Tag 2160 – An Tagen wie diesen…

Verbandsmannschaftsmeisterschaft – 3.Runde:

Brett Hagen/Wetter Bergneustadt/Derschlag  2,5:5,5
1 Bubolz (2078) Köllner,C (2030) remis
2 Krug (1941) Stümer (1952) remis
3 Kebbekus (2038) Köllner, A (1951) 0-1
4 Bornemann (2035) Chlechowitz (2114) remis
5 Klinkmann (1935) Linnenborn (1930) remis
6 Weber (1904) Hagedorn (1956) 0-1
7 Pinnel (1943) Hamburger (1555) remis
8 Liley (167) Khan (-) 0-1

Was für ein Tag! Selten habe ich erlebt, dass wir so überlegen einen Mannschaftskampf gewonnen haben – 3 Siege, 5 Remis – manchmal läuft’s eben und man kann es nicht erklären… 😉

Zuallererst aber mal Kritik und Lob, denn wer bitteschön ist auf die Idee gekommen, die Ansetzung eines Spieltages auf einen Ferienbeginn zu legen? Da fahren Familien in den Urlaub, oder aber, wie in unserem Falle, zieht es ambitionierte Turnierspieler zur lukrativen Open-Teilnahme – so hätten wir am nächsten Sonntag ‚ohne Sechs‘ (!) antreten müssen!

Folglich ein großes Lob und den ‚Fair-Play-Preis‘ an Hagen/Wetter, die es ermöglicht haben, das Spiel um eine Woche vorzulegen – danke nochmals! 🙂

Zum Spiel…

+++ 12:30 Uhr – Treffpunkt Eckenhagener Hof +++
So richtig gemein ist heute eindeutig das Wetter – ein herrlicher Oktobertag mit ca. 25 Grad! Da könnte ich mir so ziemlich alle Freizeitaktivitäten vorstellen, aber – muss es gerade Schach sein!? Nichts zu machen, den Tag müssen wir jetzt ‚opfern‘…

+++ 13:40 Uhr – Ankunft Bürgerhaus in Wetter +++
Problemlose Fahrt, dank Beifahrer Paul mit Navi. Ja, wir umgehen auch die verzwickte Baustelle mit Bravour!

+++ 13:50 Uhr +++
Nein, wir wollen nicht meckern – zwar werden wir etwas ‚verliesartig‘ im Keller untergebracht, aber in Hinblick auf das warme Wetter, vielleicht doch die ‚kühlere‘ Variante.

Einzig der batterieschwache Feuermelder im Nachbarraum, der sich in schöner Regelmäßigkeit in ‚schmerzender‘ Tonhöhe Gehör verschafft, nervt etwas – aber vielleicht hab‘ ich das auch nur so empfunden…

+++ 14:00 Uhr – Spielbeginn +++
Hm, so richtig ‚dick‘ ist unsere Personaldecke auch heute nicht – so mussten mit Tiberiu und Tuhin zwei Ersatzspieler eingeplant werden – im Nachhinein ein Glücksfall…! 🙂

Hagen/Wetter tritt hingegen in Bestbesetzung an! Ok, let’s go…!

+++ gegen 15:00 Uhr – Zwischenstand: 0,5-0,5 +++
7.Brett: Tiberiu Hamburger (1555) – Peter Pinnel (1943) remis
Tiberiu hält ‚den Ball flach‘ und offeriert alsbald ein Remis, was trotz des DWZ-Unterschiedes von fast 400 (!) Punkten überraschenderweise sofort akzeptiert wird. Trügt mich hier die Vermutung, dass dann doch das schöne Wetter zu sehr lockte…? 😉

+++ gegen 15:45 Uhr – Zwischenstand: 1,5-0,5 ++
3.Brett: Aaron Köllner (1951) – Thomas Kebbekus (2038) 1:0
Dickes Kompliment an Aaron – mit einer schneidigen Angriffspartie bringt er uns in Führung!

+++ gegen 16:30 Uhr – Zwischenstand: 2,5-0,5 +++
8.Brett: Uwe Liley (1867) – Tuhin Khan (-) 0:1
Tuhin feiert ein perfektes Debut in der ersten Mannschaft!

