Tag 505 – King of Kings (XIII)

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Vorletzte Runde in London.  Und die Tipps des heutigen Tages – Carlsen mit Wut im Bauch gleicht wieder aus:

 

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Update – 23:58 Uhr
3 aus 4 – nicht schlecht 😉 – und wie vermutet schafft es Carlsen und schließt zu Kramnik auf – was fĂŒr ein packendes Finale morgen!

Grischuk – Aronian remis
Nein – Levon Aronian’s Kampfkraft ist erlahmt, er greift nicht wirklich nach dem letzten ‚Strohhalm‘ um den Titel. Zwar kann er mit einem netten taktischen Trick (24…Lc1!) alsbald einen Bauern ergattern, aber so richtig glĂŒcklich wird er damit nicht. Doppelturm und LĂ€uferpaar Alexander Grischuks machen mĂ€chtig Dampf und treiben Aronians Figuren in passive Positionen. In der Zeintophase gewinnt Grischuk ‚folgerichtig‘ den Bauern zurĂŒck und durch Zugwiederholung wird die Partie im 38.Zug friedlich beendet.

Svidler – Ivanchuk 1-0
Vassily Ivanchuk ist und bleibt ein unberechenbares Unikum! Da schlĂ€gt er Magnus Carlsen brilliant mit Schwarz, um, dieses Mal gegen Peter Svidler, erneut auf Zeit zu verlieren – das fĂŒnfte Mal in diesem Turnier – absolut rekordverdĂ€chtig! Dabei spielt Ivanchuk zunĂ€chst durchaus auf höchstem Niveau und bringt ein sehr interessantes QualitĂ€tsopfer fĂŒr zwei Bauern – die Kompensation ist ihm gewiß. Svidlers ‚Zutun‘ ist nachfolgend gar nicht mal so groß, er macht einfache,solide ZĂŒge – wohlweißlich, dass sein Gegner einmal mehr unter seinem Zeitdruck zusammenbrechen wird. Tja, und Svidler behĂ€lt recht – ZeitĂŒberschreitung im 37.Zug.

Kramnik – Gelfand remis
Vladimir Kramnik hatte es in der Hand und wird sich sicherlich mĂ€chtig Ă€rgern, dass er diese Partie nicht in einen vollen Punkt hat ummĂŒnzen können. Sein starkes Spiel gegen Boris Gelfand wird, bei einer anhaltend angenehmen Stellung, schon bald mit einem Bauerngewinn belohnt. Er fĂŒhrt den Mehrbauern bis ins Endspiel, doch mit beginnender Zeitnot, versteht es Gelfand mit einem zusaĂ€tzlichen vorĂŒbergehenden Bauernopfer mĂ€chtig Verwirrung zu stiften und Kramniks Vorteil ‚bröselt‘ dahin. Zwar kann er die gefĂŒrchtete ‚DoppelturmkreisĂ€ge‘ auf der siebten Reihe zum Einsatz bringen, aber ihm fehlt genau ein Zug zum großen GlĂŒck – und so rettet sich Gelfand per Dauerschach ins Remis.

Radjabov – Carlsen 0-1
Magnus Carlsen, dieser ‚Teufelskerl‘! In einem beinahe siebenstĂŒndigen Marathonmatch zermĂŒrbt er Teimour Radjabov und schafft tatsĂ€chlich wieder den Gleichstand mit Vladimir Kramnik – Wahnsinn! Was fĂŒr ein Geduldsspiel und Radjabov kann einem wirklich Leid tun. Gut sechseinhalb Stunden und fast 80 ZĂŒge lang herrscht auf dem Brett fast ‚tote Hose‘, doch wenn man sich diesem permanenten und unbĂ€ndigen Siegewillen Carlsens ausgesetzt sieht, wird’s eben fĂŒr jeden schwer – die Uhr tickt, die Nerven schwinden, die Konzentration gerĂ€t ins Schwanken. Wie eine Spinne im Netz lauert Carlsen hellwach und geduldig auf die eine Chance, die da kommen wird und packt dann gnadenlos zu. Sieg nach 89 ZĂŒgen – unglaublich. Womit nun wieder Magnus Carlsen alle TrĂŒmpfe in der Hand hĂ€lt, denn bei Gleichstand hat Carlsen, aufgrund der mehr gewonnenen Partien, die Nase vorn. Was fĂŒr ein spannendes Finale morgen!