Tag 491 – King of Kings (III)

london-candidate-logo
Es geht Schlag auf Schlag – 3.Runde in London – hier noch mein Tipp.

 

london-tipp-3

 

 

 

 

Update 23.05 Uhr
Hoppla, was ist das denn? Drei Entscheidungen in Runde drei, wer hätte das gedacht…? Weiter so – uns Zuschauer freut’s… 😉

Kramnik – Grischuk remis
Vladimir Kramnik lockert ein wenig die ‚Handbremse‘ und versucht als Weißer mit ‚kontollierter Offensive‘ (Otto Rehhagel hätt’s gefreut) zum Erfolg zu kommen.  Doch just in dem Moment, wo seine Initiative langsam bedrohlich wird, opfert Grischuk einen Bauern und kommt mit seinem aktiven Gegenspiel zu einer Remisschaukel.

Svidler – Radjabov 1-0
Eine ganz ‚feine Klinge ficht‘ heute Peter Svidler. Ja, jener Peter Svidler, den wohl kaum einer vorab auf seiner ‚Favoritenliste‘ stehen hatte, oder!? Svidler, seit vielen Jahren schon Weltklasse, aber scheinbar ohne den nötigen Biss für höhere Weihen, setzt ein durchaus ernst zu nehmendes Ausrufezeichen! Eine weitere Prognose ist sicherlich verfrüht, aber die Art und Weise, wie er seinen frühzeitigen Materialvorteil (2 Figuren gegen Turm) über ein kompliziertes Endspiel zum Gewinn führt, lässt aufhorchen.

Ivanchuk – Aronian 0-1
Oh je, armer ‚Chucky‘ – für den ebenso genialen wie unberechenbaren Vassily Ivanchuk könnte es eines dieser ‚Katastrophenturniere‘ werden, die er von Zeit zu Zeit ‚einstreut‘. Nach der schaurigen Vortagsniederlage gegen Radjabov, lässt er heute jegliche ’strategische Vorsicht‘ vermissen und greift wild entschlossen an. Levon Aronian neutralisiert den Angriff und setzt seinerseits dem im Zentrum stecken gebliebenen König Ivanchuk’s zu. Die Partie wiegt hin und her und in einer völlig unklaren Stellung überschreitet Ivanchuk im 35. Zug dann erneut die Zeit. Wenn einem der morgige Ruhetag gut tut, dann wohl ihm…

Gelfand – Carlsen 0-1
Das war klar, dass Magnus Carlsen nun genötigt war auf Gewinn spielen zu müssen, um Levon Aronian nicht zu weit enteilen zu lassen. Und in der Tat gelingt ihm das mit Schwarz gegen einen bisher äußerst unglücklich agierenden Boris Gelfand. Soweit das ’nackte‘ Resultat, denn den vollen Punkt hat Carlsen eher einer fatalen Fehleinschätzung Gelfands zu verdanken. In einem hochkomplexen Dame-/Leichtfigurenendspiel mit ungewissem Ausgang, tauscht Gelfand völlig unerwartet die Damen und landet glattweg in einem verlorenen Leichtfigurenendspiel. Doch mal ehrlich, wer hätte auch ahnen können, dass König und Läufer gegen Springer und verbundene Freibauern so chancenlos sind…?

Partienquelle – The Week in Chess