Tag 2545 – Spitzenreiter, Spitzenreiter

Verbandsmannschaftsmeisterschaft – 2.Runde:

Brett Bergneustadt/Derschlag Hemer  6,0:2,0
1 Köllner (2086) Runte (1961) 0-1
2 Stümer (2028) Jagodzinsky,A (2114) remis
3 Chlechowitz (2118) Klüting (1926) 1-0
4 Michalik (1988) Leonard (1848) +-
5 Wang (1965) Ketteler (1757) 1-0
6 Linnenborn (1882) Lammich (1614) remis
7 Heitmann (1931) Yangibayev (1572) 1-0
8 Kiparski (1849) Jagodzinsky,L (838) 1-0

„Spitzenreiter, Spitzenreiter!“ – ich entleihe mir mal dreist die Betreffzeile von Pauls letzter Mannschaftsmail.

Denn mit unserem neuerlichen Sieg winken wir tatsächlich weiter von der Tabellenspitze – super Start, so kann es weitergehen!

Na ja, ehrlich gesagt, sollten wir uns nicht blenden lassen, denn unsere Gegner machen es uns zurzeit nicht soo schwer… – aber der Reihe nach…

+++ 13:15 Uhr – Fahrt nach Bergneustadt +++
Als ‚Schließer‘ geht’s zeitig Richtung Bergneustadt – ja, und was spielen die da im Radio? Gibt’s doch nicht! „Bots – Sieben Tage lang!“ Auweia – ist das lange her, der ‚alte 80er Fetenklassiker‘!
Ja und so wird das richtig laut im Auto und ich schwelge in Erinnerungen – also, stimmt mit ein: „Was wollen wir trinken – sieben Tage lang – was wollen wir trinken? So ein Durst!“ 🙂  🙂  🙂 

+++ 13:30 Uhr – Jugendtreff Bergneustadt +++
Mr. Zuverlässig – Paul – ist schon da. Na dann, aufgeschlossen und aufgebaut.

+++ gegen 13:40 Uhr +++
Hemer kommt – und ich blicke in das stressgeplagte Gesicht ihres Mannschaftsführers Andreas Jagodzinsky, der mir von seinen großen organisatorischen Nöten berichtet, was sich augenscheinlich in der Aufstellung widerspiegelt. Plötzlich sind wir wie gegen Plettenberg klarer Favorit!

+++ gegen 14:00 Uhr +++
Ekkehart ist auch eingetroffen – also kann’s losgehen!

+++ 14:01 Uhr – Zwischenstand: 1-0 +++
4.Brett: Friedhelm Michalik (1988) – Timo Leonardt (1848) +-
Wie tags zuvor mitgeteilt, erhält Friedhelm einen freien Tag – 1:0, das nehmen wir gerne mit…

+++ gegen 15:00 Uhr – Zwischenstand: 2-0 +++
8.Brett: Ekkehart Kiparski (1849) – Lukas Jagodzinsky (838) 1-0
Ok, das hatte selbst mit David gegen Goliath wenig zu tun – 1.000 (!) DWZ-Punkte Unterschied sind dann doch ein bissl viel. Kurzer Mattangriff, das war’s…

+++ gegen 15:30 Uhr – Zwischenstand: 2,5-0,5 +++
2.Brett: Paul Stümer (2028) – Andreas Jagodzinsky (2114) remis
Großmeisterremis an Brett 2 nach wenigen Zügen – he Paul, was ist das für eine ‚Kampfmoral‘…? Hi, hi, hi…

+++ gegen 16:30 Uhr – Zwischenstand: 3,5-0,5 +++
3.Brett: Reiner Klüting (1926) – Frank Chlechowitz (2118) 0-1
Eine sehr angenehme Partie für mich. Lange kann ich auf bekannten Theoriepfaden wandeln – Vorteil habe ich zwar nicht, aber während meine Uhr immer noch 1:40 zeigt, hat mein Gegner bereits fast eine Stunde verbraucht. Und dann das…

Ok, also jetzt noch 1 aus 4, das muss doch machbar sein, oder…? Nun ja, so klar ist es dann doch nicht…

+++ gegen 17:00 Uhr – Zwischenstand: 3,5-1,5 +++
1.Brett: Moritz Runte (1961) – Christof Köllner (2086) 1-0
Puh, rabenschwarzer Tag für Christof!

