbandsblitzeinzelmeisterschaft

30.04.2016 in Neunkirchen

Mensch – ist das hier leer geworden…, wird mal wieder Zeit für eine ‚Ego-Lobhudelei‘… 😉

Beim Verbandsblitz in Neunkirchen habe ich doch tatsächlich meinen letztjährigen ‚Bronzeplatz‘ verteidigen können. Lange Zeit war sogar Silber in Sicht, aber die ‚jungen Leute‘, sprich Alex Browning, haben halt die bessere Kondition und Blitzkünstler Andre Becker war mal wieder eine Klasse für sich – Kompliment und Glückwunsch. 🙂

Soweit die ‚offiziellen‘ Meldungen – es folgt mein persönlicher ‚Fahrplan‘ durchs Turnier…

1.Runde: Schachfloh – Gerd Meinecke (1956) 1-0
Dankbarer Einstieg ins Turnier! Zwar stehe ich lange Zeit positionell aussichtsreich, aber der übliche Fehler in aufkommender Zeitknappheit in Form mehrfachen Abtausches, lässt die Partie geradewegs ins Remis gleiten – just da kommt mir Gerd mit einem Fingerfehler doch ziemlich entgegen…

2.Runde: Wolfgang Tietze (1883) – Schachfloh 0-1
Mit Wolfgangs kompromisslosem Spiel habe ich doch so manches Mal meine Schwierigkeiten gehabt, heute läuft’s irgendwie besser – die Taktik kann ich weitestgehend vermeiden und knete mich zum vollem Punkt.

3.Runde: Schachfloh – Heinrich Gutheil (2116) 1-0
Immerhin kann ich mir eine angenehme Druckstellung erspielen, Heinrich verteidigt sich gewohnt zäh, aber das kostet eben auch Zeit. Unser Blitzfinish endet dann kurios – ein fataler Bauernzug meinerseits und meine ungedeckte Dame könnte auf der langen Diagonalen einfach geschlagen werden. Er sieht’s nicht und so schlage ich halt seine ungedeckte Dame – auweia… 😉

4.Runde: Rahim Rahimi (2089) – Schachfloh 0-1
Tja, seit unseren ‚Blitzmarathons‘ in Kranenburg kenne ich Rahims Stil jetzt ja ganz gut und so finde ich das richtige Konzept: schnell den ‚Taktikzahn‘ ziehen und positionell ‚anöden‘. Hat tatsächlich geklappt! 😉

5.Runde: Schachfloh – Andre Weber (1928) remis
Sehr, sehr unangenehmer Gegner – sicheres Spiel und verdammt schnell. Keinerlei Gewinnperspektiven und die Zeit rinnt dahin, deshalb flugs die ‚Remis-Notbremse‘ gezogen.

6.Runde: Christian Reiffenrath (1928) – Schachfloh 0-1
Na, geht doch – endlich mal eine gute Partie! Mein fortwährendes Druckspiel bringt ihn mächtig ins Grübeln. Zwar gelingt der Knockout nicht, aber das Zeitpolster reicht zum Sieg.

7.Runde: Schachfloh – Sebastian Send (2187) 0-1
Och menno – saublöde Niederlage. In remislicher Stellung lockt ein Bauergewinn, der mir aber ‚leichtes Magengrummeln‘ bereitet. Somit siegt zunächst die Vorsicht, aber einige Züge später schlägt dann plötzlich doch die Gier zu und Sebastian haut mir die Stellung um die Ohren. Tja, wie heißt es doch: „…hör‘ auf die Stimme…“. 😉

…first break…
5,5 aus 7 – läuft! Und an dieser Stelle mal ein großes Lob an die ‚Kuchenfraktion‘ – der Schoko- und vor allem der Käsekuchen (übrigens im Wettstreit mit Heinrich ‚gefuttert‘) waren echt lecker! 🙂

8.Runde: Udo Garweg (1941) – Schachfloh 0-1
So richtig ‚schachlichen‘ Vorteil erlange ich in dieser Partie eigentlich nie, dafür aber ‚Zeitlichen‘. Bereits zu Beginn des Mittelspiels beträgt dieser mehr als eine Minute, das kann nicht gutgehen. Ergo, das Spiel kompliziert halten… – zwar wird’s am Ende noch einmal richtig eng, aber es reicht…

9.Runde: Schachfloh – Sebastian Heitmann (1903) 0-1
Saublöde Niederlage – Teil 2! In unserem Vereinsduell kann ich mir zunächst einen glatten Mehrbauern bei besserer Stellung erspielen, um anschließend völlig den Faden zu verlieren – Sebastian setzt zum Konter an und ich komme im Schwerfigurenfeuer um… – nein, mit ‚den Sebastians‘ habe ich es heute nicht so… 😉

10.Runde: Schachfloh – Jens Dickel (1955) 1-0
Mit Wut im Bauch ausnahmsweise wieder eine gute Partie – zudem ein taktisches Versehen, schneller Sieg.

