So – heute ist der Floh mal wieder selber dran – Verbandsschnellschachmeisterschaft in Arnsberg –
7 Runden a 25 Min (hoffentlich wird’s noch verkürzt auf 20 Minuten, damit das ‚Deutschland-Spiel‘ nicht ‚gefährdet‘ ist…) ab 13.00 Uhr – später mehr…
Update – 23:34 Uhr…
Ok, ok – doll war das sicherlich nicht – 4,5 aus 7 als gesetzter 2. auf Platz 6 gelandet – ein dickes ‚na ja‚.
Die Vorzeichen waren aber auch alles andere als günstig – erst die ermüdende Anfahrt (gut 1,5 Stunden) und dann wurde auch noch die erhoffte Bedenkzeitverkürzung um 5 Minuten durch die Ablehnung eines einzelnen Iserlohner Spielers ‚gekippt‘!
Na super, wo hab‘ ich das mal gelesen? ‚Deutschland – Land der Minderheiten!‘ 😉
Zum Turnierverlauf:
1.Runde: Voß – Chlechowitz 1:0
Ein klassischer Fehlstart gegen Peter Voß (SV Ruhrspringer / 1934). Völlig ideenlos ‚würge‘ ich mich durch die Eröffnung. Als mir die Stellung gänzlich aus den Fingern zu gleiten droht, versuche ich es mit einem Qualitätsopfer. War wahrscheinlich auch gar nicht soo schlecht, wenn man nicht seinen einzigen Trumpf, den gedeckten Freibauern einstellen würde – fürchterlich!
2.Runde: Chlechowitz – Skapski 1-0
Nicht weiter schwierig – klarer Endspielsieg gegen Miroslaw Skapski (SV Plettenberg / 1496).
3.Runde: Dickel – Chlechowitz remis
Dramatisch wird’s in Runde drei gegen Jens Dickel (SV Kreuztal / 1970)! Nach einem sehr starken Zug Dickels, droht mir die Stellung bereits in der Eröffnung ‚um die Ohren zu fliegen‘. Die einzige Chance ist den Springer gegen zwei verbundene Freibauern zu opfern – die Stellung sollte danach ungefähr im Gleichgewicht sein.
Es gelingt mir durch lavieren meine positionellen Vorteile zu verdichten und als sich die Waagschale klar zu meinen Gunsten neigt, riskiert Dickel in beidseitiger Zeinot alles und wirft seine ‚verbliebenen‘ Figuren in den Angriff.
Der Angriff mißlingt und in klar gewonnener Stellung passiert das Unglaubliche – mit wenigen Sekunden auf der Uhr – ein Fingerfehler (ist es schon soweit? 😉 ! Statt mit einem Läuferzug Matt in wenigen Zügen zu erzwingen, greife ich versehentlich nach dem ‚benachtbarten‘ Läufer und habe plötzlich zwei schwarzfeldrige Läufer auf dem Brett! Protest – ‚falscher Zug‘! Doch ehe das ‚Kleingedruckte‘ bemüht werden muss, einigen wir uns auf Remis – Fair Play.
4.Runde: Chlechowitz – Schulze 0:1
Wahrlich kein Losglück – mit Marc Schulze (SV Plettenberg / 1919) treffe ich auf den momentanen ‚Überflieger‘ in ‚Sachen‘ Blitz- und Schnellschach im Verband (5. Platz beim Schnellschachturnier in Plettenberg / Verbandsblitzmeister / 9. Platz NRW-Blitzmeisterschaft).
Dementsprechend verläuft auch die Partie – er blitzt, ich grübele… – die Eröffnung ist noch ganz ok, leider ‚rutscht‘ die Partie dann immer mehr in taktische ‚Gefilde‘ und – dort strauchele ich schließlich. Ein Bauer ist futsch, die Partie auch.
Klasse, 1,5 aus 4 – das Turnier ist gelaufen und der ‚Hals ist dick‘ – jetzt heißt es: Schadensbegrenzung…
5.Runde: Lück – Chlechowitz 0:1
Oh je, es wird nicht einfacher – in der fünften Runde treffe ich auf den Vorjahressieger Kai Lück (Kspr. Iserlohn / 1888). Glücklicherweise ist er dieses Jahr nicht so gut drauf, dennoch geht die Eröffnung mal wieder mächtig ‚in die Hose‘.
Doch langsam, mit klitzekleinen Schrittchen kann ich mich befreien und in ein Endspiel überleiten. Hier gewinne ich erst einen, dann noch einen Bauern. Das Endspiel bleibt jedoch schwierig – und ich grübele und grübele und blicke bei verbleibenden 1,5 min erschrocken auf die Uhr.
In meinem Alter macht man halt mal ein Nickerchen 😉 – der Rest wird ‚ausgeblitzt‘ und mit wenigen Sekunden auf der Uhr ist das Matt nicht mehr zu verhindern – puh!
6.Runde: Weyrauch – Chlechowitz 0:1
Wieder Schwarz – Mist! Doch endlich, endlich mal eine gelungene Partie gegen ‚Altmeister‘ Erich Weyrauch (SV Letmathe / 1990). Bereits aus der Eröffnung erhalte ich die Initiative in Form einer besetzten offenen Linie. Unter Bauernopfer (‚halb-freiwillig‘), komme ich zu starkem Angriff, der letztlich nicht mehr abzuwehren ist.
7.Runde: Chlechowitz – Dassel 1:0
So – Blick auf die Uhr – 18.30 Uhr. ‚Schlagzahl erhöhen‘, wenn das mit ‚Deutschland – Dänemark‘ noch klappen soll. Ob das Gegner Ulrich Dassel (SV Ruhrspringer / 1982) mitbekommen hat? Denn schon nach ein paar Zügen überlegt er geschlagene 7 Minuten an einem Zug und – ich winde mich unruhig auf meinem Stuhl.
Nach einem kleinen taktischen Intermezzo, drohe ich mit meinem Dame-Springer-Duo gar fürchterliches auf seinen geschwächten schwarzen Feldern. Das das alles nur rein ‚optisch‘ war, ist mir erst später aufgefallen. Egal, Dassel zeigt sich ebenso ‚beeindruckt‘ und gibt unnötigerweise die Qualle. Das Endspiel ist dann leicht gewonnen.
18:56 Uhr:
Jetzt aber zügig – Rückfahrt. Auweia, dicker Kopf und lange Rückfahrt. Muss ausgerechnet jetzt auch noch die Sonne scheinen, wenn ich die Sonnenbrille vergessen habe…?!
20:35 Uhr:
Puh, gerade noch geschafft – Deutschland gewinnt – der Tag endet versöhnlich… 😉
Hier noch die Abschlusstabelle: