Tag 497 – King of Kings (VII)

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So – nach dem zweiten Ruhetag, nun also die 7.Runde in London – hier die heutigen Tipps…

 

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Update – 23:21 Uhr
Viermal Remis – und Max wird zum heutigen Sieger des Tippspiels ernannt, denn neben den drei richtig getippten Unentschieden, kommt sein ‚gewagtes‘ 0-1 bei Carlsen – Radjabov überraschenderweise der ‚Wahrheit‘ am nächsten – aber dazu später mehr…

Vassily Ivanchuk – Peter Svidler remis
Etwas sarkastisch könnte man anmerken, dass sich die Herren Ivanchuk und Svidler einen verlängerten Ruhetag gönnen 😉 . Nach einer ‚endlosen‘ Schottischen Theorievariante (da werden in sehr ähnlicher Form schmerzliche Erinnerungen meinerseits wach – wen’s interessiert – hier…), bringen die beiden Kontrahenten nur wenige ‚eigene‘ Züge aufs Brett und beenden den ‚Arbeitstag‘ friedlich.

Boris Gelfand – Vladimir Kramnik remis
So, jetzt leg‘ ich mich fest – mit Vladimir Kramnik wird’s in diesem Turnier nichts mehr! Zwar erreicht er mit Schwarz gegen Boris Gelfand letztlich ein sicheres Remis, mehr aber auch nicht. Dabei muss er nach seinem schwachen 18…Se8?, sogar eine ‚Schrecksekunde‘ überstehen, denn mit 19.Sfg5! statt 19.Sed2?!, hätte Gelfand einen überragenden Angriff einleiten können, so aber wird’s ein eher ‚fades‘ Remis.

Levon Aronian – Alexander Grischuk remis
Zu gern hätte Levon Aronian mit den weißen Steinen in seinem ‚Privatduell‘ mit Magnus Carlsen vorgelegt und lange Zeit sieht dieses Vorhaben auch vielversprechend aus. Neben einer anhaltenden leichten Initiative, verfügt Aronian alsbald auch über einen großen Zeitvorteil. Mit einem Bauernopfer erhöht Aronian nochmals den Druck, doch Alexander Grischuk hält stand und kontert Aronian’s Vorteil am Damenflügel erfolgreich mit aktivem Gegenspiel am Königsflügel – Remis nach 43 Zügen.

Magnus Carlsen – Teimour Radjabov remis
Mit Abstand die spannendste Partie des Tages und was keiner für möglich gehalten hätte, Magnus Carlsen wackelt, ja – Teimour Radjabov bringt den großen Favoriten sogar an den Rande einer Niederlage! Wieder einmal wird der ‚Rossolimo-Sizilianer‘ diskutiert (spielt eigentlich keiner mehr ’normales Sizilianisch‘? 😉 ) und Carlsen bringt mit 7.e5!? frühzeitig eine interessante Neuerung. Doch Radjabov zeigt sich vollkommen unbeeindruckt – zwar muss er einen ‚häßlichen‘ vereinzelten Doppelbauern in Kauf nehmen, organisiert dafür aber mutig einen Königsflügelangriff. Vielleicht unterschätzt Carlsen ein wenig die gegnerische Attacke (21.De4?! ist wohl nicht das Beste), denn plötzlich ‚brennt es lichterloh‘ und sein König kommt in arge Bedrängnis. Carlsen sieht sich genötigt mit einem Qualitätopfer den Druck etwas zu mildern, aber ob er dafür ausreichend Kompensation erhält, bleibt mehr als fraglich. Da kommt ihm die (wieder einmal) große Zeitnot seines Gegners zu Hilfe – Radjabov findet infolgedessen nicht die stärksten Züge (25…f2?) und Carlsen entschlüpft ins Remis.
Damit ist also alles angerichtet für den morgigen ‚Showdown‘ Carlsen – Aronian – oder gehen die Kontrahenten diesem aus dem Wege und verlassen sich auf ihre ‚Endspurtqualitäten‘? So oder so, es bleibt spannend…

Partienquelle: The Week in Chess

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