Tag 1461 – Happy End

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Verbandsmannschaftsmeisterschaft – 4.Runde:

SV Bergneustadt/Derschlag – SV Siegen 5,0:3,0

5:3 – wir können also doch noch gewinnen – und das nach all den Querelen im Vorfeld…

Tja, dieses unerwartete Happy End kann meinen vorherigen Frust zwar halbwegs besänftigen, aber bitte, bitte nicht noch einmal so ein nervenzehrendes Durcheinander.

Was war passiert? Ja, es gab einen traurigen ‚Absagenrekord‘ von gleich fünf (!!) Stammkräften! Und dann wurde auch noch Sebastian kurzfristig krank (gute Besserung an dieser Stelle!).

Der Kompromiss mit der zweiten Mannschaft lautete dann – drei Spieler Ersatz und ein Brett freilassen – auweia, konnte das gutgehen?

Im Einzelnen…

+++ 13.30 Uhr – Anfahrt +++
November Rain…

+++ 13.35 Uhr – Gummersbach +++
Nach dem Verlust unserer Bleibe, können wir unseren Mannschaftskampf dankenswerterweise in den Räumlichkeiten unseres Nachbarvereins Gummersbach abhalten – dem Seniorentreff (äh, ist es schon soweit…? 😉 ). Optimale Bedingungen, sehr gute Bewirtung  – Arnold sei Dank! 🙂

+++ 14.05 Uhr +++
Kleine Verspätung, aber nun geht’s los.

+++ 14.05 Uhr – Zwischenstand 0:1 +++
Brett 5: Otfried Gühne (2003) – Ekkehart Kiparski (1895) 1-0 kampflos
Kurzerhand lassen wir Ekkeharts Brett frei, um keine ‚Weißpartie‘ zu verlieren – clever was… 😉

+++ gegen 15.10 Uhr – Zwischenstand 0,5:1,5 +++
Brett 1: Reinhard Schischke (2187) – Frank Chlechowitz (2173) remis
Tja, ich bin heute nur ‚Kurzarbeiter‘! Nach 11 Zügen bekomme ich in vollkommen ausgeglichener Stellung ein Remisangebot – und nach meinen vielen leidvollen Erfahrungen mit Reinhard Schischke (siehe ‚Nemesis‘) und der schrecklichen Niederlage im letzten Jahr, bin ich geneigt anzunehmen. Andererseits liegen wir 0:1 zurück – was tun? 20 quälende Minuten, doch ein Blick auf die anderen Bretter, gibt mir irgendwie ein gutes Gefühl – wie man sich täuschen kann… 😉

+++ gegen 16.30 Uhr – Zwischenstand 1:2 +++
Brett 7: Axel Besser (1883) – Ruben Köllner (1962) remis
Das Debüt unseres großen Nachwuchstalentes Ruben fällt ein wenig wechselhaft aus. Zunächst erarbeitet er sich mit schnellem, sicherem Spiel einen positionellen Vorteil – doch ‚irgendetwas‘ läuft bei einer Abwicklung schief und er büßt einen Bauern ein. Sein Gegner Axel Besser, bereits in arger Zeitnot, schlägt daraufhin ein Remis vor – angenommen.

+++ gegen 17.00 Uhr – Zwischenstand 1,5:2,5 +++
Brett 8: Raul Hamburger (1707) – Afrim Sokoli (-) remis
Super solide Partie von Raul – nie bietet er irgendeine Angriffsfläche und tauscht alles bis zum Turmendspiel ‚runter‘. Das baldige friedliche Shakehands scheint sicher, doch dann der Schock! Ein unbedachter Turmzug und Raul landet mit einem Minusbauern in einem glattweg verlorenen Bauernendspiel. Glücklicherweise ‚revanchiert‘ sich sein Kontrahent, macht einen Bauernzug zuviel und Rauls Festung bleibt somit uneinnehmbar. Puh, nochmal gutgegangen…

+++ gegen 17.15 Uhr – Zwischenstand 2:3 +++
Brett 2: Frank Fink (2037) – Gerald Richter (2019) remis
Die ‚Remisflut‘ geht weiter, dabei hatte ich gerade bei Frank einen vollen Punkt fest einkalkuliert. Er überspielt sein Gegenüber Gerald Richter nach allen Regeln der Kunst und der gewinnbringende Hebel scheint so offensichtlich. Doch Frank zögert, will seine Stellung noch ‚perfekter machen‘. Richter nutzt die Zeit und organisiert klammheimlich einen Hauch von Gegenspiel. Frank zeigt sich ein wenig verunsichert und willigt ins Remisangebot ein.

+++ gegen 17.55 Uhr – Zwischenstand 3:3 +++
Brett 3: Christian Bouillon (2010) – Paul Stümer (2011) 0-1
Von beging an ist Pauls Partie scharf taktisch geprägt und kleinere ‚Scharmützel‘ führen zu einer unübersichtlichen Stellung. Plötzlich übersieht Paul einen ‚Dreizüger‘ und verliert eine glatte Qualität.

Die Partie scheint verloren, doch Paul kämpft und siehe da auch Gegner Christian Bouillon unterläuft in Zeitnot ein Versehen. Paul gewinnt einen wichtigen Bauern und mit einem Male ist das Geschehen auf dem Brett furchtbar kompliziert. In seiner Not (2 Minuten für 7 Züge) bietet Bouillon remis an – Paul, immer noch mit einer Qualität im Nachteil, hält inne, spürt aber den psychologischen Vorteil, zockt weiter und gewinnt tatsächlich – tiefes Durchatmen, das war wahrlich nichts für schwache Nerven!

+++ gegen 18.00 Uhr – Zwischenstand 4:3 +++
Brett 6: Christof Köllner (2022) – Hans-Jürgen Döhner (1901) 1-0
Ein weiteres Drama spielt sich an Brett 6 ab!

Christof dominiert seine Begegnung gegen Altmeister (85 Jahre!!) Hans-Jürgen Döhner, doch Döhner verteidigt sich geschickt und wehrt alle Angriffe durch Abtausch ab. Das letztlich entstandene Damenendspiel sollte mit einem Remis enden, doch Döhner wird Opfer eines Notationsfehlers! Im festen Glauben die Zeitkontrolle erreicht zu haben, läuft seine Zeit ab – Reklamation seitens Christof und in der Tat ergibt die Rekonstruktion nur 39 Züge. Des einen Pech, des anderen Glück!

+++ gegen 18.20 Uhr – Endstand 5:3 +++
Brett 4: Friedhelm Michalik (1996) – Torsten Lindner (1896) 1-0
Friedhelm macht ‚den Sack zu‘!
Auch er hat alsbald einige positionelle Vorteile angesammelt, während Gegner Torsten Lindner nie zu irgendeinem Gegenspiel kommt und sich auf reine Verteidigungsarbeit beschränken muss. Schließlich kann Friedhelm sein Stellungsplus ‚materiell‘ in Form eines schönen gedeckten ‚Mehrfreibauern‘ ummünzen – aber die Sache hat einen Haken. Hätte Lindner aggressiv die ‚Flucht nach vorne‘ angetreten, hätte seine Dame noch für viele Unannehmlichkeiten sorgen können – ja, die Engines ‚sprechen‘ sogar von Remismöglichkeiten! Doch Lindner verteidigt sich weiter passiv und Friedhelm gewinnt mühelos die Partie.

5:3 – Erleichterung, zwei ganz wichtige Punkte! 🙂

Klar, da war eine Menge Glück dabei, aber trotzdem ein dickes Kompliment an unsere ‚Notmannschaft‘, die hat echt Charakter gezeigt („tener cojones“ würd‘ der Spanier sagen 😉 ) und aus der Not eine Tugend gemacht – klasse. Na ja, dennoch würd‘ ich zukünftig gern mal wieder mit einer ‚kompletteren‘ Mannschaft spielen… 😉

So far… 😉

 

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