Tag 1406 – …da war der Wurm drin…

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Verbandsmannschaftsmeisterschaft – 2.Runde:

SV Bergneustadt/Derschlag – SV Velmede/Bestwig 3,5:4,5

Was für ein trauriger Sonntag und wieder einmal bestätigt es sich, dass in der Liga wohl fast ‚jeder jeden‘ schlagen kann – leider…

Da sind wir mal vollständig (erstaunlich, erstaunlich) und da kommt Aufsteiger Velmede mit drei Ersatzspielern und – wir verlieren! Was soll man dazu sagen…?

Schon mal ‚ein Sorry‘, wenn der Bericht dementsprechend etwas launisch ausfällt… 😉 

+++ 14.00 Uhr +++
Pünktlich fällt der Startschuss!

+++ gegen 16.30 Uhr – Zwischenstand: 0,5:0,5 +++
Brett 6: Volker Hagedorn (1980) – Andre Weber (1979) remis
Schien irgendwie ein ‚stillschweigendes friedliches Abkommen‘ gewesen zu sein – beide tauschen ‚was das Zeug hält‘, bis die Stellung ‚tot‘ ist.

+++ gegen 17.00 Uhr – Zwischenstand: 0,5:1,5 +++
Brett 1: Bernhard Rittmeier (2202) – Frank Chlechowitz (2166) 1-0
Ja, tatsächlich bin ich der Zweite, der fertig ist. Puh, bin selten so dermaßen grausam ‚zusammengeschoben‘ worden. Clever manövriert mich mein Gegner unter Bauernopfer in so unkonventionelle  Strukturen, die ich überhaupt nicht verstehe – und sein Schlussangriff ist unwiderstehlich!

Tja, was lernen wir daraus: „Nehme nie ein Gambit an, wenn du die Varianten nicht kennst!“ Hm, das bringe ich eigentlich schon ‚den Kindern‘ bei… 😉 – und  sorry – no game – I am ashamed… 😳

+++ gegen 17.30 Uhr – Zwischenstand: 1,5:1,5 +++
Brett 2: Frank Fink (2037) – Ajandhan Thanabalasingam (2008) 1-0
Glücklicherweise sorgt Frank mit einer grundsoliden Leistung für den Ausgleich. Nach ruhigem Beginn, gerät sein Gegenüber plötzlich in eine unheilvolle Fesselung. Kontinuierlich verstärkt Frank seinen Druck und gewinnt schließlich die Figur.

Es folgt eine wirklich chaotische Zeitnotphase…

+++ gegen 18.00 Uhr – Zwischenstand: 1,5:2,5 +++
Brett 4: Sebastian Heitmann (1955) – Armin Bartel (1941) 0-1
So spielt sich an Sebastians Brett ein Drama ab! Zunächst muss er sich einer unangenehmen Initiative seines Kontrahenten Armin Bartel erwehren, meistert dies umsichtig, jedoch zeitintensiv. Folglich rauscht die Zeitnot heran und hier geht es ‚drunter und drüber‘!

Erst opfert Bartel völlig unnötig die Qualität, behält aber aufgrund seines starken Springers und einer latenten Mattdrohung eine gewisse Kompensation. Doch mit nur noch Sekunden auf der Uhr erspäht Sebastian eine Lücke und schlägt mit seinen Schwerfiguren los, dabei verpasst er aber zunächst ein Matt in 4 – wer findet’s…?

Dann lässt Sebastian noch ein Dauerschach aus und der erhoffte Mattzug entpuppt sich als Trugschluss und – er wird selber mattgesetzt. Auweia – ein ganzer Punkt geht dahin…

+++ gegen 18.10 Uhr – Zwischenstand: 2,5:2,5 +++
Brett 5: Bert Hollmann (1956) – Friedhelm Michalik (1996) 0-1
Wieder Ausgleich durch Friedhelm!
Strategisch einwandfrei erspielt sich Friedhelm eine druckvolle Position – doch auch hier bringt erst die Zeitnot ein Ungleichgewicht. Gegner Bert Hollmann möchte verständlicherweise nicht länger nur verteidigen und strebt die Öffnung des Damenflügels an. Tatsächlich dringen seine Schwerfiguren sogar auf die Grundreihe ein, besitzen aber keinerlei Durchschlagskraft.

Und so wird ihm seine vernachlässigte Verteidigung zum Verhängnis – mit zwei, drei taktischen ‚Schlägen‘ erobert Friedhelm erst die Qualität, dann noch eine Figur… – Kompliment, starke Vorstellung!

+++ gegen 18.20 Uhr – Zwischenstand: 3,5: 2,5 +++
Brett 8: Guido Linnenborn (1887) – Peter Schnettler (1761) 1-0
Guido bringt uns sogar in Führung, aber was für eine ‚abwechslungsreiche‘ Partie! Beide Spieler kämpfen mit ‚offenem Visier‘ und das ‚Pendel‘ schlägt mehrmals mal hier und mal dort aus.

Auch nach der Zeitkontrolle bleibt die Stellung spannungsgeladen, scheint sich aber wohl in einem dynamischen Gleichgewicht zu befinden. Plötzlich ein spektakuläres Turmscheinopfer seitens Guido – sein Gegner Peter Schnettler ist sichtlich geschockt und berechnet, dass die Annahme nach einem Abzugsschach zu einem Damenverlust führen wird – ein glatter Irrtum! So aber weicht Schnettler aus und wird in drei Zügen mattgesetzt!

+++ gegen 18.30 Uhr – Zwischenstand: 3,5:3,5 +++
Brett 7: Dirk Hoppe (1787) – Ekkehart Kiparski (1895) 1-0
Tja, so geht das halt manchmal  – Ekkehart ‚läuft‘ geradewegs in eine Eröffnungsfalle rein, in der sein Gegenüber Dirk Hoppe erst einen Bauern und dann eine ‚ganze‘ Figur opfert. Ob ‚das alles‘ so objektiv korrekt war, sei dahingestellt, ist aber in dem Moment sekundär, solange der Gegner die Varianten nicht kennt und die beste Erwiderung nicht aufs Brett bringt – gut gezockt, Herr Hoppe! 😉

Und so endet die Eröffnung für Ekkehart in einer Katastrophe – die Mehrfigur geht wieder verloren und es gilt den Verlust gleich drei Bauern zu beklagen. Das Turmendspiel ist absolut hoffnungslos, Ekkehart kämpft dennoch weiter und siehe da, Hoppe behandelt das Endspiel reichlich fahrlässig, opfert zwischenzeitlich den Turm, um mit seinen drei verbundenen Freibauern den Sieg zu erringen – was auch zunächst richtig ist. Aber wieder unterläuft Hoppe ein Fehler und die Partie wäre forciert remis gewesen!!

Zum Mitdenken – wie erzwingt Schwarz das Remis?

Ekkehart sieht’s leider nicht und so entsteht das Endspiel Dame gegen Turm. Wieder keimt bei uns Hoffnung auf, diesmal in Richtung ‚50-Züge-Regel‘, da sich Hoppe ziemlich ‚quält‘ – doch nach 35 Zügen kann Ekkehart das Matt nicht mehr abwenden – so ein Mist!

+++ gegen 19.00 Uhr – Endstand: 3,5:4,5 +++
Brett 3: Stefan Wrede (2054) – Paul Stümer (2011) 1-0
Und noch eine aus unserer Sicht tragische Begegnung, dabei wäre es seitens Paul beinahe eine Glanzpartie geworden.

Zuerst ein sehr schönes Qualitätsopfer für ‚Zentrumspower‘, dann noch ein interessantes Figurenopfer (@Paul: das Opfer wird für gut befunden, der Topzug 21…e4!! bringt aber sogar eine Bewertung von +2,5!).

Doch dann – schade, schade – übersieht Paul ein Zwischenschach. Gegner Stefan Wrede opfert die Figur zurück, was ihm den Damentausch ermöglicht. Paul’s Angriff ist damit abgeschlagen und er muss sich durch ein Endspiel mit ‚Qualle‘ weniger quälen. Keine Chance – Wrede bringt das souverän ’nach Hause’… – 3,5:4,5 – die Niederlage ist besiegelt – es ist zum Heulen…

Als abschließendes Fazit, kann man da wirklich keine ‚schlauen Tipps‘ mehr geben – einfach nur besser spielen…!

Tja, und so bleibt für dieses Wochenende eben nur ein Lichtblick – der FC gewinnt nach 10 Jahren endlich mal wieder das Derby! Schön war das nicht, aber erfolgreich – vielleicht sollten wir das auch mal so machen… 😉

So far… 😉

3 Gedanken zu „Tag 1406 – …da war der Wurm drin…“

  1. Sebastian:
    Th7+ Kg5
    Txh5+Kxh5
    Dh7+ Kg5
    h4 Matt

    Ekkehart:
    zB Ta7 (h1D -> Ta1+ nebst Txa1 und Kf5 -> remis)
    g6 Ta8+
    Kg7 Kf5
    Kh6 Kf6
    g6 Ta1! und Remis durch Dauerschach

    1. Sebastian:
      Korrekt! 🙂

      Ekkehart:
      Hm, Ta1! Dauerschach? Wirklich…? 😉
      Außerdem, statt 2…Ta8+, gibt es da etwas viel ‚Schöneres’… 😉

  2. Ekkehart:
    68. – Td7! (mit der später umgewandelten Dame darf und kann das Feld d8 nicht kontrolliert werden!)
    jetzt z.B.
    69. h8D Td8+, 70. Kg7 Txh8, 71. Kxh8 Kf5 und gleich sind nur noch die Könige auf dem Brett
    oder
    69. g6 (so verliert Weiß noch) Kf6, 70. h8D+ Kxg6 und Weiß muss die Dame geben, oder es folgt Td8#

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