Tag 494 – King of Kings (V)

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So – 5.Runde in London – es kann noch getippt werden 😉

 

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Update 23:16 Uhr
Viermal hart umkĂ€mpfte Remispartien – und der Floh gewinnt – 3 aus 4… 😉

Ivanchuk – Carlsen remis
Na, so leicht lĂ€sst sich Vassily Ivanchuk dann doch nicht ‚abschlachten‘ – ganz im Gegenteil, er stoppt nicht nur Magnus Carlsens Siegesserie, nein, er setzt ihm sogar ganz schön zu. Schnell wird ein Endspiel erreicht, indem Ivanchuk stets leichten Vorteil besitzt und Carlsen sich doch ganz schön strecken muss, um nicht gar zu verlieren. Bleibt noch eine kleine SkurrilitĂ€t Ivanchuks zu erwĂ€hnen – nach gerade ĂŒberstandener Zeitnot, ĂŒberlegt er geschlagene 45 Minuten an 44.Sxf5 – der Mann hat Nerven…

Svidler – Gelfand remis
Mit Abstand die spannendste Partie des Tages und – da hebt man doch verwundert die Augenbrauen – was ist denn mit Peter Svidler los? Sonst eher fĂŒr seinen vorsichtigen, grundsoliden Stil bekannt, ’stĂŒrmt‘ er heute auf einen sichtlich ĂŒberraschten Boris Gelfand los (15.g4!? / 18.d5!?). Es folgt ein ebenso aufregendes wie sinnverwirrendes Handgemenge, indem man nie so richtig weiß, ob Svidlers Offensive nun durchschlĂ€gt oder er seinen Angriff ĂŒberzogen hat. Und als in dieser hochkomplizierten Stellung auch noch eine beidseitige horrende Zeitnot droht, einigen sich die Kontrahenten schnell auf Remis und sind wohl beide froh mit heiler Haut davon gekommen zu sein.

Kramnik – Aronian remis
Vladimir Kramnik verpasst haarscharf einen ‚Big-Point‘ und bleibt somit weiter einen ganzen ZĂ€hler hinter Aronian und Carlsen – das wird schwer…
Dabei spielt er eine richtig starke Partie und erhĂ€lt ein sehr verheißungsvolles Leichtfigurenendspiel – LĂ€uferpaar plus Mehrbauer gegen LĂ€ufer und Springer. Doch gerade in dem Moment, wo man Kramnik bereits auf der Siegerstraße wĂ€hnt, zaubert Levon Aronian pötzlich 41…f6!! aus dem Hut. Aronian opfert einen weiteren Bauern, dafĂŒr gelingt es ihm jedoch, in ein ungleichfarbiges LĂ€uferendspiel ĂŒberzuleiten. Tja, Kramniks ErnĂŒchterung ist riesig – zwar ‚knetet‘ er noch fast 30 ZĂŒge lang, um letztlich frustriert zu der Erkenntnis zu gelangen, dass selbst zwei Mehrbauern in diesem Typus Endspiel nicht zum Gewinn ausreichen – puh, das tut weh… – ob sich Kramnik davon noch einmal richtig erholen wird…?

Grischuk – Radjabov remis
Lange Zeit bewegt sich die Partie zwischen Alexander Grischuk und Teimour Radjabov in recht ’schwerblĂŒtigen‘ Bahnen. Zwar kann Radjabov alsbald die offene a-Linie sein eigen nennen, doch richtig etwas damit anfangen, kann er nicht. Viele erwarten den baldigen Friedensschluss, als die Partie plötzlich kurz vor der Zeitkontrolle noch einmal richtig an Dynamik gewinnt. Radjabov opfert eine Figur gegen zwei Bauern und erhĂ€lt dafĂŒr drei verbundene Freibauern – kein schlechter Tausch! Als diese Freibauern nach dem Damentausch zu einer echten Gefahr zu werden drohen , zieht Grischuk die Reißleine, opfert die Figur zurĂŒck und wickelt in ein ausgeglichenes Turmendspiel ab – Remis nach 51 ZĂŒgen.

Partienquelle: The Week in Chess

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