Mit erstaunlicher Selbstsicherheit sitzt er am Brett und schiebt schnörkellos und ohne jeglichen Respekt seine Bauern nach vorne. Sein Gegner Uwe Liley scheint beeindruckt und signalisiert dies mit einem frühzeitigen Remisangebot („Sitzt mir hier etwa ein unbekannter, aber starker Spieler aus Bangladesch gegenüber…?“). Und was macht Tuhin – geschätzt gut 200 DWZ-Punkte ‚leichter‘? Er lehnt ab! Und gewinnt kurz darauf einen Bauern und als Liley anschließend ein weiterer Bauer verlustig zu gehen droht, gibt er frustriert auf. Fast hat man den Eindruck, er verliert aus lauter Verblüffung. Manchmal ist Schach reine Psychologie!

+++ gegen 17:15 Uhr – Zwischenstand: 3,5-0,5 +++
6.Brett: Rolf Weber (1904) – Volker Hagedorn (1956) 0:1
Volker erhöht auf 3,5!

Ja, hier geschieht doch Merkwürdiges, denn bereits im 7.Zug patzt Gegner Rolf Weber einen wichtigen Zentrumsbauern ein. Volker setzt nach und es gelingt ihm, in ein gewonnenes Doppelturmendspiel abzuwickeln. Hier setzt er seine Türme entscheidend in Szene, was letztlich zum Gewinn weiterer zwei Bauern führt – das war’s.

Wow – wann sind wir schon einmal so fulminant gestartet? Kann mich nicht erinnern…

+++ gegen 18:15 Uhr – Zwischenstand: 4-1 +++
2.Brett: Georg Krug (1941) – Paul Stümer (1952) remis
Das ist schon ein amüsantes Duell – also wenn ‚die Beiden‘ aufeinandertreffen und das gab es schon des Öfteren, dann stets mit der gleichen Farbverteilung (!), stets mit der gleichen, langen Eröffnungsvariante (!!) und fast immer mit einem Remisschluss…

Dieses Mal hätte es für Paul fast zum Sieg gereicht. In den Wirren des Mittelspiels erobert er einen Bauern, doch in einem Dame + Leichtfigurenendspiel steht sein König einfach zu offen, um den lästigen gegnerischen Schachs ausweichen zu können – folglich, mal wieder, Remis…

+++ gegen 18:30 Uhr – Zwischenstand: 4,5-1,5 +++
4.Brett: Michael Bornemann (2036) – Frank Chlechowitz (2114) remis
Kommen wir zu meiner ‚Murks-Partie‘ – diplomatisch könnte man es tiefgründiges Lavieren nennen, ich nenne es einfach nur planloses ‚Hin- und Hergeschiebe‘…

Obwohl der Mannschaftskampf damit entschieden ist, wird an den verbleibenden Brettern noch erbittert gekämpft – gut so…!

+++ gegen 19:30 Uhr – Zwischenstand: 5-2 +++
1.Brett: Christof Köllner (2030) – Holger Bubolz (2078) remis
Harter Fight an Brett 1! Frühzeitig versucht Holger Bubolz die Initiative zu übernehmen und geht auf Christofs König los. Aber Christof behält die Nerven, entschärft den Angriff und gewinnt dabei einen Bauern. Diesen ‚rettet‘ er zwar bis in ein gewinnträchtiges Endspiel, aber Bubolz verteidigt sich ideenreich – dennoch wäre wohl ein Gewinn möglich gewesen…

+++ gegen 19:50 Uhr – Endstand: 5,5-2,5 +++
5.Brett: Guido Linnenborn (1930) – Ralf Klinkmann (1935) remis
Anfänglich kann Guido mit seiner Stellung durchaus zufrieden sein, aber bei aufkommender Zeitnot verliert er nicht nur vollkommen den Faden, sondern auch zwei Bauern.

Objektiv ist die Partie wohl verloren, aber Guido versteht es geschickt mit aktivem Spiel, den Gegner immer wieder vor Probleme zu stellen – als Lohn gewinnt er einen Bauern zurück. Das anschließende Endspiel T+L vs. T+L und 4 gegen 3 Bauern an einem Flügel hält er relativ mühelos remis.

Damit geht ein langer, anstrengender, aber rundherum gelungener Mannschaftskampf zu Ende. Wann haben wir das letzte Mal ohne Partieverlust gewonnen? Da musste ich schon tief im Archiv ‚graben‘ – das war ein 6:2 gegen Siegen und man schrieb das Jahr 2013.

Zwei wichtige Punkte sind damit eingefahren und vor allem die Art und Weise macht Mut für die kommenden Aufgaben – also, weiter so…! 🙂

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