Tag 1077 – Personal Nightmare

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Verbandsmannschaftsmeisterschaft – 2.Runde:
SV Bergneustadt-Derschlag – Kspr. Hagen/Wetter 3,5:4,5

Zweites Spiel – zweite Niederlage – 3,5:4,5 gegen Hagen/Wetter – das geht ja prima los… 🙁

Nach dem letztjährigen tollen 3.Platz, scheint es dieses Mal wohl wieder eine ‚Seuchensaison‘ zu werden… 🙁

+++ 13:45 Uhr – Fahrt nach Neuenothe +++
Ach nö, wieder fehlen zwei Stammkräfte und das gegen ‚die starken Hagener‘, das macht echt bald keinen Spaß mehr. Selten mit solch massiven Motivationsproblemen zu kämpfen gehabt – tja und so etwas rächt sich im Schach gar bitterlich…

+++ 14:05 Uhr – Ankunft in Neuenothe +++
Leichte Verspätung (dieser blöde Sonntagsfahrer…) – aber nicht weiter schlimm, mein Gegner Bertram Kind trifft erst nach weiteren zehn Minuten ein.

+++ gegen 14:45 Uhr +++
Meine Partie beginnt wie erwartet, doch dann oh Schreck, wählt er eine Nebenvariante.
Bisher hat gegen mich noch keiner so zu spielen gewagt, gilt die Fortsetzung doch laut ‚Theorie‘ als brandgefährlich für Weiß. Aber genau da liegt ‚der Hase im Pfeffer‘!

Ich muss einen Bauern geben und ’soll‘ dafür langanhaltende Initiative erhalten. In der Tat weisen ‚Houdini und Co‘ diesen Vorteil in tiefen Analysen nach – nur – für ‚den Fall der Fälle‘, sollte man diese Varianten dann aber auch beherrschen! Schach ist kein Pokerspiel, selten dämlich! 😳

Tja, nicht nur, dass so alsbald der Bauer einfach futsch ist, schlimmer noch, nach einem dicken Patzer obendrauf, geht sogar eine Figur verloren. Und so kann ich nach 15 (!) Zügen die Partie praktisch wegschmeißen – auweia, was für ein Albtraum heute… 🙁

In meinen weiteren verzweifelten Bemühungen noch irgendein taktisches Wunder aufs Brett zu zaubern, habe ich von den restlichen Partien dieses Mal wenig mitbekommen und kann diese deshalb auch nur sehr vage wiedergeben…

+++ gegen 17:00 Uhr – Zwischenstand 0,5:0,5 +++
Brett 3:  Georg Krug (1955) – Friedhelm Michalik (2019) remis
Nicht viel los bei Friedhelm – schnell hat er den weißen Anzugsvorteil neutralisiert und dann wird nur noch getauscht, getauscht, getauscht. Shake-Hands nach 24 Zügen – so wünscht man sich einen ‚ruhigen‘ Nachmittag mit Schwarz. 😉

+++ gegen 17:15 Uhr – Zwischenstand 1:1 +++
Brett 2:  Paul Stümer (2016) – Maik Naundorf (2146) remis
Nicht wesentlich länger dauert die Begegnung zwischen Paul und Maik Naundorf.
Nach unorthodoxer Eröffnungsbehandlung seitens Naundorf (wer gibt schon freiwillig seinen ’schönen‘ Fianchettoläufer‘?), muss Paul einen Bauern für Initiative geben (ach, das kennen wir doch! 😉 ).

Hm, ehrlich gesagt bleibt mir die Kompensation ein wenig verborgen, aber Naundorf begnügt sich mit einem Remis.

+++ gegen 17:30 Uhr – Zwischenstand 1:2 +++
Brett 5:  Thomas Kebbekus (2061) – Ludwig Blab (1985) 1-0
Ludwig, ansonsten unser ‚Mr. Zuverlässig‘, erwischt heute leider einen ‚rabenschwarzen‘ Tag. Nach ruhiger Eröffnung führt ein fataler Damentausch zu einem Bauernverlust. Fortan ‚rennt‘ er diesem Bauern hinterher – mit dem Ergebnis, dass er noch einen verliert.

Das Endspiel ist hoffnungslos – zwar kann Ludwig mit einem kleinen taktischen Trick einen Bauern zurückerobern, aber das Springerendspiel bleibt mehr als schwierig. Und nach einer weiteren Ungenauigkeit ist es nicht mehr zu halten.

