Tag 2682 – We made it!

Verbandsmannschaftsmeisterschaft – 7.Runde:

Brett Bergneustadt/Derschlag Velmede/Bestwig 6,0:2,0
1 Köllner (2101) Rittmeier (2217) remis
2 Stümer (2005) Becker (2177) remis
3 Chlechowitz (2118) Thanabalasingam (2018) 1-0
4 Michalik (1988) Hoppe (1914) remis
5 Wang (1965) Weber (1867) 1-0
6 Fink (2043) Spiekermann (1854) +-
7 Linnenborn (1865) Bartel (1932) 1-0
8 Heitmann (1931) Schubert (1958) remis

Was geht denn hier ab? Zwickt mich mal bitte jemand! Wir haben es tatsächlich geschafft – wir werden aufsteigen. Wie ‚weit‘? Die Chancen stehen gar nicht schlecht für den ‚Doppel-Aufstieg‘ – Wahnsinn, dass wir das ‚auf unsere alten Tage‘ noch erleben dürfen… 😀

Ich muss gestehen, am Sonntagabend – nicht ohne Stolz – so ungefähr ein Dutzendmal auf die Tabelle geschaut zu haben – aber der Reihe nach…

+++ gegen 13:20 Uhr – Fahrt nach Bergneustadt +++
Was für ein Wetter heute! Man könnte vom einen ‚Sonne-Wolken-Regen-Graupel-Sturm-Mix‘ sprechen. Eigentlich genau der richtige Tag für eine gepflegte Partie Schach, oder?

Und was läuft da im Radio? Immer wieder gern gehört der 80er-Skandal-Hit ‚Relax‘ von Frankie goes to Hollywood. Mensch, was haben wir darauf ‚abgerockt‘ – ja, ja, auch der Schachfloh war mal jung… 😉

Ok, mit ‚Relax‘, das wird heute sicher nichts – mit Velmede/Bestwig kommt ein weiterer ‚Brocken‘, ja fast schon ein Angstgegner. Beim letzten Aufeinandertreffen gab es eine deftige 2,5:5,5-Klatsche.

Aber wir sind gut drauf und voller Optimismus… – man muss sich das ja irgendwie schön reden, oder? 😉

+++ gegen 13:30 Uhr – Bergneustadt +++
Ankunft – und jetzt heißt es erst einmal ‚Tischerücken‘. In unserem Ausweichquartier ist es schon ganz schön eng – sorry an Velmede. Wie ‚Hühner auf der Stange‘ sitzen wir da nebeneinander, aber die Spezies ‚Schachspieler‘ ist ja genügsam, wenn er sein Brett und seine Püppchen hat. 😉

+++ gegen 13:45 Uhr – Bergneustadt +++
Die Gästemannschaft trudelt ein und kommt nur zu siebt…

+++ gegen 13:55 Uhr – Bergneustadt +++
Schnelle Einweisung, dass die Toilette nicht abschließbar ist, aber dafür gibt es ja den ‚Wendezettel – frei/besetzt’… – nochmals sorry, bald haben wir hoffentlich eine neue Bleibe… 😳

+++ gegen 14:00 Uhr – Bergneustadt +++
Auf geht’s! Packen mers…

+++ 14:00 Uhr – Zwischenstand: 1-0 +++
Brett 6: Frank Fink (2043) – Uwe Spiekermann (1854) 1-0 kampflos
Beruhigender Start für uns mit einem 1:0 im Rücken – vielleicht geht ja heute mal was…

Hartumkämpfte Matches – bis zur nahenden Zeitkontrolle tut sich nichts! Nur die ‚äußeren Umstände‘ sind etwas widrig. Erst das nervige Gegurre eines liebestollen Taubenpärchen, das sich auch nicht durch Klatschen und Pfeifen aus einem gegenüberliegenden Baumwipfel vertreiben lässt und dann kommt Sturm ‚Eberhard‘! Mit solch einer Kraft, dass sogar die Eingangstür mehrmals unter lautem Geschepper auf- und zuschlägt. Was man beim Schach alles erlebt… 😉

+++ 17:30 Uhr – Zwischenstand: 1,5-0,5 +++
Brett 1: Bernhard Ritttmeier (2217) – Christof Köllner (2101) remis
Super – Christof bremst Bernhard Ritttmeier aus!
Was mir jahrelang am ersten Brett misslang, schafft Christof erneut mit einer ‚relativen Leichtigkeit‘ – zwar steht er ‚rein optisch‘ immer etwas gedrängt, aber etwas ‚konkret Gefährliches‘ kann Rittmeier irgendwie nicht inszenieren, folgerichtig bleibt’s remis.

In der Zeitnotphase geht es dann Schlag auf Schlag!

+++ gegen 17:45 Uhr – Zwischenstand: 2,5-0,5 +++
Brett 5: Andre Weber (1867) – Andre Wang (1965) 0-1
Ganz wichtiger Schwarzsieg von Andre!
Schon früh erhält Andre das Läuferpaar, im Gegenzug versucht sein Kontrahent Andre Weber einen Angriff auf seinen König einzuleiten. Als dieser ins Stocken gerät, erlangt Andre Vorteile am Damenflügel und in den Zeitnotwirren gelingt Andre ein klasse Konter – seine Dame-Läufer-Batterie ist vernichtend und nur mit einem Damenopfer kann Weber das Schlimmste verhindern. Als Andre anschließend mit einem kleinen taktischen Kniff noch einen Turm erobert, ist’s endgültig vorüber.

+++ gegen 17:50 Uhr – Zwischenstand: 3-1 +++
Brett 8: Sebastian Heitmann (1931) – Gerhard Schubert (1958) remis
Nach beidseitig verhaltenem Beginn, gibt es auf dem Brett plötzlich ein Spektakel! Ein ziemlich wildes ‚Hauen und Stechen‘, aus dem Sebastian schließlich als Sieger hervorgeht und Dame gegen Turm und Läufer gewinnt. Doch Gegner Gerhard Schubert verteidigt sich hartnäckig und schafft es seine verbliebenen Figuren sehr gut zu koordinieren. Letztlich belässt es Sebastian beim ‚Spatzen‘ und schraubt unseren Score ein weiteren halben Punkt nach oben.

Die restlichen Partien gehen in die Verlängerung.

+++ gegen 18:15 Uhr – Zwischenstand: 4-1 +++
Brett 3: Ajandhan Thanabalasingam (2018) – Frank Chlechowitz (2118) 0-1
Tag der Schwarzspieler – auch ich vermag zu punkten!
Erst nehmen wir uns beide eine kleine ‚Auszeit‘ in der Eröffnung und am Ende kommt ein Turmendspiel, das es wirklich in sich hat…

+++ gegen 18:20 Uhr – Zwischenstand: 4,5–1,5 +++
Brett 4: Friedhelm Michalik (1988) – Dirk Hoppe (1914) remis
Kurz darauf erhält Friedhelm ein Remisangebot, das er eigentlich nur ‚widerwillig‘ annimmt – warum? Na ja, bereits in der Eröffnung erobert er mit einem schönen Läuferopfer einen glatten Mehrbauern. Die Verwertung gestaltet sich aber äußerst schwierig, da sein Gegner noch über das Läuferpaar verfügt. Friedhelm knetet und knetet, als ihm das Remisangebot ‚dazwischenfunkt‘. Nach längerem Grübeln siegt letztlich der Pragmatismus über den Ehrgeiz – der Mannschaftssieg ist perfekt!

+++ gegen 18:30 Uhr – Zwischenstand: 5-2 +++
Brett 2: Paul Stümer (2005) – Andre Becker (2177) remis
Und auch für Paul gibt es gegen Andre Becker endlich das erhoffte Erfolgserlebnis! Zweimal schon hatte Paul in der Vergangenheit – mit Weiß – gegen Becker verloren. Aber diesmal? Schnell werden die Figuren ‚runtergeknüppelt‘ und schnurstracks ein Turmendspiel anvisiert. Einige Male scheint es etwas wackelig zu werden, aber der Eindruck trog – ein rundherum souveränes Remis.

+++ gegen 18:45 Uhr – Endstand: 6-2 +++
Brett 7: Armin Bartel (1932) – Guido Linnenborn (1865) 0-1
Black wins – part three! Für das ‚i-Tüpfelchen‘ sorgt dann noch Guido – wenn’s läuft…!
Ganz präsent ist mir die Partie nicht, aber in etwa so gelaufen. Irgendwie geht zunächst eine Qualle verloren, doch Guido kämpft sich zurück, pfeffert eine Figur hinterher, um mit so starkem Druckspiel einen Turm zu erobern. Das abschließende Leichtfigurenendspiel mit einer ‚Handvoll‘ Bauern mehr, ist dann kein Problem mehr. Unglaublich – 6:2 und Aufstieg!

Hm und wie war die Stimmung? Irgendwie eigenartig – keine überschwängliche Euphorie, keine ausgelassenen Jubelszenarien! Mehr so eine Art ‚innere Freude‘ und ein großes, kollektives, ungläubiges Kopfschütteln. Wie ist es möglich, dass die fast identische Mannschaft, die seit Jahren knapp über der Abstiegszone dahinvegetiert, plötzlich so einen Durchmarsch hinlegt? Wie sagt man so schön: Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich… 😉

So far… 😎

 

Ein Gedanke zu „Tag 2682 – We made it!“

  1. Relativ einfach erklärt – die Liga ist einfach mega ausgeglichen und es entscheiden Kleinigkeiten… hat dann mehr mit Tagesform und „Wenn man mal einen Lauf hat…“ zu tun 😉

    Glückwunsch jedenfalls!!
    In welche Klasse steigt ihr dann auf? Die mittlere der drei NRW Ebenen?

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