Tag 701 – Von ungeahnten Glücksgefühlen

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Verbandsmannschaftsmeisterschaft – 2.Runde:
SV Bergneustadt/Derschlag – SV Siegen 6,0:2,0

Hallo? Bergneustadt/Derschlag? Was’n hier los? Da ‚zocken‘ wir ‚mal ‚eben‘ Siegen 6:2 ab und liegen mit 4:0 Punkten auf Tabellenplatz zwei – ungläubiges Kopfschütteln allenthalben…

Also ich hab‘ mir mal die Mühe gemacht und tief in den angestaubten Archiven gekramt und – das ist der beste Saisonstart seit 7 Jahren! In der Tat – da kommen ganz neue, ungeahnte Glücksgefühle auf… 😉

Aber im Einzelnen…

+++ gegen 13.30 Uhr +++
Abfahrt gen Neuenothe – brrr – empfindlich kalt geworden, immerhin lugt noch mal die ‚Oktobersonne‘ durch. (Auweia, klingt irgendwie nach billigem Kitschroman, oder…?! 😉 )

+++ gegen 13.50 Uhr +++
Ankunft mit recht gemischten Gefühlen – sind wir doch letzte Saison gegen Siegen mit 2:6(!) bös‘ ‚unter die Räder‘ gekommen. Wie wird’s heute laufen…?

+++ 14.00 Uhr +++
Mögen die Spiele beginnen – und nach meinem ‚desaströsen Ausflug‘ gegen Gerald Richter beim letzten Duell, nun also gegen Reinhard Schischke – mal wieder… 😉

+++ gegen 16.20 Uhr – Zwischenstand 1:0 +++
Brett 7: Jochen Besser – Ludwig Blab 0:1
Wie schon in unserem ersten Match, bringt uns Ludwig recht frühzeitig mit 1:0 in Front – von mir aus kann das jetzt ruhig zur Gewohnheit werden. 😉

Nach der Eröffnung steht Ludwig ein wenig gedrückt, aber solide, als sich sein Gegner Jochen Besser urpötzlich zu einem wahrhaft tollkühnen Figurenopfer hinreißen lässt. Doch diesem ‚Angriff‘ mangelt es einfach an ‚Substanz‘. Ludwig bleibt ‚locker‘, wehrt alles ‚mit leichter Hand‘ ab und siegt souverän.

+++ gegen 17.00 Uhr – Zwischenstand 1,5:0,5 +++
Brett 1: Reinhard Schischke – Frank Chlechowitz remis
Zwar überrascht mich mein Gegenüber Reinhard Schischke bereits im zweiten Zug und die Vorbereitung war mal wieder für die ‚Katz‘ – dennoch fühle ich mich zunächst recht wohl, wenn mal nicht wieder die Zeit ‚davonlaufen‘ würde… – nach 16 Zügen haben wir beide gerade einmal noch 30 Minuten auf der Uhr.

Und so setzt langsam doch etwas Unruhe ein – da kommt mir ein Gedanke… – schnell mal einen Überblick bei den anderen Brettern verschaffen und siehe da, das 2:0 naht und auch in den anderen Partien stehen wir sicherlich nicht schlechter. Also – mal ein ‚Großmeisterremis-Angebot‘ ‚rüberschicken‘.

Schischke zeigt sich deutlich ‚überrumpelt‘ und windet sich sichtlich. Zum einen der ‚unbequeme‘ Spielstand und zum anderen lohnt sich ein Weiterspielen seinerseits eigentlich nur, wenn er sich auf ein riskantes Figurenopfer einlässt, was ihm zwar durchaus praktische Chancen bietet, jedoch mit ungewissem Ausgang – und so rinnt die Zeit dahin…
20 Minuten investiert er noch einmal von seiner restlichen Bedenkzeit und willigt dann doch ins Remis ein.

Ok, ok, mit so einem Kurzremis werde ich sicherlich nicht mein ‚Schischke-Trauma‚ überwinden – aber ich befürchte, dass mir das in diesem Leben sowieso nicht mehr gelingen wird… 😉

Hier noch die interessante Schlussstellung – hättet ihr das Opfer gewagt…?

+++ gegen 17.15 Uhr – Zwischenstand 2,5:0,5 +++
Brett 3: Sebastian Domke – Frank Fink 0:1

Tja, was soll man zu dieser Partie sagen – am ehesten fällt mir da noch ein Vergleich zum vergangenen Bundesligaspiel Gladbach gegen Dortmund ein. Dortmund ist in der ersten Halbzeit hochüberlegen und besitzt gefühlte 10 Großchancen, ‚macht keinen rein‘ und verliert das ‚Ding‘ noch in der zweiten Halbzeit.

Ganz so krass ist es in der Begegnung zwischen Sebastian Domke und Frank zwar nicht, aber ähnlich. Domke überspielt Frank klar, hat alle Chancen, die Partie zu gewinnen, findet den ‚finalen‘ Zug mehrfach jedoch nicht und unterliegt in einem hoffnungslosen Läuferendspiel. So kann’s kommen – des einen Leid, des anderen Freud…

+++ gegen 17.30 Uhr – Zwischenstand 3:1 +++
Brett 2: Paul Stümer – Gerald Richter remis
Paul ‚hält‘ mit seinem Remis gegen Gerald Richter den ‚2-Punkte-Vorsprung‘, doch – es hätte vielleicht auch etwas ‚mehr‘ sein können!

Nach verhaltenem Beginn, setzt Paul zu einem verheißungsvollen Königsangriff an und erste Analysen zeigen, dass dieser durchaus ’nah‘ an einen Gewinn heranreicht. So aber konsolidiert sich Richter und das Spiel endet Unentschieden.

+++ gegen 17.45 Uhr – Zwischenstand 4:1 +++
Brett 5: Hans-Jürgen Döhner – Ekkehart Kiparski 0:1

Eine recht klare Angelegenheit wird die Partie von Ekkehart gegen Altmeister Hans-Jürgen Döhner. Bereits aus der Eröffnung heraus übernimmt Ekkehart die Initiative, hält den Druck stetig hoch und erobert einen Bauern. Nicht nur dies, sondern auch der enorme Zeitdruck, lässt Döhners Stellung letztlich zusammenbrechen – dem zweiten Bauernverlust folgt die Zeitüberschreitung.

+++ gegen 18.05 Uhr – Zwischenstand 5:1 +++
Brett 8: Guido Linnenborn – Matthias Schmidt 1:0

Jawoll! Guido holt den Siegpunkt!

Schnell besitzt Guido alles ‚was das Herz begehrt‘ – Kontrolle, Raumvorteil, Königsangriff – was sich alsbald auch materiell in Form eines Bauern ummünzen lässt.

Aber in der Zeitnotphase wird’s dann doch noch einmal brenzlig – Gegner Matthias Schmidt öffnet mit einem Figurenopfer das Zentrum und Guido muss einige bange Momente überstehen, ehe er nach dem Damentausch seinen Materialvorteil zum Sieg führt.

+++ gegen 19.20 Uhr – Endstand 6:2 +++
Brett 4: Sebastian Heitmann – Torsten Lindner remis
Brett 6: Christoph Hojka – Axel Besser remis

Solide agiert Christoph in seiner Partie gegen Axel Besser. Seine ‚zaghaften‘ Eröffnungsvorteile verflüchtigen sich im Mittelspiel leider und das letztlich daraus resultierende ungleichfarbige Läuferendspiel führt folgerichtig zum Remis.

Da geht es bei Sebastian in seinem Duell mit Torsten Lindner schon ganz anders zur Sache – ohne Zweifel die spektakulärste Partie des Tages!

Zunächst kann sich Sebastian einen kleinen strategischen Vorteil in Form eines gedeckten Freibauern erspielen, doch mit aufkommender Zeitnot geht das Spiel mehr und mehr in ein wildes, taktisches ‚Hauen und Stechen‘ über.

Lindner gelingt es Sebastian’s Königsstellung aufzubrechen und den König mit ‚Schachsalven‘ übers Brett zu hetzen. Aber der weiße Monarch entpuppt sich als ‚flinker Geselle‘ und findet immer wieder ein schützendes Versteck. Nichtsdestotrotz dürfte Lindner ‚irgendwie, irgendwo‘ den Gewinn ausgelassen haben – er sieht es nicht und Sebastian’s Kampfgeist wird erneut mit einem halben Punkt belohnt.

+++ gegen 19.30 Uhr +++
Wow – 6:2! Da hebt man doch verwundert die ‚Augenbraue’… – …und beseelt lächelnd geht’s zurück – durch den Nebel von Neuenothe… 😉

Ein Gedanke zu „Tag 701 – Von ungeahnten Glücksgefühlen“

  1. Dann war das ja ein rundum zufriedenstellendes Wochenende für dich?! Ich habe mir gestern noch ein Trostpflaster auf Kosten eurer zweiten Mannschaft geholt. 😉

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