Im typischen Bauernwettrennen bei heterogenen Rochaden, ist sein Gegner Moritz Runte viel schneller und veredelt seinen Mattangriff mit Läufer- und Turmopfer – Kompliment!

Also jetzt noch 1 aus 3 – hm, und wenn ich meinen Blick so über die Bretter schweifen lasse, kann ich ein gewisses Unbehagen nicht verhehlen. Andre steht schlecht, bei Guido herrscht irgendwie Chaos auf dem Brett und Sebastian steht zwar gut, aber bei einem Schwerfigurenendspiel weiß man ja nie… – das wird doch etwa nicht…? Nein, es wird nicht…!

+++ gegen 17:30 Uhr – Zwischenstand: 4-2 +++
6.Brett: Guido Linnenborn (1882) – David Lammich (1614) remis
Ziemliches Durcheinander bei Guido, was ich nie so recht durchblickt habe – ‚gefühlt‘ steht sein Gegner ‚meist‘ besser, aber wer weiß…? In der hektischen Zeitnotphase ist Guidos Verteidigung stets auf Höhe und nach dem geschafften 40.Zug, kommt seinerseits ein psychologisch geschicktes Remisangebot. Sein Gegner, sichtlich geschlaucht vom Zeitnotstress willigt ein, obwohl er das Endspiel Läuferpaar vs. Springerpaar durchaus noch hätte weiterspielen können.

+++ gegen 18:15 Uhr – Zwischenstand: 5-2 +++
7.Brett: Rustam Yangibayev (1572) – Sebastian Heitmann (1931) 0-1
Die letzten Sorgenfalten schiebt Sebastian dann beiseite und macht den Sack zu! Endlich – meine Nerven…!

Im reinen Damenendspiel bei jede Menge Bauern auf dem Brett, kann sich seine Monarchin durch Dominanz auszeichnen – dazu gesellt sich ein gefährlicher, gedeckter Freibauer. Durch geschicktes Lavieren dringt Sebastians Dame entscheidend ein, ohne lästige Gegenschachs zuzulassen. Seine Mattdrohungen können schließlich nur noch durch Damentausch pariert werden, doch das Bauernendspiel ist absolut hoffnungslos.

+++ gegen 18:45 Uhr – Endstand: 6-2 +++
5.Brett: Timon Guardian Ketteler (1757) – Andre Wang (1965) 0-1
Um es mal ein bisschen harscher auszudrücken – Endspielfeinschmecker hätten hier das kalte Grausen bekommen! 😉

Lange hat Andre die Partie eigentlich gut im Griff, als ihm ein übler strategischer Schnitzer unterläuft – und die Achterbahn beginnt! Das anschließende Doppelturmendspiel sieht katastrophal aus – genaue Analysen stehen zwar noch aus, aber so sehr kann ich mich nicht täuschen, als das die Stellung wohl verloren ist. Selbst das reine Turmendspiel, in das er sich ‚hineinrettet‘, sieht ebenfalls höchst verdächtig aus. Aber dann geschieht Erstaunliches – sein Gegner beginnt zögerlich zu spielen und rutscht mehr und mehr ins Remis hinein. Doch damit nicht genug – plötzlich stürmt Andres König mutig voran und räumt den gegnerischen Damenflügel ab. Und dann kippt die Partie endgültig! Andre opfert seinen Turm gegen den letzten Bauern und führt seine beiden verbundenen Freibauern sogar zum Sieg – unglaublich.

Ja, ja die Turmendspiele – immer unberechenbar… 😉

Zugegeben, 6:2 ist ein wenig zu hoch, aber unser Kampf wurde belohnt.

Bereits in zwei Wochen treffen wir auf Schwerte – auf geht’s Jungs – lasst uns den ‚Platz an der Sonne‘ verteidigen! 🙂

So far… 😉

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