+++ gegen 17:40 Uhr – Zwischenstand 1:3 +++
Brett 7:  Achim Tymura (2054) – Guido Linnenborn (1893) 1-0
Guido, unser ‚frischgebackener‘ Pokalsieger (Glückwunsch! 🙂 ), geht mit Schwarz forsch zur Sache und versucht seinen Gegner Achim Tymura mit einem frühzeitigen Angriff zu überrumpeln.

Leider zeigt sich Tymura wenig beeindruckt und blockt sämtliche Versuche ‚trocken‘ ab. Tja und nach dem Damentausch, bleibt Guido dann doch mit einigen Bauernschwächen zurück. Er müht sich zwar redlich das Endspiel zu halten, aber sein Gegenüber nutzt den positionellen Vorteil zum Sieg.

+++ gegen 17:45 Uhr – Zwischenstand 1,5:3,5 +++
Brett 4:  Ekkehart Kiparski (1890) – Holger Bubolz (2074) remis
Alles richtig macht Ekkehart. Gegen seinen knapp 200 DWZ-Punkte ’schwereren‘ Kontrahenten Holger Bubolz hält er ‚den Ball‘ stets ‚flach‘, lässt kaum Spannungen aufkommen und tauscht sich ins ausgeglichene Endspiel. Kein Durchkommen für Bubolz, somit Remisschluss nach der Zeitkontrolle.

+++ gegen 17:50 Uhr – Zwischenstand 1,5:4,5 +++
Brett 1:  Bertram Kind (2186) – Frank Chlechowitz (2166) 1-0
Endlich beende auch ich mein sinnloses Treiben und ‚erlöse‘ mich meiner ‚Qualen’…
Und sorry Leute, keine Partie heute – ‚die‘ ist einfach zu peinlich… 😳

+++ gegen 17:55 Uhr – Zwischenstand 2,5:4,5 +++
Brett 6:  Sebastian Heitmann (1913) – Michael Bornemann (2009) 1-0
Wie schon gegen Sundern, können wir leider nur noch Ergebniskosmetik zu betreiben.
Sebastian zeigt sich von seiner Auftaktniederlage gut erholt und spielt eine sehr konzentrierte Partie. Plötzlich ‚verirrt‘ sich der Turm von Michael Bornemann und Sebastian gewinnt die Qualität. Die Lage bleibt unklar, aber Sebastian konsolidiert sich und scheint seinen Materialvorteil verwerten zu können – doch dann kommt die hektische Zeitnotphase…

Im Blitzfinish wäre Sebastian die Partie fast noch entglitten, da sein Gegner zuerst zum Angriff kommt – aber heute besitzt Sebastian das ‚Glück des Tüchtigen‘ und ein ‚Abzugsgegenschach‘ bringt die Entscheidung.

+++ gegen 19:10 Uhr – Endstand 3,5:4,5 +++
Brett 8:  Werner Vogel (1565) – Manfred Boldt (1650)  1-0
Unglaublich – da zeigt uns ein 82-jähriger (!) wie gekämpft wird!

Werner vor Beginn der Begegnung als Ersatzspieler vielleicht noch ‚belächelt‘, demonstriert er schon bald, dass er ganz und gar nicht gewillt ist, heute nur eine ‚Statistenrolle‘ zu übernehmen.

Zwar ist es zwischenzeitlich mit zwei Minusbauern gar nicht gut um ihn bestellt – doch es geht weiter und weiter. Er erobert beide Bauern zurück und ist der Punkteteilung wieder sehr nahe. Tatsächlich bietet sein zermürbter Gegner nach 5 (!) Stunden in immer noch etwas besserer Stellung remis an – doch Werner lehnt ab!

Der Mut wird belohnt und er wendet mit ein wenig Glück das Blatt! Applaus und tiefe Verbeugung! 🙂

Ja, daran sollten wir uns in den kommenden Spielen ein ‚dickes‘ Beispiel nehmen! In drei Wochen geht es nach Hellertal und da müssen die ersten Punkte eingefahren werden – hoffentlich mal vollzählig…!

Ach ja, noch ein kleine Zwischenanalyse – 6 unserer 7 Verlustpartien resultierten als Schwarzspieler. Hm, da wissen wir, woran wir zu arbeiten haben… 😉

So far…

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