11.Runde: Wolfgang Petri (1969) – Schachfloh 0-1
Das einfachste Spiel des Tages – 14 Züge Theorie – Zeitverbrauch 15 Sekunden! 😉

12.Runde: Schachfloh – Helmut Hermaneck (1968) 1-0
Auch diese Partie läuft ganz gut – schneller Vorteil am Damenflügel. Dann hätte ich aber fast eine Figur eingestellt, kriege aber soeben noch die Kurve. Das Endspiel wickele ich anschließend bewusst in ein ungleichfarbiges Läuferendspiel ab, da alle seine Bauern auf meiner ‚Läuferfarbe‘ stehen und ‚abgepflückt‘ werden können.

…second break…
Schnell wieder an den Kuchen und Kais ‚Fußballbundesliga-Service‘ nutzen – Gladbach versaut den Bayern die Meisterfeier – hihi… 😉

13.Runde: Alex Browning (1943) – Schachfloh remis
So, jetzt geht’s um die Wurscht – noch bin ich Zweiter, aber Alex sitzt mir stets mit knappem Rückstand im Nacken! Die Partie ist ok, sowohl stellungsmäßig wie auch zeitlich bleibe ich auf Augenhöhe. Auf der Zielgeraden schwenkt das Spiel dann plötzlich sogar massiv in meine Richtung, aber bei 20 Sekunden auf der Uhr, greife ich mir lieber den ‚Spatzen‘.

14.Runde: Schachfloh – Darius Tomiczny (1928) 1-0
Nur noch vage Erinnerungen – erst stehe ich klar besser, doch das wird im Laufe der Partie immer weniger und bleibt erst ganz knapp über dem Remis stehen. Letztlich dann auf Zeit gewonnen…

15.Runde: Mathias Milde (1674) – Schachfloh 0-1
Schwieriges ‚Ding‘ – lange brauche ich, um halbwegs Ausgleich zu erlangen – sehr mühsam wird die Partie dann noch zum vollen Punkt gebogen.

16.Runde: Schachfloh – Andre Becker (2127) remis
Zu meinem Erstaunen halte ich mit der unangefochtenen Nummer 1 des Turniers sehr gut mit, mehr noch, durch eine kleine Kombi gewinne ich seine Dame und stehe mit Dame gegen Turm und Läufer glattweg auf Gewinn. Doch Andre spielt erfindungsreich – opfert den Läufer und baut mit seinem Turm eine Art Festung auf. Zwar finde ich noch eine aussichtsreiche Fortsetzung, aber das dauert einfach zu lange. Es folgt ein wildes Zeitnotgehacke, wobei seine Figuren mehrfach keinen festen Halt finden und wiederholt durch die Gegend purzeln. Hallo? Sind wir denn beim Kegeln hier!? Ich, zu blöd zum Reklamieren, verliere auf Zeit bei gegnerischer 1 (!) Sekunde. Meinen vorwurfsvollen Blick quittiert Andre mit einem Remisangebot – Shakehands! So geht Fairplay… 🙂

17.Runde: Ajandhan Thanabalasingam (1970) – Schachfloh 1-0
Tja, die einzige negative Randerscheinung. Was war passiert? Leider spiele ich etwas zu passiv und gerate schwer unter Druck, aber Schritt für Schritt befreie ich mich langsam und kann letztlich in ein, trotz Bauernminus, remisliches Endspiel abwickeln. Bei beidseitig nur noch 45 Sekunden auf der Uhr beginnt das Gezocke. Ohne sichtliche Stellungsverbesserungsambitionen zieht mein Gegner relativ sinnfrei hin- und her. Nach ca. 20 Zügen streue ich ein Remisangebot ein – keine Reaktion… – nach weiteren 20 Zügen dieser Art, meine zweite Remisofferte – wieder keinerlei Reaktion. Es kostet mich zwar Platz 2, aber aus Verärgerung gebe ich die Partie auf! Ok, Blitz ist Blitz, aber ein bisschen sollte das mit Schach noch zu tun haben, oder!?  🙁

Hier noch zwei anschließende Kommentare (bleiben natürlich anonym):
Deutlich: „So ein Spielverhalten finde ich, das muss man mal ganz klar sagen, einfach zum Kotzen!“
Und etwas diplomatischer: „Tja, das kennt man ja – es gibt Regeln und es gibt Fairness…“

18.Runde: Schachfloh – Dirk Norbert Jansen (2127) remis
Mist, der Puls ist einfach noch zu hoch – und so stelle ich alsbald eine Qualität ein. Irgendwie gelingt es mir aber einen Freibauern bis auf die vorletzte Reihe zu drücken, der tatsächlich das dynamische Gleichgewicht hält. Glück gehabt!

19.Runde: Bernhard Rittmeier (2228) – Schachfloh 0-1
Noch einmal zusammengerissen und eine gute Partie hinbekommen. Mein Königsangriff schlägt durch – Bronzemedaille gesichert!

Schade, ein richtig schönes Turnier geht zu Ende, hätte noch Stunden weiterspielen können… 🙂

Für NRW sind (ein Glück) nur Platz eins und zwei qualifiziert, allerdings haben mir beide mit einer Absage ‚gedroht‘. Oh je, eigentlich wollte ich mich ja nicht wieder verprügeln lassen… 😉

So far… 😉

Hier noch der Endstand:

vblem-2016-neunkirchen

 

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