Tag 501 – King of Kings (X)

london-candidate-logo
Nach dem Ruhetag, heute die 10.Runde in London. Hier mein Tipp – damit es spannend bleibt 😉 :

 

london-tipp-10

 

 

 

 

Update – 22:03 Uhr
Gratulation an Paul – 100%! 🙂

Radjabov – Svidler remis
Gääähn – das erste richtig langweilige, kampflose Remis. Ok, irgendwie auch verständlich – der ‚eine‘ – Teimour Radjabov – mit zuletzt nur einem halben Punkt aus den letzten vier Begegnungen, will erst einmal wieder ein wenig auf die ‚Beine‘ kommen. Der ‚andere‘ – Peter Svidler – nimmt ‚genügsam‘ das ‚geschenkte Schwarzremis‘ an – somit ist bereits nach 21 Zügen Schluss.

Alexander Grischuk – Vladimir Kramnik 0-1
Hm, ich will ja nicht unken, aber wie leicht war das denn…? Vladimir Kramnik gewinnt locker mit seiner ‚großen Remiswaffe‘ – der Berliner Verteidigung – gegen einen völlig indisponierten Alexander Grischuk – sehr merkwürdig (allen voran, das ‚katastrophale‘ 30Lxd4??). Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…?!  😉

 

Levon Aronian – Vassily Ivanchuk 1-0
Vorgestern noch Genie, heute also dann wieder Wahnsinn! 😉  Die rasante Achterbahnfahrt des Vassily Ivanchuk geht weiter…
Dabei beginnt Ivanchuk mit seiner kreativen Eröffnungswahl, dem Budapester Gambit, durchaus unternehmungslustig. Für den geopferten Bauern erhält Ivanchuk  völlig ausreichende Kompensation in Form eines aktiven Druckspiels – doch wieder einmal das große ‚Aber‘ – die Zeit. Mit ca. 15 Minuten für ungefähr 20 Zügen, später mit knapp 1 Minute für  gut 10 Züge, ist das Fiasko erneut vorprogrammiert. In dieser Phase weiß Levon Aronian es aber auch geschickt, die ‚Dinge wunschgemäß‘ zu ‚verkomplizieren‘ (26.g4! und 27.Lf5!). Tja, und so überschreitet Ivanchuk bereits zum vierten Mal in diesem Turnier die Zeit – und es bleibt zu befürchten,dass es nicht das letzte Mal sein wird… – schade, schade…

Magnus Carlsen – Boris Gelfand 1-0
Jetzt kristallisiert sich also doch die vorab prognostizierte ‚Zweiklassengesellschaft‘ mit Carlsen, Aronian und Kramnik heraus. Aber ganz klar, Magnus Carlsen bleibt der ‚primus inter pares‘. Während Kramniks heutiger Punktgewinn sehr glücklich erfolgt und Aronians Sieg ‚zockerhafte‘ Tendenzen aufweist, bleibt Carlsens Schach glasklar. Er kommt weiterhin ‚rein spielerisch‘ zum Erfolg, das ist schon sehr beeindruckend.
Aus der Eröffnung heraus setzt Carlsen seinen Gegner Boris Gelfand unter Druck und der aufopferungsvoll kämpfende Gelfand wandelt stets knapp am ‚Abgrund‘, findet jedoch ‚reihenweise‘ die besten Verteidigungszüge und das Remis bleibt haarscharf in Reichweite. Aber all dies kostet augenscheinlich viel Zeit und Kraft und mit knapper Bedenkzeit schleichen sich Ungenauigkeiten in Gelfands Spiel ein, die Carlsens Vorteil vergrößern. Letztlich führt Carlsen sein starkes Freibauerduo, garniert mit einem beinahe schon aufreizend lässigen Figurenopfer, zum Erfolg. Wer soll diesen Magnus Carlsen noch stoppen…?

Partienquelle: The Week in Chess