Tag 541 – …den Kopf aus der Schlinge gezogen…

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Die letzten Tage war es hier ein wenig ruhiger geworden – ja, galt es doch alle Aufmerksamkeit auf unser letztes entscheidendes Verbandsligaspiel gegen Weidenau/Geisweid zu richten. Aber im Einzelnen…

 

+++ 13.42 Uhr +++
Strahlendblauer Himmel, knapp 20 Grad! Was für die meisten ein herrlicher Frühlingstag ist, ist für mich einfach nur ein Graus – ‚Dreckspollen‘!

+++ 13.57 Uhr +++
Ankunft in Neuenothe und – die Situation ist heikel. Seit Jahren (vielleicht Jahrzehnten) stehen wir am letzten Spieltag auf einem Abstiegsplatz, einen halben Brettpunkt hinter Halver/Schalksmühle.
Vom Papier her scheinen wir jedoch mit den bereits abgestiegenen Weidenauern die besseren Karten zu haben. Aber obacht – Weidenau tritt nahezu in Bestbesetzung an – erstens sind sie ganz und gar nicht gewillt, sich kampflos aus der Verbandsliga zu verabschieden und zweitens ist da noch eine ‚alte Rechnung‘ offen – aber das ist eine andere Geschichte…

+++ 14.00 Uhr+++
Das Match beginnt – die Nervosität ist hoch – das wichtige Spiel, zuletzt schlechte Leistungen gezeigt, die ‚allgemeine Schwarzschwäche’…

+++ gegen 14.20 Uhr +++
Erwartungsgemäß bekomme ich es mit Sebastian Send zu tun – mit knapp 2200 DWZ wird das wahrlich nicht einfach. Ok, die Eröffnung habe ich einigermaßen richtig ‚erraten‘, doch bereits im 6.Zug ist es mit der ‚Vorbereitungsherrlichkeit‘ vorbei, als er mir ein dubioses Bauernopfer anbietet.

+++ gegen 14.40 Uhr +++
Ich seh‘ die Kompensation nicht, nein ich sehe sie einfach nicht und greife zu. Doch die Zweifel bleiben, ob ich nicht doch in eine mir gänzlich unbekannte Eröffnungsfalle hineintappe…

+++ gegen 15.00 Uhr – Zwischenstand 0,5:0,5 +++
Shake-Hands bei Thomas bereits nach 18 Zügen – absolut symmetrische Stellung, reduziertes Material – da war nichts mehr zu machen.
Im Vorfeld hatte ich eigentlich einen ähnlichen Plan – nach 10 Zügen Remis anbieten, auf die Annahme hoffen, nach Hause fahren, ins Bett legen und bangen… – aber jetzt bin ich doch irgendwie neugierig, wie mein Gegner sein Gambit rechtfertigt.

+++ gegen 17.00 Uhr – Zwischenstand 1,5:0,5 +++
Paul bringt uns in Führung! Frühzeitig erobert er ‚einige Bauern‘, begibt sich dabei mit seiner Dame jedoch auf ein ‚Minenfeld‘ und droht gefangen zu werden. Doch ’sie‘ ist ’schlüpfrig wie ein Aal‘ und entzieht sich allen ‚Anfeindungen‘, so dass Paul mit dem Material entscheidend im Vorteil bleibt.

+++ gegen 17.15 Uhr – Zwischenstand 2,5:0,5 +++
Na, es geht doch! Nach der ‚Dreifach-Null‘ kann Friedhelm doch noch gewinnen!
Schon in der Eröffnungsphase ’sackt‘ er einen Bauern ein und sein Mehrbauer mutiert alsbald zum gefährlichen gedeckten Freibauern. Gegner Andreas Piskorz setzt daraufhin auf Verwicklungen, doch Friedhelm wehrt alles ‚trocken‘ ab und mit einem feinen Bauerndurchbruch bringt er seine ‚Bauernmacht‘ ‚ins Rollen‘.

+++ gegen 17.30 Uhr – Zwischenstand 2,5:1,5 +++
Mist – kleiner Dämpfer… – völlig unnötig unterliegt Sebastian. Zunächst erarbeitet er sich einen durchaus verheißungsvollen Vorteil am Damenflügel, bringt dann jedoch ein eher zweifelhaftes Opfer. Die Partie bleibt jedoch im Remisbereich, als ihm eine kleine taktische Finesse seines Kontrahenten entgeht.

+++ gegen 17.45 Uhr – Zwischenstand 3:2 +++
Hm, meinem Gegner ist es dann doch irgendwie gelungen etwas Initiative zu entwickeln. Obwohl – nüchtern betrachtet, das wohl eher ‚emotionale Gespenster‘ waren. In verwickelter Stellung mit jeweils knapp 7 Minuten für 15 Züge, haben wir beide keine Lust auf ein ‚taktisches Roulettespiel‘ und ich willige ins Remis ein.

+++ gegen 17.55 Uhr – Zwischenstand 4:2 +++
Jawoll – Joker und Glücksbringer Maciek sticht! Nach einer zunächst druckvollen Eröffnung, entgleitet ihm das Mittelspiel ein wenig und auch sein ‚Zeitmanagement‘ stimmt bedenklich. Doch Maciek kämpft sich durch die Zeitnot und zeigt im Endspiel die klar bessere Technik.

+++ gegen 18.15 Uhr – Zwischenstand 4,5:2,5 +++
Frank holt den entscheidenden halben Punkt zum Mannschaftssieg – aber wie…?
Sein Gegenüber Michael Meinhardt zeigt sich gut vorbereitet und folgt lange Zeit einer Partie von Ray Robson. Solch einer ‚großmeisterlichen Hilfe‘ ist Frank natürlich nicht gewachsen und die Eröffnungsphase endet für ihn in einem Desaster – Bauer weg, bei miserabler Stellung. Nun ist also Kampfgeist gefragt – und tatsächlich, mit Zähigkeit und einer guten Portion Glück, gelingt ihm schlussendlich ein Dauerschach.

+++ gegen 19.00 Uhr – Endstand 5:3 +++
Nur Christophs Partie dauert ein wenig länger, dabei ‚geht‘ er mit einer Art ‚beidseitigem Flankenspiel‘ zunächst etwas unkonventionelle Wege. Die Partie bleibt kompliziert und beide Spieler überstehen die Zeitnotphase glimpflich. In vielleicht ‚optisch‘ leicht besserer Stellung willigt Christoph letztlich ins Remis ein.

+++ gegen 19.15 Uhr +++
5:3 Sieg also – die Pflicht ist getan. Nun geht der bange Blick gen Schalksmühle und es heißt hoffen… – wie motiviert ist Schwerte? Treten sie halbwegs ‚vollständig‘ an…?

+++ gegen 20.00 Uhr +++
Rückfahrt – und zu Hause ab ins Internet! Die erlösende Nachricht, wir bleiben ‚drin‘ – Halver/Schalksmühle unterliegt 1:7! Fair-Play-Preis an Schwerte! 🙂

Na, da hätten wir ja auch locker 2:6 verlieren dürfen… – ne, Spass und Hohn beiseite – so eine elende Saison möchte ich nicht noch einmal ‚durchmachen‘. Hoffen wir auf einen positiven Neuanfang 2013/2014 – bis denne… 😉