Tag 169 – Elefantengipfel (II)

Bevor in Zürich heute und morgen der Schaukampf zwischen Levon Aronian und Vladimir Kramnik in die entscheidenden letzten beiden Runden geht, schnell noch ein Blick auf die Partien drei und vier.

Wie schon allerorts berichtet, ist die dritte Begegnung ein wahrer Leckerbissen für die Zuschauer! Erstens spielt Kramnik e4, was für eine Überraschung, dann auch noch fast im ‚romantischen Stil‘ das ‚Schottische Vierspringerspiel‘. Tja, aber Aronian lässt sich nicht lange bitten, und antwortet mit – einem positionellen Damenopfer im 11.Zug!

Schließlich entsteht die seltene, hochkomplexe Konstellation Dame gegen drei Leichtfiguren – wahrscheinlich alles im Rahmen eines ‚dynamischen Gleichgewichts‘. Doch Aronian will mehr und spielt auf Sieg!

Gerechtfertigt ist dies vermutlich nicht – doch den Zuschauer freut’s und weckt Kramnik’s Ehrgeiz, der nun seinerseits entschlossen den vollen Punkt will.

Und in der Tat – Kramnik durchbricht die ‚Harmonie‘ der gegnerischen Figuren und führt mit seiner starken Dame voran, die Partie zum Sieg!

Eine ausführliche Analyse der Partie gibt’s von GM Yannick Pelletier hier…

Dafür entwickelt sich die vierte Begegnung zu einem – sorry – echten Langweiler. Aronian rennt erneut gegen die ‚Berliner Mauer‘ an und ‚rüttelt‘ nicht mal an einem ‚Steinchen‘. Nach 25 Zügen ist Schluß (Analyse hier…) – 2:2 Unentschieden, für Spannung ist gesorgt…